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2267 - Ich, Gon-Orbhon

Titel: 2267 - Ich, Gon-Orbhon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Platz als eng begrenzt, und zwar durch ein gräuliches Wabern, das ich beinahe hätte berühren können, wenn ich den Arm danach ausgestreckt hätte. Wogegen mein Mentor selbstredend rechtzeitig eingeschritten wäre.
    Aber ich beging keine Dummheit, noch nicht. Beruhigte mich, drosselte den Ausstoß meiner Hormondrüsen, fand zu mir selbst zurück.
    Ich, Gon-Orbhon, und er, der Messingenieur, blickten auf das ndimensional in sich gekrümmte Schleiergebilde, das den Großteil des Halbstocks ausfüllte. Nach wie vor durchpulste mich die Musik und blendeten mich die Lichteruptionen. Doch reichte der Abstand aus, dass ich einigermaßen kühlen Kopf bewahren konnte. „Hast du das erschaffen?", fragte ich. „Nein."
    „Aber du hast es ... sichtbar gemacht."
    „Ja."
    „Indem du es misst."
    „Ja."
    „Es handelt sich also um Daten. Viele Daten. Richtig?"
    „Richtig."
    „Wie viele?"
    „Alle. Alle derzeit messbaren in allen messbaren Universen."
    „Ich bin beeindruckt. Wie lange machst du das schon und wozu?"
    „Zeit spielt eine gemeinhin stark überschätzte Rolle, Student Gon-Orbhon. -Was deine zweite Frage betrifft, so musst und wirst du die Antwort selbst herausfinden. Hoffentlich."
    Er ruderte mit den kurzen, pelzigen Armen in dem Medium herum, das hier die Funktion von Atemluft erfüllte.
    Seine Befangenheit brachte mich auf einen kühnen Gedanken. „Du tust das nicht für dich", mutmaßte ich. „Sondern für..."
    Vier Augen musterten mich forschend. „... mich?", vollendete ich leise den Satz. „Zweite Prüfung bestanden", sagte der Messingenieur.
    Erstaunliches erfuhr ich von ihm. So viele neue Erkenntnisse stürmten auf mich ein, dass mir bald der Kopf schwirrte.
    Allerdings gab er keine einzige Information von selbst preis. Meine Fragen beantwortete er ab sofort ausschließlich bejahend oder verneinend. Es lief immer gleich ab: Ich stellte eine Theorie auf, und der Messingenieur gab mir zu verstehen, ob sie stichhaltig oder Unsinn war. „Ich soll selbst drauf kommen, stimmt's? Mein eigenes Hirn anstrengen, nicht bloß irgendetwas nachplappern."
    „Stimmt."
    „Gehört das zum pädagogischen Konzept dieser... Institution?"
    „Ja."
    „Habe ich deshalb noch keine anderen Studenten getroffen? Damit wir uns nicht austauschen können?"
    Er hob die Brauen der beiden mir zugewandten Augen. Falsch formulierte Frage. „Hm. Das ist also jedenfalls nicht der alleinige Grund dafür. Aber einer von mehreren Gründen?"
    „Ja."
    Es war ein wenig mühsam, jedoch auch sehr faszinierend. Mein Wissensdurst wurde tröpfchenweise gestillt - oder verstärkt. „Ich bin hier, um zu lernen."
    „Absolut."
    „Mit welchem Ziel?"
    Der Messingenieur lachte. „Na gut, ich hab's zumindest versucht. - Dies ist eine Lehranstalt. Ihr Symbol bedeutet Neunzehn?"
    „Ja."
    „Kann ich daraus schließen, dass es noch achtzehn weitere gibt?"
    „Das kannst du."
    Ein gewisser Unterton ließ mich aufhorchen. „Ich ergänze: mindestens achtzehn."
    „Immer noch zutreffend."
    „Aber es sind mehr. Weit mehr."
    „In der Tat."
    „Und sie alle dienen demselben Zweck?"
    „Ja."
    Ich kaute auf meiner Unterlippe. Es musste sich um ein bedeutendes Unterfangen handeln, wenn ein solcher Aufwand betrieben wurde. „Diese Universitäten, sie ..." Ich stockte, da er die linke vordere Hand gehoben hatte. „Unrichtige Bezeichnung? - Aha. Lass mich überlegen ... Du sprachst von Daten aus vielen Universen. Ich habe zu kurz gegriffen. Zu niedrig! Was wäre eine Stufe höher ... >Kosmität    „Volltreffer."
    Ich klatschte in die Hände, genoss das Erfolgserlebnis. Und bohrte sogleich weiter. „Die Neunzehnte und die vielen anderen Kosmitäten - sie arbeiten zusammen?"
    „Nein."
    „Nein? - Wenn sie nicht kooperieren, konkurrieren sie untereinander. Obwohl sie dasselbe Ausbildungsziel verfolgen." Der Messingenieur erhob keinen Einspruch. „Ein Wettstreit. Friedlich?" Wieder traten die Augenbrauen in Aktion. Friede war ihm wohl ein zu schwammiger Begriff. „Sagen wir - ohne direkte Gewaltanwendung?"
    „Sagen wir mal." Zweifellos bereitete ihm das sophistische Spiegelfechten ebenso viel Vergnügen wie mir. „Hat die XIX. Kosmität diesen Wettstreit schon oft gewonnen?"
    „Nein."
    „Oh. Aber gewonnen habt ihr?"
    „Nein."
    „Was, noch nie? War euer Unterricht so mies? Oder lag es an den Studenten?"
    „Weder - noch."
    „Ihr wurdet von der Konkurrenz ausgestochen? Übervorteilt? Betrogen?"
    „Nichts dergleichen."
    „Stopp!
    Unterbrich mich,

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