2266 - Bastion von Parrakh
S. Daellian an Bord der EAGLE gewonnen hatte, dass es sich bei' Parrakh um eine Sauerstoffwelt handelte. Zweiter von neun Planeten, etwas größer als die Erde, aber mit geringerer Schwerkraft, kein Mond, Achsneigung nur fünf Grad, so dass es kaum jahreszeitliche Veränderungen gab, insgesamt vier Hauptkontinente mit Eisflächen und Landbereichen an kleineren Polkappen. Die Tage dauerten hier drei Stunden länger, und die Sonne wurde mehr als doppelt so schnell umkreist ...
So weit die nüchternen Fakten, aber als ich in die Tiefe stürzte, musste ich vor allem daran denken, dass Malcolm diese Welt als paradiesisch bezeichnet hatte.
Ich konnte zwar nichts von der Landschaft erkennen, .denn der Abenddämmer senkte sich gerade auf den Bereich der Planetenoberfläche, auf den der Parr-Jäger zustrebte. Aber über mir und um mich herum waberten fantastische Gasfilamente und Nebelstrukturen.
Und unter mir breitete sich ein gleißendes Lichtermeer aus.
Nein, es waren zwei Lichtermeere ... fast kreisrunde Bereiche, die glitzerten und funkelten wie Diademe. Sie lagen dicht beieinander, und als ich genauer hinsah, erkannte ich Lichterketten und leuchtende Strukturen, die auf Straßen und Anlagen schließen ließen, auf Gebäude und andere Objekte, die ich nicht genauer identifizieren konnte.
Und dann verstand ich. Malcolm hatte davon gesprochen, dass sich auf dem Kontinent Pallut zwei Zentren dieser Welt befinden sollten, eine Großstadt und ein Raumhafen mit angeschlossener Werft.
Sie war das Ziel unseres sabotierten Parr-Jägers. Wir hatten einen Volltreffer gelandet.
Als ich probehalber zu espern begann, stieß ich auf eine Fülle von Eindrücken, die meine Vermutung bestätigten. Es waren die üblichen Gedanken von Stadtbewohnern: Ärger mit dem Vorgesetzten, dem Geschäftspartner, der Familie. Die Beschäftigung mit Nahrungsaufnahme, körperlicher Ertüchtigung, Vergnügungen ...
Dies musste Pallturno sein, die Metropole der Welt.
Ich blickte mich nach dem Parr-Jäger um, konnte ihn aber nicht finden. Erst nach zwei kurzen Sprüngen in Richtung Stadt entdeckte ich ihn anhand der Leuchtspur, die er deutlich durch die Nacht zog. Er war an mir vorbeigetaucht und strebte jetzt einem kleinen runden Bereich direkt neben der Stadt zu.
Das musste die Werft sein, in der er seine Hyperkristalle austauschen lassen wollte. Es wurde auch nötig, weil er allmählich einen Schlingerkurs beschrieb.
Zurück an Bord! Der Gedanke genügte, und ich befand mich wieder im Jäger.
Bully sprang von der Wand auf, als er mich entdeckte. „Wie sieht's aus?"
„Alles paletti." Ich taumelte einen Moment, weil die Triebwerke kurz aussetzten, so dass der Raumer einen Satz machte. „Hoppla, die schaffen's ja wirklich nur noch mit Mühe und Not."
„Sie fliegen also eine Werft an?", folgerte der Dicke.
Grinsend nickte ich. „Ich sag's nicht gern, aber dein Plan ist voll aufgegangen. Wir nähern uns der Stadt Pallturno, von der Malcolm berichtet hat. Anscheinend will die Besatzung in einem Werftareal niedergehen, das zu einem mehr als hundert Kilometer durchmessenden Raumhafen gehört."
„Wir sollten vorher verschwinden", vernahm ich hinter mir Ichos dröhnende Stimme, „sonst werden wir noch von ihren Sicherheitsanlagen erfasst."
Ich seufzte, weil mir die ständige Hüpferei langsam auf die Nerven ging. Von einem Versteck ins andere, als wären wir auf der Flucht. Aber der Haluter hatte natürlich Recht. Und vielleicht war unsere nächste Bleibe ein wenig komfortabler. „Mach schon, Gucky", drängte Bully. „Such uns einen Schlupfwinkel."
„Erkundung, die zweite", sagte ich und sprang.
Tags darauf...
Der nächtliche Anblick der Stadt hatte nicht zu viel versprochen. Es war wirklich eine Metropole. Von unserem Beobachtungsposten auf dem Dach eines zehnstöckigen Gebäudes blickte ich auf das Getümmel in den Straßen. „Eine unglaubliche Hektik", sagte ich.
Bully brummte etwas Unverständliches. Seit ich uns hierher gebracht hatte, bemühten sich der Dicke und der Haluter, in den Rechnerverbund von Pallturno einzudringen. Eine Stadt dieser Größenordnung kam ohne zentrale Computerschaltstelle nicht aus. Es musste einen solchen Verbund geben, der alle wichtigen Funktionen steuerte.
Icho kauerte in der Mitte des Dachs, an der Wand eines Antigravlifts, den sicher nur Wartungstechniker bis zu dieser Endstation benutzten. Einzig, wer ihn kannte, wusste, dass er gerade hochkonzentriert arbeitete. Sein Planhirn rechnete die
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