2267 - Ich, Gon-Orbhon
verstorbenen Superintelligenz ARCHETIM. Daraus zog ES Energie; nicht zuletzt deswegen hatte ES gegen STROWWAN bestehen können.
Aber auch für uns, so wurde uns mitgeteilt, konnte dieser geheime Kraftquell von großem Nutzen sein. Wir, Gon-O, sollten erwägen, ob wir uns nicht ARCHETIMS Energien zur Unterstützung unseres Wachstums aneignen wollten, solange ES wenig Möglichkeit zur Gegenwehr besaß.
Die Mächte des Chaos, gab man uns zu verstehen, würden eine entstehende Superintelligenz „GON-O" in diesem Sektor des Universums begrüßen und protegieren ... so dies erwünscht war.
Der Bote wartete keine Antwort ab. Ein Speicherkristall wurde in unseren Stock transmittiert, dann verschwand das Dunkelschiff so abrupt, wie es gekommen war.
Noch bevor wir eine Entscheidung gefällt hatten, ob wir das Angebot der Chaotarchen annehmen sollten, erschien der dritte Besucher. Auch er hatte die Funktion eines Boten inne. Er nannte sich Homunk und kam in Vertretung von ES.
Der Superintelligenz war trotz ihrer Schwäche nicht entgangen, wen wir kürzlich auf Parrakh empfangen hatten, und sie konnte sich denken, was man uns vorgeschlagen hatte.
Homunk sprach eine eindringliche Warnung aus. ES ergriff zwar nicht Partei in der Kontroverse zwischen uns und dem Orden der Schutzherren von Jamondi; einen Griff nach ARCHETIM und somit eine Attacke in seinem innersten Hoheitsgebiet würde ES jedoch keinesfalls tolerieren.
Wir sicherten zu, seine Worte zu bedenken, und komplimentierten Homunk hinaus.
Tatsächlich hatte seine Botschaft Eindruck hinterlassen, wenngleich nicht in der erhofften Weise. Denn uns war klar vor Augen geführt worden, dass in relativer Nachbarschaft ein Rivale existierte, der sich über kurz oder lang unserem Aufstieg in den Weg stellen würde.
Bald nach unserer Entstehung als Geistverbund hatten wir unsere Maxime formuliert: Wir, Gon-O, wollten und mussten mächtiger und größer werden als alles, was uns bedrohen konnte. Ergo auch mächtiger und größer als ES. Die „positive" Superintelligenz war unser natürlicher Feind.
Die Chaosmächte hatten Recht: Irgendwann würden wir ES sowieso angreifen müssen. Also warum nicht jetzt, zum denkbar günstigsten Zeitpunkt?
Homunks Drohung stellte ein reines Täuschungsmanöver dar, das Kläffen eines zahnlosen Hundes. Uns war versichert worden, dass ES gar keinen Gegenschlag führen konnte, nachdem STROWWAN der Superintelligenz, so sehr zugesetzt hatte.
Damit stand unser Entschluss fest. Wir studierten die Instruktionen im Speicherkristall der Chaotarchen und befolgten sie.
Interludium Exil im Hyperraum In der RICHARD BURTON rauchten die Köpfe und ratterten die Gehirne. Metaphorisch gesprochen natürlich - denn Positroniken besaßen keine mechanischen Teile und zumindest das Specter keinen Schädel. Wie auch immer, man erstellte auf Hochtouren Analysen der Lage und der von Bre Tsinga übermittelten Informationen.
Malcolm Scott Daellian fasste zusammen: „Erstmals ergibt sich eine klare Begriffsbestimmung. Satrugar ist der Nocturnenstock, Gon-Orbhon der ehemalige Schutzherr, der in diesem lebt. Als Gott Gon-Orbhon oder Gon-0 bezeichnet sich die Wesenheit, die aus beiden Komponenten besteht."
Und nicht alle Tassen im Schrank hat, ergänzte das Specter bei sich. Was sie deswegen nicht zu einem leichteren Gegner macht - ganz im Gegenteil.
Gerade hatte Bre berichtet, dass die Situation damals, vor über sieben Millionen Jahren, auf Messers Schneide gestanden hätte. Gon-0 war bereit, den entscheidenden Schlag gegen den Dom Rogan und seine Schutzherren zu führen.
Und auch der große Coup, auf den die Gottheit hinarbeitete, stand unmittelbar bevor: Gestärkt durch den Kraftquell ARCHETIM, würde sich der Sprung auf der Evolutionsleiter vollziehen und Gon-O zu einer negativen Superintelligenz entwickeln. „Der Vorgang des Saugens an ARCHETIM", erläuterte Daellian, „ist höchstens in Analogien auszudrücken.
Gon-0 verfügt über einen Anteil derselben Energien, die auch ARCHETIMS Korpus noch im Übermaß gespeichert enthält. Es gleicht dem Osmoseprinzip, bei dem Gon-0 für Unterdruck und das so genannte sechsdimensionale Juwel in unserer Sonne für Überdruck steht - und der Kraftstrom nach dem Prinzip des Druckausgleichs in Gang kommt. Dies ist der Ursprung des 6-D-Jetstrahls, der aus dem Solsystem entspringt und auf Parrakh mündet."
Wohin sich Gucky, Bull und Tolot begeben haben, dachte das Specter. Von denen nach wie vor jedes Lebenszeichen
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