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2280 - Exil der Orakel

Titel: 2280 - Exil der Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schota-Magathe Baikhal Cains wollten ihren Prinzipien gehorchen. Dennoch waren sie keine verbohrten Spinner, die sich gänzlich abschotteten und nicht wussten, was um sie herum vorging. Unter den misstrauischen Blicken der obersten Tugendwächter, der alten Patriarchen, hatten sie daher stets einen passiven Kontakt zur Außenwelt aufrechterhalten.
    Sie kannten die Motana und die Vay Shessod im Land Keyzing oder auch die Fahrenden Besch. Jene umtriebigen Händler, die einstmals stolz die gesamte Sterneninsel mit ihren käferähnlichen Schiffen durchkreuzt hatten, heute aber nur noch Wasserschatten ihrer selbst waren. Manche Patriarchen wie Keg Dellogun hatten den Kontakt zu ihnen gesucht und Neuigkeiten aus dem Sternenozean in die Heimat zurückgebracht.
    Trotz all der Nachrichten von Mord, Gewalt und Terror, die Bort mühsam zusammengetragen hatte, sprudelte in ihm das frische Quellwasser der Hoffnung. Alles war in raschem Wandel begriffen. Dinge, die lange Zeit als unverrückbar gegolten hatten, änderten sich. Die Kybb-Völker wurden von Aufständischen angegriffen. Alte Völker erwachten zu neuem Leben, neue Namen drängten in den Vordergrund, anderes geriet in Vergessenheit. Und Ausgangspunkt dieser Veränderungen, so schien es, war Baikhal Cain gewesen!
    In diesem Zusammenhang tauchten immer wieder fünf Namen auf: Zephyda. Eine Motana-Waldläuferin aus dem großen Forst von Pardahn. Aufgestiegen zur ersten Epha-Motana seit vielen Jahrtausenden, erhoben zur Obersten Flottenkommandantin ihres Volkes.
    Perry Rhodan. Ein Wesen wie ein Motana, aber nicht in Jamondi geboren. Ein Mann, dem eine Aura anhaftete, die an eine im Nebel versunkene Vergangenheit erinnerte. Atlan. Der Begleiter Perry Rhodans, ebenfalls motanaähnlich, doch blass, viel blasser als jene. Wie ein Eisdiamant im Gras. Auch ihn umgab eine Aura aus einer Zeit, an die sich nur noch wenige erinnerten. Rorkhete. Ein Shozide, der letzte, den Jamondi gesehen hatte seit den furchtbaren Vernichtungsfeldzügen der Kybb gegen die treuesten Paladine der Schutzherren.
    Derjenige, um dessentwillen Patriarch Keg Dellogun die Verbannung seiner ganzen Sippe aus Cain-Orakelstadt in Kauf genommen hatte.
    Und Lyressea. Die Mediale Schildwache! Eine der legendären sechs, der unsterblichen höchsten Diener des ausgelöschten Schutzherrenordens von Jamondi.
    Sie hatte all die Jahre im ewigen Eis des Landes Keyzing verbracht, erstarrt und gefangen. Ganz in der Nähe! Und wir haben es nicht gewusst und nichts dazu beigetragen, sie zu retten! Der Gedanke brannte in Bort Leytmark. All das kannte er nur vom Hörensagen, und dabei brachte allein die Nennung des Namens „Lyressea" die Augen der Schota-Magathe zum Glänzen. Wie gerne wäre ich dabei gewesen!
    Wie gerne hätte ich geholfen, den richtigen Zustand wieder herbeizuführen, die Harmonie, der wir alle dienen!
    Konnte er, der junge und unerfahrene Patriarch, sein Volk dazu bewegen, einen Teil zur glorreichen Revolution gegen die Kybb-Völker beizutragen? Konnte er den Namen seines Heimatplaneten endgültig zum Mittelpunkt einer neuen, strahlenden Zukunft werden lassen?
    In der Gegenwart dafür zu arbeiten, eine solche Zukunft zu ermöglichen, das war es, worauf es ankam. Auch wenn es ein sehr gewagter Gedanke war, die Schota-Magathe zum Handeln zu bewegen. Die Existenz der Schota-Magathe durfte nicht hier und jetzt enden, aber womöglich musste die Begrenzung aufgehoben werden, örtlich wie geistig. Doch wie sollte das geschehen, ohne dass die Kybb zur Hetzjagd auf die „Ozeanischen Orakel" bliesen? Sie waren zu wichtig mit all ihrem Wissen und der Erfahrung, mit ihren Gaben und ihrer Weisheit und all den Erinnerungen, die sie bewahrten. „Es ist so weit", blubberte Kentiloy, die still und leise herangeschwommen gekommen war. „Sie haben sich alle draußen versammelt."
    „Alle?", fragte Bort. „Ja. Was auch immer du in den Versammlungen des Obersten Rates vorgebracht hast - sie glauben dir."
    Da war kein Stolz auf seine Leistungen in der Stimme der Gehegin. Sie sagte es nüchtern und leise. So, wie man den Kindern eine Geschichte vorjaulte, damit sie besser einschliefen. Kentiloy hatte ihren Schock nach wie vor nicht überwunden. Litt unter dem, was Wiini passiert war. Machte ihm mehr oder weniger offen Vorwürfe, weil er auf Zeit verbannt worden war und ausgerechnet den verfluchten Heiligen.
    Berg als Ziel ausgewählt hatte.
    Seit jenem Tag lebten sie nebeneinander, nicht miteinander. Liebesbezeigungen oder gar

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