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2280 - Exil der Orakel

Titel: 2280 - Exil der Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mächtigen Leib ein wenig beiseite und „Die Motana selbst haben einen Wunsch geäußert", entgegnete Hytath. „Dies alles geht ihnen zu langsam. Tagtäglich treten Lokale Majestäten, Epha-Motana oder einfache Motana der neu gebildeten Flotte an mich heran. Seitdem sie den Weltraum gerochen haben, die Matrix gespürt haben, sind sie kaum mehr zu bremsen. Das Wissen, dass auf Hunderten oder Tausenden Welten ihre versprengten Landsleute nach wie vor von Kybb-Cranar geknechtet werden, macht sie mehr als ungeduldig.
    Sie haben uns gebeten, unsere Aktivitäten... auszuweiten."
    „Inwiefern?"
    „Wir haben den Sternkatalog der Fahrenden Besch ausgewertet. Wir möchten einige Planeten besuchen. Die Kybb vernichten, ihre Stützpunkte zerstören. Die Motana aus der Knechtschaft befreien. Ausbilden lassen ..."
    „Moment mal! Gleich mehrere Planeten? Wäre es nicht ratsam, unsere Basis nur allmählich zu vergrößern?"
    „Seit wann bist du so zögerlich, Atjaa?", fragte Eithani. „Erkennst du denn nicht, wie sehr die Motana danach gieren, ihren angestammten Platz wieder einzunehmen?
    Wie lernbegierig sie sind und wie schnell sie alles Wissen in sich aufsaugen?"
    „Natürlich sehe ich es!", erwiderte er. „Aber gerade darin liegt meiner Meinung nach die Gefahr! Mit all ihrem Enthusiasmus und ihrer Entschlossenheit lassen sie uns vergessen, dass sie keinerlei Erfahrung, kein Augenmaß, keinen Blick für die Realität haben. Wir sollten etwas langsamer vorgehen und auf eine gediegene Ausbildung Wert legen."
    „Wir müssen jetzt aktiv werden", drängte Hytath. „Diese vollkommene Lähmung der Kybb-Völker nach dem Hyperimpedanz-Schock wird nicht mehr lange vorhalten."
    Ein Riss tat sich zwischen seinen Brüdern und ihm auf. Dünn war er und eigentlich kaum wahrnehmbar. Aber diese kleine Disharmonie - sie existierte nun mal. Wenn sie nicht Acht gaben, würden sich die Auffassungsunterschiede vergrößern, sie sich immer weiter voneinander entfernen ...
    Wenn nur Lyressea hier gewesen wäre! Die Mediale Schildwache mit ihren untrüglichen Sinnen hätte augenblicklich sagen können, welche Entscheidung sie treffen sollten. Ihr beruhigender, ausgleichender Charakter fehlte ihnen in Augenblicken wie diesen so sehr. Ohne sie waren sie nicht ganz.
    Lyressea ... Sie war mit der SCHWERT verschollen, ebenso wie Zephyda, Perry Rhodan und Atlan. Die Mediale Schildwache war nicht gestorben, das spürten, das wussten Atjaa und seine Geschwister. Aber was machte es schon für einen Unterschied? Die Schwester schien so unendlich weit weg zu sein, dass es in der derzeitigen Situation keinerlei Rolle spielte, ob sie lebte oder nicht.
    Atjaa seufzte. „Wie viele Planeten wollt ihr also ... befreien?"
    Hytath blickte in den Himmel, zögerte. „Unsere nominelle Streitkraft besteht aus 38 Bionischen Kreuzern mit gut ausgebildeten Motana an Bord..." 61 waren es einmal gewesen. Einundzwanzig waren vernichtet worden, die SCHWERT und die BLUTMOND waren verschollen, seit sie das System Tan-Jamondi angeflogen hatten. „... dazu wollen wir 46 Todbringer entsenden, deren Besatzung bereits einen angemessenen Ausbildungsstand erreicht hat..."
    „Ich fragte nicht nach unserer Stärke, sondern wie viele Motana-Planeten ihr befreien wollt."
    Hytath holte tief Luft. „Wir werden sie nacheinander angreifen. Mit geballter Kraft.
    Wie Perlen an einer Schnur werden wir sie abzählen und besetzen ..."
    „Wie viele?"
    „Einhundert."
    Es war Wahnsinn. Unglaublicher Größenwahn, durch nichts zu rechtfertigen.
    Und dennoch funktionierte es.
    Die Wahl Atjaas und seiner Geschwister fiel auf Motana-Welten, deren Kybb-Festungen bloß schwach besetzt waren und kaum verteidigt wurden.
    Die Rumpfbesatzungen, meist Kybb-Cranar, handelten konfus und ergaben sich nur allzu rasch ihrem Schicksal.
    Immer wieder bekam Atjaa die gleichen Bilder zu sehen: Kybb, die zögerlich reagierten. Die meist ohnehin keine funktionsfähige Hyperfunkanlage besaßen oder vor lauter Angst vergaßen, sie zu benutzen. Die stumpf, offensichtlich von ihrer eigenen Existenz angewidert, den Tod erwarteten.
    Der Hyperimpedanz-Schock, der Rücksturz in die Milchstraße - beides lähmte, aber möglicherweise gab ein Gefühl der Angst und der Bedeutungslosigkeit in ihnen den Ausschlag. Ein in sich geschlossenes Universum, das in seiner Ausdehnung überschaubar gewesen war, hatte plötzlich der Unendlichkeit Platz gemacht. Von Herrschern waren sie zu lokalen Herren verkommen - die zudem von ihren

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