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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kybb-Titanen.
    Was aus den wenigen noch kampffähigen, weit verstreuten Einheiten der Kybb wurde, war Kharzani egal. Es interessierte ihn nicht mehr. Er fragte sich nur, ob der Materiewall dem Explosionsdruck des Schaumopals standhalten würde.
    Mit dem Abzug der Titanen gab er zugleich Kherzesch der Eroberung preis. Er hoffte sogar, dass die Shoziden und ihre Weißen Kreuzer gierig über das Schloss und den Planeten herfallen und dabei alle vernichtet werden würden. Das Palais stand kurz vor der Explosion, daran zweifelte er nicht einen Augenblick. Jede neue Erschütterung des Weltraums schwächte die Opalziegel weiter - und spätestens sobald sich der Hyperkokon im Bereich von Kherzesch auflöste, wurden die angestauten Psi-Energien freigesetzt.
    Die Nachricht vom Verlust vier weiterer Titanen ärgerte Kharzani. In letzter Minute schafften die verletzlich geworenen Hyperdimos noch diesen Erfolg. Aber eigentlich war auch das unbedeutend.
    Die Riesen sammelten sich. Es war ein erhabener Anblick, der Tagg Kharzani mit allen Schmerzen versöhnte. Er würde nicht mit leeren Händen zu Gon-Orbhon kommen.
    Warum erinnerte er sich ausgerechnet jetzt an Enkrines Mahnungen? Ich komme nicht als Sklave, dachte er belustigt. Ich bin ein gleichberechtigter Freund.
    Der Flug durch die wirbelnden Materieschwaden des Kher-Diamanten nahm nur kurze Zeit in Anspruch, dann schlug die Sternenfülle über Tagg Kharzani zusammen. Farbschleier wogten durch den Raum; es war unschwer zu erkennen, dass der Rücksturz von Arphonie in die Galaxis längst begonnen hatte.
    Das eigene Stöhnen erschreckte den Herrn von Arphonie.
    Erst jetzt registrierte er das dumpfe Wühlen in seinem Schädel. Etwas Fremdes tastete sich durch seine Gedanken.
    Sein Stöhnen wurde lauter, klang jetzt gequält. Er verkrampfte die Hände um die Schläfen, aber davon wurde der Schmerz nicht geringer.
    Im ersten Erschrecken setzte Kharzani sich zur Wehr. Er sah den Splitter vom Leib Satrugars hell pulsieren. Und irgendwie begriff er endlich. Enkrine hatte die Wahrheit gesagt. „Nein!" Er brach in die Knie, kämpfte gegen das Fremde an. Blutige Schleier wogten vor seinen Augen. Er wollte leben ... in Freiheit, nicht als Sklave. Sekundenlang war er wie erstarrt. Dann, als er sich langsam erhob, huschte ein bizarres Lächeln über sein farbloses, ausgemergeltes Gesicht. „Gon-Orbhon", murmelte er. „Endlich bist du da!"
    Er ging hinüber zu dem Splitter Satrugars und verharrte minutenlang regungslos. Als er sich umwandte, wusste er, dass Parrakh noch auf ihn warten musste. Allerdings nicht sehr lange.
    Der Splitter hatte ihm einen konkreten Kurs genannt.
    Tagg Kharzani gab die Koordinaten an den Prim-Direktor weiter
     
    7.
     
    Atlan, General Traver, die Zentrale der ELEBATO - das alles berührte Lyressea kaum noch.
    Sie registrierte Stimmen in ihrer unmittelbaren Nähe, nur interessierte es sie nicht mehr, was diese Stimmen sagten. Denn da war zugleich etwas anderes. Nicht die martialische, von Schloss Kherzesch ausgehende Kraft, sondern ein fernes Wispern.
    Komm ....' Eindringlich war dieser lautlose Klang. Verlockend gar. Es ist an der Zeit!
    Lyressea wusste, dass sie das Wispern in ihrem Schädel nur ihrer schwachen telepathischen Begabung verdankte. Doch wie intensiv mussten jene Impulse sein, dass sie ihren Sinn so deutlich verstand? Diese Schwingungen weckten Erinnerungen. Weder an einen bestimmten Ort noch an ein Ereignis, sondern einfach ein Gefühl des Vertrauten. Und der Ruf kam nicht aus endloser Ferne, sondern irgendwo aus der Nähe, innerhalb des Sonnensystems, gerade erst im Begriff, den Kher-Diamanteh zu verlassen...
    Vor Lyresseas innerem Auge nahm ein Bild Gestalt an: ein großer, funkelnder Kristall, linsenförmig und vielflächig geschliffen.
    Ich rufe dich!, flüsterte der Kristall. Noch ist es nicht zu spät für uns. Du musst...
    Eine jähe Berührung erschreckte die Schildwache. Kräftige Hände drehten ihren Kopf zur Seite. Sie wollte dagegen aufbegehren und sich zur Wehr setzen, doch da spürte sie bereits, wie etwas zischend ihre Haut durchdrang. Wohlig warm pulsierte es gleich darauf durch ihre Adern. Lyressea drehte den Kopf. Atlan blickte ernst auf sie herab. Seine Miene verriet Besorgnis. „Ruhig, ich habe dir ein Stimulans injiziert ..."
    Lyressea schloss die Augen. Sie lauschte wieder. Aber das telepathische Flüstern war verstummt.
    Atlans Hand streifte über ihr Gesicht. Er hob ihre Lider an. „Wie fühlst du dich?", wollte er

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