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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich habe den Eindruck, wir müssen Missverständnisse ausräumen."
    Er schwieg lange. Schließlich nickte er. „Nur du, Perry Rhodan. Mit einem Beiboot. Und deine Flotte stößt inzwischen nicht weiter vor.
     
    3.
     
    Das also war der Terraner, dessen Name wie kein anderer mit dem Geschick seines Volks in Verbindung gebracht wurde. Perry Rhodan, einer der Unsterblichen, der aus der galaktischen Geschichte nicht mehr wegzudenken war, selbst wenn solche Personen wie Imperator Bostich I. genau das gern bewirkt hätten.
    Perry Rhodan - der Idealist, der an das Gute glaubte und womöglich sogar in einem Chaotarchen noch den Ansatz dazu gefunden hätte.
    Musste man verrückt sein, um Ideen wie seinen nachzuhängen, zumal der tägliche Existenzkampf alle Bemühungen konterkarierte? Aber manche Verrückte, das wusste Thort Kelesh aus eigenem Erleben, waren schon so etwas wie Genies.
    Oder war Rhodan mehr? Entwickelte sich in Persönlichkeiten wie ihm das Leben weiter, weg aus einer Sackgasse von Gewalt und Egoismus und hin zu wahrhaft kosmischem Denken?
    Mit einer irritierten Handbewegung streifte Thort Kelesh sein dichtes, kupferfarbenes Haar zurück.
    Rhodan lächelte. Spürte er etwas von den Überlegungen, die sein Gegenüber von wichtigeren Gedanken ablenkten? Kelesh fühlte sich in dem Moment verunsichert. Er hatte seinem Unmut Luft machen und massiv die Vorgehensweise der Terraner verurteilen wollen, weil sie sich angemaßt hatten - wie sie selbst zu sagen pflegten -, mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie waren einfach gekommen. Wie Feudalherren, die sich wortlos nahmen, was sie brauchten, selbst wenn es nur ein Quartier für die Nacht war. Arkon hätte nicht anders gehandelt. „Du wirkst verärgert, Thort."
    Zum ersten Mal stand Kelesh Rhodan persönlich gegenüber, bislang kannte er den Terranischen Residenten, nur aus Trividsendungen. Es fiel ihm schwer, den Terraner einzuschätzen, zumal dessen erster Satz eine seltsame Art der Begrüßung gewesen war.
    Hatte Rhodan wirklich erkannt, was zwischen ihnen stand, oder wollte er ihn nur aus der Reserve locken? Kelesh registrierte völlig banal, dass der Terraner exakt seine eigene Größe hatte. Auch von der Statur her ähnelten sie sich, sie waren beide schlank und durchtrainiert. Wahrscheinlich fragte Rhodan sich in dem Moment, ob in den Adern des Thort von Ferrol terranisches Blut floss. Die richtige Antwort darauf suchten viele Ferronen ebenfalls. Hinter Keleshs Rücken wurde spekuliert, wo und bei welcher Gelegenheit sich terranische Gene in die Blutslinie der Thorts eingeschlichen haben konnten.
    Sie nannten ihn den Terraner, manche gedankenlos, andere abweisend. „Ich wirke nicht nur ungehalten, ich bin es", entgegnete Kelesh. „Der Einfall der terranischen Flotte hat Großalarm ausgelöst."
    „Die Umstände haben mich gezwungen, so zu handeln", sagte Rhodan. „Dafür und für die daraus entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldige ich mich bei dir ebenso wie bei allen Bewohnern des Wegasystems."
    „Ändert das etwas an den Tatsachen?", fragte Kelesh schroff. „Nein, das ändert wohl nichts", gestand der Terraner zur Verwunderung seines Gegenübers. „Aber vielleicht kann ich dir unsere Beweggründe ..."
    „Deine Beweggründe", unterbrach der Thort schroff. „Sie stimmen nicht zwangsläufig mit denen der Ferronen überein. Eine Information über Hyperfunk oder ein Kurierschiff hätten Missverständnisse vermeiden helfen."
    „Dies ist keine Invasion, Thort, auch wenn es dir anfangs so scheinen mochte. Unter Freunden ..."
    Ruckartig schaute Kelesh auf. Sein Blick fraß sich an Rhodan fest und dann, endlich, fiel ihm auf, dass sie immer noch standen. Mit einer knappen Geste deutete er auf die Sitzgruppe, wartete, bis Rhodan Platz genommen hatte, und setzte sich dem Terraner gegenüber.
    Ein Servoroboter schwebte heran. Rhodan schüttelte den Kopf, Kelesh winkte knapp ab. „Unter Freunden ..., sagtest du", nahm der Thort den unterbrochenen Faden wieder auf.
    Rhodan ignorierte seinen durchdringenden Blick. Die Geste, als er den linken Arm vor seinen Leib legte, den anderen Ellenbogen auf der Handfläche abstützte und mit dem Daumen die helle Verfärbung an seinem Nasenrücken rieb, wirkte einstudiert. Rhodan versuchte, seine Beweggründe zu überspielen. Kelesh empfand es jedenfalls so. Was hatte ihn daran gehindert, Ferrol mit einem gerafften und chiffrierten Funkspruch zu informieren? Bestimmt nicht, dass der Weg eines solchen Funkspruchs aus

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