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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unablässig in Bewegung, wurden mehr...
    Wie Amöben, schoss es Lyressea durch den Sinn. Sie verspürte einen unwiderstehlichen Zwang, die Hände auszustrecken und nach diesen schimmernden Gebilden zu greifen.
    Doch ihre Bewegung war kaum schneller als Atlans Kopfschütteln. Immer neue Wirbel entstanden, jetzt auch an ihren Händen, sogar zwischen den Fingern. Jede noch so schwache Bewegung erzeugte neue Strömungslinien, Verwirbelungen und Abrisse, und allmählich wuchs die Frage in Lyressea, wo sie sich wirklich befand.
    Im Hyperraum? Die ELEBATO war in Transition gegangen, allerdings mit zu geringer Geschwindigkeit.
    Gleichzeitig war auf Kherzesch der Psi-Sturm losgebrochen. In einer gewaltigen Front entlud sich alle im Schaumopal gespeicherte Energie des Nocturnenstocks Antallin. Diese Reaktion war zweifellos eine Folge der Raumbeben, die den Rücksturz des Sternhaufens in die Milchstraße begleiteten.
    Erleben wir den Rücksturz?, durchzuckte es die Mediale Schildwache. Dann gab es für die ELEBATO möglicherweise kein Ziel mehr, an dem sie materialisieren konnte.
    Mit seiner Transition hatte der Weiße Kreuzer das bekannte Raum-Zeit-Gefüge durchbrochen und sich zwischen den Dimensionen verloren. In einem fremden Medium. Irgendwo. Oder irgendwann.
    Die Verwirbelungen über ihren Händen formten sich zu Spiralen. Manche deutlich ausgeprägt, andere eher balkenförmig. Einige verzerrten sich zur Kugelform. Sie funkelten verheißungsvoll wie Staub im einfallenden gleißenden Sonnenlicht.
    Galaxien!, glaubte Lyressea zu erkennen, doch zugleich wusste sie, dass sie einer Täuschung unterliegen musste. Immer noch bewegte sie den Arm entsprechend der einmal begonnenen Muskelkontraktion, und es mochten Hunderte der jäh aufleuchtenden Spiralen sein, die sich zusammenballten, Strukturen formten und sich mit einem Mal in eine schillernde Membran hüllten, als entstünde diese aus dem Nichts heraus.
    Ein Universum!?
    Lyressea stockte der Atem. Sie war versucht, entschlossen zuzupacken und das zuckende Gebilde zwischen den Fingern zu zerquetschen. Aber sie konnte es nicht - ebenso wenig wie sie begreifen wollte, dass vor ihren Augen, nur durch die Energie ihrer Bewegung ausgelöst, ein neues Universum entstanden war.
    Die Membran war mittlerweile zur festen Blase geworden, die alles in ihrem Innern gegen die Umgebung abschirmte. Sie entfernte sich, kollidierte mit einer der schon größeren Erscheinungen, die zu Dutzenden durch die Zentrale drifteten, und wurde abgestoßen.
    Atlan schaute sie jetzt an. Er öffnete den Mund, schien etwas sagen zu wollen, doch seine Worte verhallten in dem losbrechenden Inferno.
    Dann war alles wieder anders. Der unbekannte Raum spie die ELEBATO aus. Wann?, war Lyresseas impulsive Frage. Möglicherweise hinein in ein erst geborenes Universum, in dem das Licht der Sterne noch auf leblose Welten fiel. Oder in einen sterbenden Raum, in dem Leben seit Jahrmillionen nicht mehr existierte, Schwarze Löcher die Galaxien beherrschten und der Gluthauch explodierender Sonnen Planeten zu Schlackeklumpen verbrannte, nur für kurze Zeit, bevor sie endgültig vergingen.
    Lyressea erschrak über die Faszination, die sie dabei empfand.
    Zugleich heulte der Alarm durch das Schiff. Die ELEBATO stürzte einem Planeten entgegen.
    Die Ortungen arbeiteten wieder auf Hochtouren. Die Holos zeigten ein erstes Bild der fremden Welt, und Lyressea erkannte die kontinentalen Umrisse sofort. Dieser Planet war Kherzesch.
    Die ELEBATO drang in die Atmosphäre ein. Sie raste dem Hauptkontinent entgegen. Schon war im normaloptischen Bereich Schloss Kherzesch zu erkennen. Offensichtlich gab es keine Schäden, die Psi-Explosion schien spurlos an Tagg Kharzanis Reich vorübergegangen zu sein.
    Lyressea fragte sich verwirrt, wie das möglich sein konnte. Sie hatte die verheerende Psi-Energie gespürt, deren vernichtender Kraft nahezu das gesamte Sonnensystem anheim fallen musste.
    Ein Pulk kleiner Raumschiffe näherte sich. Es waren Kybb-SPORNE, und sie griffen mit unglaublicher Wildheit an.
    Wie ein Schwärm gereizter Insekten wogten sie heran und brachten schon im ersten Feuerschlag den Schutzschirm der ELEBATO bis an den Rand des Zusammenbruchs.
    Augenblicke später wurden die ersten Jäger von den Paramag-Werfern des Kreuzers pulverisiert. Zwei Kybb-SPORNE explodierten in den Ausläufern eines Torpedofelds. „Wir müssen das Schloss angreifen!", hörte Lyressea Admiral Traver sagen.
    Gleich darauf durchbrach das Flaggschiff

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