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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann, erst dann, stellte sich die Verwunderung darüber ein, dass er noch lebte.
    Gedanken im Angesicht des Todes: .
    Warum habe ich ihn so hart angefahren? Die letzten Sekunden meines Lebens ziehen vorbei, und ich kann nur darüber nachdenken, dass ich alles falsch gemacht habe. Myles steht nur ein paar Meter von mir entfernt, und doch scheinen uns Lichtjahre zu trennen.
    Mein Augenlicht musste ich verlieren, um zu bemerken, was für eine Närrin ich gewesen bin.
    Jetzt verliere ich mein Leben und bin noch immer eine. Das ist der typische Moment für all diese Gedanken. Will ich es anders?
    Ich habe ihn weggestoßen und wundere mich, warum er nicht zu mir kommt. Er soll meine Hand nehmen ... dann wären wir im Moment unseres Verlöschens vereint. Im Angesicht des Todes kann ich mir die Wahrheit eingestehen. Meine ganze Grobheit war ein schwacher Schutz für meine Gefühle. Hier und jetzt begreife ich, dass man dabei verdammt einsam bleibt. Es gibt nur den Weg durch das Labyrinth der menschlichen Gefühle, damit man sich und das Leben spürt. Und wer spürt, muss auch den Schmerz erdulden. Freude und Schmerz - beides zusammen ergibt das Leben.
    Tyun-Theris meldete sich. Es ging ihr gut. Sie befand sich im Lebenserhaltungssystem und hatte mit Reparaturen angefangen. „Hier ist alles verschmort. Es wird eine Weile dauern, bis ich das wieder halbwegs hinbekomme."
    Attaca und Inshanin schälten sich aus der weißen Ummantelung. Der USO-Major suchte sofort nach Orren. Die kleine, leblose Gestalt lag neben Rui auf dem Boden. Attaca sah auf und nickte. „Der Raumanzug hat den Schohaaken vor dem Schlimmsten bewahrt. Er hat schon eine stabilisierende Infusion bekommen."
    Myles achtete kaum auf seine Worte. „Was ist passiert? Alles ist ruhig. Wir müssten alle tot sein."
    Kyran sah von einem Datenholo hoch. „Wir sind in einer energetisch absolut ruhigen Zone.
    Ich kann mir das nicht erklären ... Warte, hier ist die Aufzeichnung. Unglaublich ..."
    „Mach es bitte nicht so spannend!"
    „Aus der mittleren Triptychon-Station wurde eine energetische Röhre projiziert, die sich blitzschnell der INTRA-LUX entgegenreckte. Unsere letzten Reserven flössen in den Paratron, die Eruption hatte uns voll getroffen... bis wir im letzten Augenblick die projizierte Röhre erreicht haben. Beziehungsweise sie uns." Es gelang ihm, ein weiteres Holo hochzufahren. Es zeigte die Umgebung. Um die INTRALUX herrschte tatsächlich energetische Ruhe, während die gesamte Umgebung der Sonnenatmosphäre weiterhin von Chaos erfüllt war. „Rui ist tot", sagte Attaca tonlos.
    Myles schluckte. Er hatte den Querdenker kaum gekannt, ihn eher aus einer Laune heraus für die Mission angefordert. Nun würde er nie mehr über seine unkonventionellen Gedanken diskutieren können.
    Rui Agh'anas war tot. Und Myles trug die Verantwortung.
    Inshanin sah von der Leiche auf. „Er hat sein Leben für einen anderen gegeben. Ich weiß nicht, ob ich es getan hätte. In den letzten Sekunden ist er über sich hinausgewachsen." Sie hob den Schohaaken mit sicherem Griff hoch. „Orren kommt wieder zu sich."
    Myles hasste sich für den Gedanken, konnte ihn aber nicht unterdrücken. Wenigstens lebst du auch, Inshanin. „Die tödliche Energie der Protuberanz wird von der INTRALUX fern gehalten", bestätigte Attaca „Es handelt sich um eine Art Schutzschirm. Er kommt zweifelsfrei von der Station."
    „Die Nahortung funktioniert wieder." Kyran grinste breit. „Ich bekomme die ersten Bilder und Daten."
    Im heillosen Durcheinander in der Zentrale bildete sich ein Holo. Einen Moment lang hegte Myles den abstrusen Gedanken, dass es sie mit der Schönheit und Pracht der Darstellung verhöhnen wollte. Es zeigte drei nicht länger überlappte, sondern voneinander getrennte goldentransparente Blasen. Die Daten entsprachen denen der früheren Ortung. Jede durchmaß etwa 35 Kilometer, in jeder befand sich eine etwa 25 Kilometer durchmessende, überaus elegante, auf die Distanz glatt poliert wirkende Knotenkonstruktion aus einem goldenen Material. Der Ringquerschnitt betrug etwa fünf Kilometer, die Oberfläche schien aus einem schimmernden Metall zu bestehen, das im umgebenden gleißenden Sonnenlicht warm und gediegen wirkte. „Wir sind hier wirklich auf etwas gestoßen", sagte Attaca Meganon. „Die Ortungen weisen aus, dass es keine klare Trennung zwischen den transparenten Blasen und den eigentlichen Knotenstationen gibt. Beides besteht aus dem gleichen Material, weist aber

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