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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und gesteuert, sondern von Raumfahrern und konventioneller Technik.
    Doch das machte Rorkhete die wenigsten Sorgen, denn jetzt musste es sich auszahlen, dass er fast jede freie Minute, die ihm vergönnt gewesen war, unter dem Hypnoschuler verbracht hatte. In der Technologie der Weißen Kreuzer kannte er sich mittlerweile hinreichend aus - zumindest in der Theorie. Wenn er sein Gehirn durchforstete, konnte er jede Information finden und anwenden, die er brauchte. Die Bewährungsstunde stand zwar noch aus, aber er war guter Dinge.
    Daran dachte er, als er unter dem Schiff stand und den beiden Posten vor der Einstiegsluke seinen Namen und Rang nannte. Beides hatte er erfunden, wobei er hoffte, dass die Raumfahrer die meiste Zeit im All verbrachten und sich unter den Bewohnern der Submarinen Sphäre nicht so gut auskannten. Zur Vorsicht gab er an, aus einem anderen Habitat zu stammen und erst seit kurzem in Riharion zu weilen.
    Dass unter Shoziden keine ernsthafte Kontrolle stattfand, passte bestens in seinen Fluchtplan. Ihm war kein Fall bekannt, dass einer von ihnen Verrat oder ein anderes Verbrechen an seinem Volk begangen hätte. Auch das hatte er von den Frauen.
    Daher wusste er, dass ein Shozide mit den Insignien eines Technikers, „bewaffnet" mit einem Werkzeugkoffer, sich kaum Befragungen oder Identitätskontrollen zu stellen hatte, wenn er sich an Bord eines Weißen Kreuzers begab.
    Das Glück schien ihm hold zu sein. Alles funktionierte so, wie er es sich erträumt und erhofft hatte - fast schon zu gut. Man ließ ihn nach nur zwei Minuten passieren. Seine Worte genügten als Ausweis. Der ehemalige ruhelose Wanderer und bis gestern Zuchtmaschine der Shoziden von Arphonie wurde an Bord gewinkt.
    Er war drin!
    Alles Weitere musste sich geben. Rorkhete hatte vor, sich als blinder Passagier zu erkennen zu geben, sobald die Reise begonnen hatte und man ihn nicht mehr aus dem Schiff weisen konnte.
    Wohin die Mission die ELEBATO führte und worin dieser Einsatz bestand, war ihm im Augenblick völlig egal - genau wie die Frage, mit wem er es an Bord zu tun bekommen würde.
    Atlan stand neben General Traver in der Kommandozentrale des Weißen Kreuzers, im Hintergrund zwischen den vier großen Hufeisenpulten, an denen die Offiziere und Spezialisten saßen. Vor ihnen leuchtete die große Holokugel, die den Weltraum sowie eingeblendete, laufend wechselnde Daten zeigte.
    Im ganzen Schiff herrschte eine angespannte Atmosphäre. Vielleicht lag es daran, dass Traver bis zuletzt ein Geheimnis daraus gemacht hatte, wohin der Flug führte und welchem Zweck er diente. Aus jedem seiner Befehle ging jedoch hervor, dass es ziemlich eilig war.
    Und dass es um etwas außerordentlich Wichtiges ging, dafür sprach schon die Tatsache, dass außer den regulären 250 Shoziden der Standardbesatzung die gesamte Todesgruppe an Bord war. Dieser Umstand für sich allein genommen machte den Flug zu etwas Besonderem.
    Die Mitglieder der berüchtigten Truppe pflegten keinen Kontakt zur Standardbesatzung der ELEBATO, sondern hielten sich in den ihnen zugewiesenen Quartieren auf. Ihnen stand ein ganzes Deck zur Verfügung. Und ließ sich doch einer von ihnen blicken, machte jeder Shozide der Besatzung einen großen Bogen um ihn oder sie. Warum die vollzählige Gruppe beispielloser Einzelkämpfer den Flug der ELEBATO mitmachte, darüber schwieg Traver beharrlich, wodurch natürlich die Gerüchte erst recht ins Kraut schössen.
    Atlan gegenüber war der General nicht sehr viel gesprächiger. Der Arkonide übte sich in Geduld. Er hoffte, dass das Oberhaupt der Schwadron von Graugischt, das nur Zephyda als Oberbefehlshaberin untergeordnet war, gute Gründe für die Geheimnistuerei hatte. Die hatte es bisher immer gegeben, schon bei ihrer ersten Begegnung, der anonymen Rettung und dem Anflug auf Graugischt II, wenngleich sie oft eher subjektiv und fast schon paranoid anmuteten. Das Leben im Herzen des Feindes, ständig zwischen dem Drang nach Aktion, der Fürsorgepflicht für die Schutzherrin und Carya Andaxis Friedensliebe hatte den führenden Shoziden allerdings geprägt.
    Die beiden Männer verfolgten, wie Graugischt hinter ihnen zurückblieb. Zusammen mit ihren beiden Begleitschiffen, der OMBRA und der PREST, durchstieß die ELEBATO die obersten Schichten der Atmosphäre und erreichte schnell den freien Raum. Eine erste, eilig programmierte Transition sollte sie rasch von Graugischt fort und über einige Lichtjahre tiefer in den Arphonie-Haufen

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