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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch hat er sie nicht bekommen.
    Atlan nahm es verwundert zur Kenntnis. Ein Shozide, der pokerte? Es konnte es sich nur schwer vorstellen. Auf der anderen Seite konnte es Travers Verhalten durchaus erklären.
    Seine Arroganz ist nichts anderes als Unsicherheit, erklärte der Extrasinn. „Alles deutet auf eines hin", meinte Atlan, „Tagg Kharzani versucht sich gegen einen Feind abzusichern, ohne dass dieser erkennbar wäre. Von Graugischt hat er doch nichts zu befürchten, und der Tod - den er mehr als alles andere fürchtet - lässt sich nicht von einem Staubmantel aufhalten."
    In diesem Moment kam einer der Offiziere von seinem Pult und überbrachte dem General einige Folien. Atlan runzelte befremdet die Stirn, aber in Travers Augen leuchtete es auf. Sein kleines Gesicht straffte sich. Der Arkonide wusste, dass er jetzt endlich die Information hatte, auf die er so sehnlich gewartet hatte - und die er vielleicht nur hier hatte bekommen können.
    Diesmal war Rorkhete wesentlich schneller wieder zu sich gekommen. Er konnte nicht mehr sagen, wo es ihm wehtat. Es war überall, jeder einzelne Knochen. Seine Haut wies Schürfwunden und dunkle Flecken von Blutergüssen auf. Am Kopf hatte er Beulen, aber er lebte.
    Er hatte die ersten Kämpfe durchgestanden und seine erste Lektion gelernt: Studiere deinen Gegner, bevor du ihm gegenübertrittst!
    Noch einmal hatte Shavate ihn auf die Matte geholt. Als er auf der Bank wartete, hatte er sie wieder beobachtet, sie und ihre Gegner, die sie der Reihe nach besiegte.
    Sie war hier, in ihrem „Clan", wirklich der Champion.
    Jeder Shozide kämpfte erwartungsgemäß anders. Der eine mit den Beinen, der andere mit den Armen, der Nächste mit allen vieren zugleich. Der eine war plump wie Tremoto, der andere eher elegant wie Shavate. Er hatte versucht, sich einzuprägen, wie sie angriff und auf Gegenwehr reagierte. Anfangs war es verwirrend gewesen, aber schließlich hatte er doch so etwas wie ein System zu erkennen geglaubt.
    Das änderte nichts daran, dass er ihr wahrscheinlich in hundert Jahren noch nicht das Wasser reichen konnte. Aber er wollte wissen, wie lange er durchhalten konnte.
    Er musste es sich selbst beweisen. Auf eine Art verabscheute, auf die andere bewunderte er diese lebenden Kampfmaschinen und ihre scheinbar shozidenverachtende Einstellung. Sie faszinierten ihn, und wenn er nur etwas von ihnen lernen konnte, dann hatte sich sein Abenteuer schon gelohnt.
    Wenn ihn aber doch Zweifel zu überkommen drohten, dachte er an Shella und was er sich geschworen hatte: Irgendwann bekommst du es zurück! Dieses Ziel hielt ihn aufrecht. Wenn er am Boden lag, physisch und psychisch ein halbes Wrack, stellte er sich ihr Gesicht vor.
    Immerhin hatte er Shavates erste Angriffe diesmal pariert. Vielleicht hatte sie es ihm leicht machen wollen, als sie den Kampf genau wie den letzten begann. Es konnte ihm gleich sein. Er hatte sich wieder an ihr Bein gehängt und gebissen, als sie diesmal nach ihm trat, war er vorbereitet gewesen und hatte losgelassen bevor sie ihn mit voller Wucht erwischte. Er konnte auch dem Schlag auf den Kopf ausweichen und Shavate sogar einen mit voller Wucht geführten Hieb in den Magen versetzen, der sie anscheinend völlig überraschend traf. 11 Jedenfalls hatte sie ihn überrumpelt angesehen, eine Sekunde lang, bevor sie ihn ansprang und ihm ihre Handkanten in die Seiten, die Oberschenkel und die Waden schlug. Es war das reinste Feuerwerk aus blitzschnell hintereinander abgefeuerten Schlägen. Er lag auf der Matte, röchelte, aber quälte sich noch einmal hoch. Shavate wartete, grinste, parierte einen Rammstoß mit dem Kopf und gab ihm drei, vier Sekunden, bevor sie ihn flachlegte.
    Aber er hatte ihrer, Angriffswucht fast eine Minute standgehalten! Und jetzt saß er zwischen den „Eisernen" und aß und trank mit ihnen. Es war das erste Mal, dass sie das zuließen. Er war für sie bisher nur ein mitleidig belächeltes Spielzeug gewesen.
    Etwas daran schien sich geändert zu haben.
    Sie stopften unvorstellbare Mengen an Nahrung in sich hinein. Rorkhete wurde es schon vom Zusehen übel. Sie nickten ihm zu und forderten ihn auf, es ihnen gleichzutun, wenn er auch die nächsten Tage überstehen wollte.
    Er tat, was er konnte. Wenn er von ihnen lernen wollte, gehörte auch dies dazu.
    Nachdem abgeräumt worden war, blieben sie noch für eine Weile sitzen und spielten Karten. Er kannte das Spiel nicht und staunte immer wieder, wenn sie sich gegenseitig beschimpften

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