2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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vermutete, und schoss. Der Thermostrahl bohrte sich glutrot in den Fels eines leeren Simses hinein.
    Im nächsten Augenblick wurde die Nacht von Zischen und Fauchen erhellt. Er hörte, wie Powers und T'ai-Ghün aufschrien und die Desintegratoren fallen ließen.
    Anscheinend waren sie glühend heiß geworden, man hatte sie ihnen einfach aus der Hand geschossen.
    Verdutzt und wie erstarrt standen der Schmächtige und der Gataser am Hang und blickten suchend die Felsen neben ihnen hinauf. Sie hielten sich die schmerzende Rechte.
    Von Rückendeckung konnte keine Rede mehr sein.
    Datone fluchte laut. Er drehte sich im Kreis, den Strahler im Anschlag. Als er eine Bewegung sah, schoss er, traf aber wieder nur nackten Fels. „Ergib dich, Datone, wir beobachten euch schon seit der Schlucht."
    Aber davon wollte er nichts wissen. „Ihr Mistkerle! Ich überlasse euch den Vesuv nicht! Erst mir den Job wegnehmen und jetzt auch noch meinen Stolz!"
    Sein Blick irrlichterte zu seinen Begleitern, die unter einem mächtigen Druck zu Boden gingen und sich nicht mehr erheben konnten, sosehr sie es auch versuchten.
    Er hatte den Eindruck, als verlören sie unter einer gewaltigen Last das Bewusstsein.
    Gleich darauf erreichte die unsichtbare Walze auch ihn, und er spürte, wie er davon eingeschlossen und auf die Knie gezwungen wurde.
    Eine Prallfeldfalle!, schoss es ihm durch den Sinn. Dann umfing ihn gnädige Finsternis.

    7.

    „Das Ganze war eine Schnapsidee. Wir hätten nie mitmachen dürfen. Wie konnte ich nur so hirnrissig sein und mich auf so etwas einlassen. Das habe ich jetzt davon!"
    Powers raufte sich die Haare und ging mit großen Schritten auf und ab. Zehn Schritte in die eine Richtung, dann wieder zehn zurück. Größer war die Zelle nicht.
    Datone lag seitlich auf einer Pritsche, die den Eindruck einer Felsplatte erweckte, den Kopf auf den Arm gestützt. „Reg dich endlich ab. Es ist schief gegangen, na und? Wir können doch wirklich froh sein, dass wir mit heiler Haut davongekommen sind."
    Powers hob die rechte Hand in seine Richtung und schüttelte sie. Im Licht einer künstlichen Sonne blitzte sie verräterisch auf. „Mit heiler Haut? Und was ist das hier?
    Verbrennungen dritten Grades! Der Gewebeverband muss erst anwachsen!"
    Datone zuckte die Achseln und rollte sich auf den Rücken, wo er genüsslich die Hände hinter dem Kopf verschränkte. Er merkte, dass Powers außer sich war. Sicher hätte er am liebsten auf ihn eingeschlagen. „Barto hat Recht", murmelte leise, aber deutlich hörbar der Gataser. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden. „Es hätte schlimmer kommen können. Wir sind noch am Leben, das allein zählt."
    „Und mein Ruf? Der ist für immer hin!"
    „Nicht, wenn du zu deiner Tat stehst", entgegnete der Blue. „Aber vielleicht waren deine großen Worte in der Öffentlichkeit ja alle nur Show?"
    Powers verstummte. Er musterte T'ai-Ghün mit einem schrägen Blick, wagte aber nichts zu entgegnen. Stattdessen strich er mit der gesunden Hand über die Innenfläche seiner Rechten bis zu den Fingerspitzen. „Fühlt sich nicht echt an", murrte er.
    Datone lächelte. Sie hatten ihn nicht besiegt. Schön und gut, sie waren ihnen in die Falle gegangen. Aber wer hatte diese Falle gestellt? Er hatte einige der Schützen gesehen, und ihre Reaktionen, ihr ganzes Verhalten hatten ihn auf eine unglaubliche Vermutung gebracht. „Schluss mit dem Geschwafel", erklang eine tiefe Stimme.
    Datone hob den Kopf und sah, dass sich eine rechteckige Aussparung in der Wand gebildet hatte, durch die jemand lugte. Dreieckiges Gesicht, Kurzhaarschnitt, Tränensäcke unter den Augen. Taran Sawolt, ihr Wärter. „Halt die Klappe, Taran", sagte Datone.
    Der Wärter verzog das Gesicht zu einem fiesen Lächeln. „Du bist aber nicht sehr nett, Datone. Dann verzichtest du wohl lieber auf deinen hinreißenden Besuch."
    Als der Wärter den Kopf zurückzog, rief Powers: „Halt, nein! Hör nicht auf diesen Volltrottel! Er hat uns das Ganze überhaupt erst eingebrockt. Her mit dem Besuch! Er kann uns doch helfen, nicht wahr?"
    Sawolt blickte den Mann mit dem Kinnbart verächtlich an, sagte aber kein Wort. Auch Powers schwieg, als der Kopf des Wärters nun doch verschwand. Das Rechteck flirrte und zeigte wieder nur graues Gestein.
    Aber nur einen Augenblick lang. Dann flirrte eine türförmige Aussparung, und eine Gestalt betrat die Zelle. Eine auffallend schöne Frau, dunkle Haut, dunkles Haar, das auf einen olivefarbenen