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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gedrängt. Er war sich klar darüber, dass alles Bisherige nur ein harmloses Vorgeplänkel gewesen war. Das war nun vorbei.
    Allmählich wurde es ernst
     
    5.
     
    Rorkhete hatte in den letzten beiden Tagen Dagartes Kampfesweise studiert, während er darauf wartete, selbst gegen ihn an die Reihe zu kommen. Dagarte war stark; seine Art des Kämpf ens stellte eine Mischung aus Tremotos Plumpheit und Shavates Eleganz dar. Unter dem Strich aber war er beiden an Kraft und Raffinesse unterlegen. Seine Tricks, Finten und Attacken waren leichter zu durchschauen. Rorkhete merkte sie sich, so gut er konnte, und als er endlich an der Reihe war, konnte er ihm volle drei Minuten standhalten. Er parierte nicht nur Dagartes einstudierte Angriffe, sondern wandte einige Techniken an, die er von Shavate gelernt hatte.
    Er kam humpelnd und schwindlig von der Matte zurück. Als er sich auf die Bank fallen ließ, bemerkte er Shavates anerkennenden Blick, was schon genügte, um ihn die Schmerzen am ganzen Leib leichter ertragen zu lassen. Was noch viel wichtiger war: Zum ersten Mal war er nicht halb oder ganz bewusstlos geprügelt worden. Er hatte die Matte zermürbt, aber einigermaßen aufrecht verlassen. Es erfüllte ihn mit leisem Triumph - und gab ihm das Gefühl, auf dieser „Leistung" aufbauen und noch mehr erreichen zu können.
    Shooto machte es ihm nicht ganz so einfach. Gegen sie hielt er nur zweieinhalb Minuten durch und musste benommen zur Bank getragen werden. Shavate nahm sich seiner an und flößte ihm ein Getränk ein, das ihm seine Lebensgeister zurückbrachte. Sie lächelte, und er konnte es kaum glauben: Er sah ganz deutlich so etwas wie Stolz in ihren Augen!
    Sie forderte ihn an diesem Tag nicht mehr zum Kampf. Stattdessen wurde er zum ersten Mal in eine andere, kleinere Halle geführt, in der Schießübungen stattfanden.
    War das etwa eine „Belohnung" für seine gezeigte Leistung?
    Er sah den Shoziden zu, wie sie mit schweren Strahlern auf bewegte Ziele schössen.
    Sie alle, auch Tremoto, waren unglaublich schnell, und fast immer trafen sie genau ins Ziel. Als Rorkhete eine Waffe gereicht bekam, hatte er Mühe, sie zu halten, geschweige denn zu zielen. Die meisten Schüsse gingen daneben, und ..'V seine wenigen Treffer waren mehr oder weniger Zufall, obwohl er in seinem Leben oft genug geschossen hatte. Vielleicht war er einfach nur gehemmt.
    Nach einer Stunde nahm Shavate ihm die Waffe wieder ab und klopfte ihm auf die Schulter. „Beim nächsten Mal wird es besser", tröstete sie ihn.
    Er empfand ihr gegenüber Dankbarkeit. Es schien, als habe sie sich seiner endgültig angenommen. Von der anfänglichen Ablehnung war jedenfalls nichts mehr zu spüren.
    Rorkhete aß mit den „Eisernen", schlang den Fraß in sich hinein, den sie „Shoar" und „herzhaft" nannten und fast ausschließlich aßen, und zog sich früh zum Schlafen zurück. Seine Kabine teilte er mit Halloke und Dagarte. An den Wänden hingen Bilder ihrer - weiblichen - Idole. Waren es Traumfrauen, oder gehörten sie zu ihnen und warteten irgendwo auf sie? Ihm wurde klar, wie wenig er tatsächlich von ihnen wusste.
    Er hörte sie nicht mehr kommen, und als er am anderen „Morgen" wach wurde, fühlte er sich so gut wie lange nicht mehr. Er war zerschlagen, hatte an mehreren Stellen des Körpers Pflaster oder Verbände über Kratzern oder blutigen Narben, aber ein Tatendurst erfüllte ihn, wie er ihn nicht gekannt hatte, seitdem er das Deck der Todesgruppe zum zweiten Mal betreten hatte.
    Beim Frühstück erlebte er eine weitere Überraschung. Zum ersten Mal überhaupt kam Daytana, die „Matadorin", an ihren Tisch und erkundigte sich nach seinem Befinden. Ihr Grinsen konnte er nicht deuten, aber es war ihm fast mehr Ansporn, als dass es ihm Angst machte. „Sie wartet auf dich", erläuterte Shavate hinterher. „Wenn du so weit bist, kommst du in ihre Gruppe. Aber mach dir keine Hoffnungen, Kleiner. Das wird noch Jahre dauern."
    Tremoto lachte dröhnend. „Jahrzehnte, Zwerg!", dröhnte er. „Wenn du es überhaupt je erlebst."
    Im Verlauf des Tages bereitete er sich auf die vor ihm liegenden Kämpfe und Trainingseinheiten mit der Waffe vor. Wieder musste er sich eingestehen, dass er sich wohl bei dem Gedanken daran fühlte. Seine Gegner hatten ihn immer als Spielzeug angesehen. Nun fand er selbst fast Gefallen an diesem „Spiel" ...
    Nach 56 Stunden erreichte der Dreier-Verband das Ashaween-System. Im ständig schwächer werdenden Funkverkehr der

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