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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gekünstelt wirkenden Geste, „ist der so genannte Kher-Diamant."
    Atlan war zweifellos beeindruckt, obwohl dem sich ihm bietenden Bild nur ein Teil seiner Aufmerksamkeit galt. Der an konzentrierte sich auf den am Zender Kybb-Macht unvergleichlich stärkeren Funkverkehr und zahllosen Objekte, die um das System ortet wurden. Es wimmelte geradezu von Raumschiffen der verschiedenen Arten Stationen und Basen, die miteinander in Kontakt standen, allerdings sämtlich außerhalb des eigentlichen Systems. Dies war in etwa so, wie der Arkonide es sich vorgestellt hatte. Was er dagegen nicht erwartet hatte, war, dass von den Planeten nichts zu sehen war.
    Das gesamte KherSystem war von einer dünnen, aber messbaren Staubwolke umgeben, die schon auf den ersten Blick künstlich wirkte. Ihr Durchmesser wurde mit annähernd zehn Milliarden Kilometern angegeben. „Diese Wolke", fragte Atlan und tat Traver nicht den Gefallen, sich so beeindruckt zu zeigen, wie dieser es wohl erwartete, „ist der Kher-Diamant?"
    „Exakt! Sie ist künstlicher Natur, das wissen wir, und mit unseren Fernortern nicht zu durchdringen."
    „Ihr - die Schwadron - wisst also nicht, wie es im eigentlichen System aussieht."
    „Das genau ist der Punkt", gab er zu. „Wir haben keine Daten."
    „Und um mir zu zeigen, was ihr alles nicht wisst, sind wir hierher geflogen?", fragte Atlan. Er wusste, dass er es auf die Spitze trieb, aber nur so konnte er den General aus der Reserve locken. „Wenn du von dieser Abschirmung wusstest, warum hast du es mir nicht einfach gesagt?"
    Traver blitzte ihn gefährlich an. „Du hältst es für verschwendete Zeit?"
    „Das tue ich allerdings und für ziemlich riskant."
    „Dann unterliegst du einem Irrtum. Ich wollte, dass du dir selbst ein Bild davon machst, wo und vor allem wie Tagg Kharzani residiert. Ich will nun deine Schlüsse aus dieser ... Abschirmung hören, mein militärischer Berater, wie du es zutreffend genannt hast."
    Sollte er das jetzt als Zugeständnis werten? Eingeständnis dafür, dass die Schwadron von Graugischt zwar wusste, wie das Kher-System „von außen" aussah, aber nicht den Schimmer einer Ahnung hatte, wie es innen beschaffen war? Wie groß die Flottenkonzentratipnen des Feindes tatsächlich waren? „Mein lieber General", sagte er gedehnt. „Du hast uns in Gefahr gebracht, nur um ... mir etwas zu zeigen, was eine alte Aufzeichnung ebenso gut hätte leisten können?
    Wie habt ihr so lange überleben können?"
    „Was?"
    Atlan schluckte hinunter, was er hatte sagen wollen. Auch wenn er die Handlungsweise des Shoziden für maßlos leichtsinnig hielt, wollte er keinen offenen Streit.
    Aber das hier war hirnrissig! Der Weltraum rings um die weder optisch noch ortungstechnisch durchdringbare Staubschale wimmelte nur so von feindlichen Einheiten. Atlan war gespannt darauf gewesen zu sehen, von wo aus und wie Tagg Kharzani herrschte. Aber dieses System - das Zentrum der Feindesmacht! - befand sich im Alarmzustand, und da war es hasadeurhaftes Verhalten, mit drei einwandfrei als Weiße Kreuzer erkennbaren Schiffen heranzufliegen, als sei nichts zu befürchten!
    Das war unverantwortlich, zumal keine Notwendigkeit bestanden hatte. „Es besteht keine Gefahr", sagte der Shozide, als habe er die Gedanken seines Gastes erraten. „Wir können nicht geortet werden. Ich wiederhole meine Frage: Welche Schlüsse ziehst du?"
    Der General sprach wie ein Automat. Er sah Atlan zwar an, aber in Wirklichkeit schien er mit seinen Sinnen ganz woanders zu sein. Wo? „Tagg Kharzani hat sich und sein Schloss offenbar mit extremer Akribie abgesichert, wenn dieser Staubmantel künstlich geschaffen wurde", sagte der Arkonide.
    Was darauf schließen lässt, dass wir es mit einem ziemlich ängstlichen Charakter zu tun haben; folgerte der Logiksektor. Wer solche Macht besitzt wie er, wer außer der defensiv eingestellten Carya Andaxi keinerlei Feind kennt und dennoch diesen Aufwand treibt, muss schon sehr paranoid veranlagt sein. „Und das bedeutet für unseren Kampf?", fragte Traver.
    Jetzt wurde es lächerlich. Die Frage hatte absolut keinen Sinn - außer vielleicht dem einen, davon abzulenken, worauf der General wirklich wartete. Dem er förmlich entgegenfieberte.
    Er spielt wirklich, wisperte der Extrasinn. Er ist von Graugischt aufgebrochen, um eine strategische Sternkarte der Kybb zu finden. Damit wollte er dir gegenüber auftrumpfen. Sein Pech ist nur, dass er nicht weiß, wie. Er wartet auf eine Information, aber

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