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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schuss in meine Richtung. Immerhin hatte ich uns den Jungen aufgehalst. „Welche Infomationen?", fragte ich unschuldig. „Sie passen sehr gut zu den Beobachtungen, die du an Bord des Kybb-Titanen gemacht hast. Laut den Rechnernetzen des P-Docks wird das Schiff gerade fernflugtauglich gemacht. Und zwar für eine intergalaktische Distanz!"
    „Bisher hat nichts darauf hingewiesen, dass ein Titan solche Entfernungen überbrücken kann.
    Andererseits ... bei der Größe ..." Mir fielen die Triebwerksaggregate und Generatoren ein, die in den Räumen des Schiffes gefertigt wurden. Sie waren typisch für ein Fernraumschiff. „Es kommt noch besser", unterbrach mich der Haluter. „Ich habe Anhaltspunkte für ein ominöses Zusatztriebwerk gefunden."
    Bei mir klingelte es. „Die erstaunlichen Beschleunigungswerte des Titanen ..."
    „Genau, das könnte sie erklären."
    Wieder dachte ich an die Aggregate und Generatoren, die an Bord gefertigt wurden. Ich erwähnte meinen Verdacht, und Icho bestätigte mir, dass er ebenfalls einen Zusammenhang sah.
    Ein lauter Schrei und ein Rumpeln erinnerten mich daran, dass etwas weiter entfernt Bully und der junge Arveze saßen. Der Junge hatte geschrien, es hatte jubelnd geklungen. Anscheinend hatte er gerade Bullys Armada in Grund und Boden geballert.
    Ich warf einen kurzen Blick auf die kleinen Monitoren, die Icho vor sich aufgebaut hatte, wurde aber aus den zuckenden Linien und sich blähenden Kreisen nicht schlau. „Ergibt es Sinn, wenn ich meine Sondierungen an Bord des Titanen fortsetze?"
    Der Haluter winkte ab. „Du wüsstest ja nicht, wonach du zu suchen hättest."
    „Erklär es mir."
    „Ich weiß es doch selbst nicht genau." Er blickte mich an - durchdringend, wie mir schien. „Nein, im Augenblick benötigen wir keine Observation in dem Titanen mehr."
    „Du hast die Nase voll von mir."
    „Ich habe keine echte Nase wie Ilts oder Terraner. Aber mein Gefühl sagt mir, wir sollten jetzt Ruhe halten, vielleicht sogar den Schlupfwinkel wechseln, auf jeden Fall aber die Baustelle meiden."
    „Verstehe", piepste ich, während Icho sich wieder der Netzrecherche zuwandte. Als ich einige Sekunden geschwiegen hatte, meinte ich: „Mir kommt da eine Idee."
    Der Haluter antwortete nicht. „Ihr seid doch hier alle beschäftigt..." Bei dem Wort „alle" hätte ich mir am liebsten auf die Zunge gebissen. „Untätigkeit ist doch nun wirklich nicht mein Ding. Wie wäre es also, wenn ich mich dem eigentlichen Zielgebiet zuwende?" Der Haluter starrte weiter auf seine Monitoren. „Du weißt schon, was ich meine, der vermutliche Unterschlupf dieses Möchtegerngottes. Wir haben an Bord der BURTON davon gehört, als Malcolm seinen Bericht abgab - dieser Kratersee im Osten der Stadt, mit dem Nocturnenstock."
    Ich glaubte zu sehen, wie die schweren Lider des Haluters sich kurz über die drei rot glühenden Augen senkten. Dann drehte er sich langsam zu mir um. „Gucky...", sagte er. „Pssst." Ich legte die Pfote an meine Lippen und schwebte zu seinem Ohr hoch. „Das darf doch keiner hören. Ich bin Admiral Gecko, schon vergessen?"
    „Gucky, nach allem, was bisher geschehen ist, halte ich eine solche Extratour für keine sehr gute Idee."
    „Wieso Extratour? Irgendwann müssen wir sowieso in die Höhle des Löwen.. Warum sollte ich nicht schon mal die Vorhut bilden?"
    „Weil du zurzeit von einem Fettnäpfchen ins andere tappst."
    Das war deutlich. „Ich verweise auf meine jahrtausendelange Erfahrung, Chef Wissenschaftler Tolot", sagte ich streng. „In meiner Eigenschaft als Sonderoffizier, zurzeit ohne Rang, habe ich ein Recht darauf, eigene Ermittlungen anzustellen."
    Icho grollte, und es klang wie ein Seufzen. „Du würdest ganz andere Dinge anstellen."
    „Nur Beobachtungen", versicherte ich. „Wirklich? Wir können uns diesem Gott erst zuwenden, wenn wir hier mehr herausgefunden haben.
    So lange dürfen wir nicht riskieren, dass unser Hauptziel bekannt wird."
    „Jawohl, Sir!" Ich salutierte.
    Abermals grollte Icho, dann wurde das Glühen seiner Augen etwas milder. „Na gut, verschwinde. Bei nächster Gelegenheit werde ich Bully alles- erklären."
    Ich war heilfroh - und verschwand.
    Mein erster Gedanke, als ich hoch über Pallturno schwebte, lautete: Ein Glück, dass ich Taff nicht begegnet bin. Die Vorstellung, mich jetzt mit ihm abmühen zu müssen, machte mich ganz schwach.
    Bully konnte viel besser mit diesen Halbstarken umgehen. Dann wurde mir klar, wie unfair ich war,

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