2277 - Die Macht der Sekte

erledigen will."
    „So leicht kommt er nicht an mich heran. Ich bin gut abgeschirmt. Außerdem habe ich Mario schon gesagt, dass er einen neuen Plan ausarbeiten soll, um Romero zu erledigen ... endgültig. Dann ist der Weg zu Imberlock für mich frei."
    Seine Augen funkelten, als er den Soltener ansah. Wie sehr er es liebte, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen! Es zeigte ihm, warum er es bis an die Spitze geschafft hatte. „Wohin jetzt?", empfing Datone ein banges Zirpen. Der Gataser streckte ihm die Arme entgegen und half ihm hoch, während Powers sich skeptisch umsah.
    Datone deutete zu einem Spalt oberhalb der Baumgrenze. „Dort gibt es eine Höhle, die einige Dutzend Meter quer durch den Berg verläuft. Gleich neben dem Ausgang befindet sich die Schaltzentrale für die Bauarbeiten. Wenn mein Informant Recht hat, wird von dort aus die Arbeit aller Maschinen koordiniert."
    „Du willst in die Schaltzentrale vordringen?", fragte Powers. „Sollten wir nicht lieber ..."
    Datone blickte ihn ernst an. „Ich wäre auch allein gegangen. Aber du wolltest unbedingt mit. Jetzt machen wir's auch auf meine Art, verstanden?"
    Er kannte Powers erst wenige Tage, seit er auf seinen Trivid-Aufruf geantwortet hatte, aber allmählich begriff er, dass der andere nicht bereit war, sich unterzuordnen.
    Datone führte ihn in die Deckung der Felsen, hinter denen wildes Dickicht wucherte.
    Zusammen mit T'ai-Ghün löste er von dort aus das gespannte Seil und holte es ein, verstaute die Einzelteile wieder, dann wandte er sich zum Berg um. „Da hinauf?", fragte der Gataser und deutete zu einer Spalte ziemlich weit oben.
    Er nickte, zeigte auf einen steilen Pfad zwischen den knorrigen Bäumen und ging voran. Powers und der Gataser folgten ihm schweigend den Hang hinauf.
    Es war ein beschwerlicher Weg über Felsen und hartes Wurzelwerk, aber Datone hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern, ob seine Begleiter problemlos mitkamen.
    Von dem Gataser wusste er inzwischen, dass er trotz seiner Vorliebe für anhaltendes Klagen sehr ausdauernd war, und auch Powers wirkte einigermaßen durchtrainiert.
    Sie würden es schon scharfen - nicht zuletzt deshalb hatte er sie ausgewählt.
    Während er ständig nach allen Seiten sicherte, überlegte Datone, wann er ihnen die Waffen übergeben sollte. Von Anfang an hatte er vorgehabt, sich von ihnen Rückendeckung geben zu lassen, wenn er in die Schaltzentrale eindrang.
    Er war nicht so naiv zu glauben, dass es dort nicht einen oder mehrere Wächter gab.
    Aber im Augenblick war es am wichtigsten, dass sie nicht vorzeitig entdeckt wurden.
    Das hätte seinen ganzen schönen Plan zunichte gemacht. Über ihm richtete sich der Gataser an einem besonders steilen Stück auf. Er deutete wieder nach oben zu der Spalte im Fels. „Es ist nicht mehr weit!"
    „Geht es auch etwas leiser?", zischte Datone. „Hier an der Flanke trägt der Schall weit."
    Der Tellerkopf setzte sich wieder in Bewegung, dicht gefolgt von Powers, der sich immer unbehaglicher zu fühlen schien. Ständig blickte er sichernd nach allen Seiten.
    Gleich darauf passierten sie die letzten Bäumen, bevor kahler Fels einsetzte. Sie verharrten vor einer Wand, die voller Verwerfungen und kleiner Risse war. Der große Spalt, auf den sie zustrebten, befand sich einige Meter über ihnen. Er war so hoch und breit, dass ein durchschnittlicher Humanoider sich mühelos hineinquetschen konnte.
    Hätte Datone es nicht besser gewusst, nie hätte er geglaubt, dass dahinter ein ausgedehntes Höhlenlabyrinth lag, das noch die Spuren früherer Magmaströme zeigte. „Hört mal her!", sagte er. „Wir werden jetzt in diesen Spalt eindringen und ..."
    „Aber wie kommen wir denn da hoch?", zirpte T'ai-Gühn.
    Datone seufzte und deutete auf seinen Gürtel. „Hier habe ich ein Seil mit einem Haken am Ende. Wir hangeln uns einfach hinauf. Jetzt ist etwas anderes wichtiger als ..."
    Powers sah ihn mit seltsamem Ausdruck an. Drückte er Argwohn aus? Skepsis?
    Datone wusste es nicht zu sagen. Auf dem Marsch hierher musste der Schmächtige sich Gedanken gemacht haben, ob er bei Datone gut aufgehoben war.
    Nicht gerade der richtige Augenblick, fand Datone, aber er kannte Powers mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er die Sache nicht mittendrin hinschmeißen würde.
    Datone holte zwei Mikrodesintegratoren aus der Innentasche seines braunen Overalls und drückte sie den beiden in die Hand. „Hier - und hier. Es könnte ja sein, dass uns jemand an unserem Plan