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2267 - Ich, Gon-Orbhon

Titel: 2267 - Ich, Gon-Orbhon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fehlt. „Offenbar im letzten Moment griff ES ein", fuhr Daellian fort. „Entgegen Gon-Os Einschätzung hatte Homunk nicht geblufft. ES schlug eiskalt zu, gab seinem aufstrebenden Widersacher keine Gelegenheit zur Gegenwehr, sondern schnitt ihn vom Einstein-Universum ab, indem ES die Parrakhon-Wolke in den Hyperkokon einschloss.
    Womit die Verbindung zu ARCHETIM, für Gon-0 unmittelbar vor dem Evolutionssprung so nötig wie für uns biologische Wesen die Atemluft, zusammenbrach. Die Gottheit verfiel in einen krampfartigen Halbschlaf, in eine Jahrtausende währende, immer wiederkehrende Schleifenreaktion: immer wieder aufschrecken - nach ARCHETIM suchen -, dann immer wieder derselbe Schock, als die Suche erfolglos bleibt."
    Daellians Ausführungen hatten Hand und Fuß. Trotzdem mochte das Specter den Wissenschaftler nicht.
    Dabei waren sie in gewisser Weise Schicksalsgenossen. Beider ursprüngliche Körper waren unrettbar zerstört worden, und beide lebten auf nie da gewesene Weise dennoch weiter. Allerdings stellte Daellian in seinem sargähnlichen Container gewissermaßen die „Hardware-Lösung" dar, während sich das Specter quasi als „Software" reinkarniert hatte.
    Steckte vielleicht Eifersucht hinter der Abneigung, die es für den Stellvertretenden Expeditionsleiter empfand?
    Oder gar Neid, weil dieser immerhin einen wenngleich nicht menschlichen Ersatzkörper bekommen hatte? Egal. Ihm würde sich das Specter jedenfalls gewiss nicht zu erkennen geben. Selbst wenn sein einziger bisheriger Vertrauter, der Mausbiber Gucky, nicht mehr von Parrakh zurückkehren sollte. „Bleibt die Frage, wieso ausgerechnet Bre Tsinga Gon-Orbhons Selbstfindungsprozess so intensiv miterlebt", protokollierte Daellian. „Meine Theorie lautet folgendermaßen: weil sie als Jüngerin des Gottes Kontakt zu diesem hatte und sich jetzt bedeutend näher bei seinem Sitz befindet. Das Band zwischen ihnen scheint Gon-Orbhon aber nicht bewusst zu sein. Dies dürfte daran liegen, dass Bre Tsinga, wie alle an Bord, ein Pslso-Netz trägt. Die neue Version Elf-A ist offensichtlich nicht ganz so wirkungslos wie von manchen befürchtet. Dank des Netzes hält Tsinga zwar noch Verbindung, ist aber von Gon-Orbhons >innerer Landkarte< verschwunden."
    Lasst uns bloß hoffen, dachte das Specter, dass es dabei bleibt.
    Unaufhörlich redete die Kosmopsychologin. Ein Wunder, dass sie nicht längst heiser war.
    Versorgt vom nimmermüden Roboter Millitron, schlief und träumte Gon-O. Alle Jubeljahre einmal nahm er für kurze Zeit seine Umgebung zur Kenntnis. Sie veränderte sich elftausend Jahre lang nicht. Der einsame Planet Parrakh war isoliert. Einzig die Statthalter der Arvezen lösten einander ab, was aber auch keinen sonderlich hohen Unterhaltungswert besaß.
    Dann aber fand Gon-O seine Kraftquelle ARCHETIM plötzlich wieder! Sofort reaktivierte er jenen 6-D-Jetstrahl, den er unzählige Male vergeblich aufzubauen versucht hatte. Offenbar waren „draußen" sieben Millionen Jahre verstrichen, doch der Korpus ARCHETIMS war noch fast so stark wie ehedem.
    Gon-O spürte ARCHETIM so deutlich, als befände sich ein Splitter aus dem Leib Satrugars im Solsystem.
    Dem war allerdings nicht so; vielmehr diente ARCHETIMS Leiche selbst dem Gott als Relais. Darüber begann der Gott instinktiv, sich eine erste Machtbasis im Solsystem zu schaffen. Es war kein wirklich bewusstes Handeln dabei, nichts, was einer höheren Wesenheit angemessen wäre. Nur der Wunsch, sein Labsal mit so vielen Dienern zu schützen wie möglich. „Somit wird nun auch das Auftreten Gon-Os im Solsystem verständlicher: Die Selbstmordattentate wurden initiiert, weil 4er Schutzherr Gon-Orbhon im Traum und in der einsetzenden Phase des Erwachens, seine unbewussten Konflikte mit dem verrückten Satrugar auslebte. Ich gehe davon aus, dass Terra, sobald Gon-Orbhon vollständig erwacht ist und seine Politik der Zweckmäßigkeit wieder aufnimmt, von weiteren Selbstmordattentaten verschont bleiben wird. - Daellian, achter Februar 1333 NGZ, einundzwanzig Uhr sechs Bordzeit."
    Ein schwacher Trost. Gegen das, was uns bevorsteht, wenn der Quarzjunge wieder frisch und munter ist, dachte das Specter sarkastisch, dürften die bisherigen Verwicklungen ein Kindergeburtstag gewesen sein. 12: Guten Morgen, Sonnenschein Wir fragten uns, wie wir jemals ohne das hatten existieren können. Der Strom der Kraft, der von ARCHETIM zu uns floss, löste ein unbeschreiblich erfüllendes Gefühl in uns aus. Wir saugten

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