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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darüber?"
    „Leider nein", entgegnete ich.
    Kelesh streckte mir die Hand entgegen. „Der Anlass ist schlecht. Trotzdem, ich hoffe, Terra kann diese Krise überwinden."
    Ich erwiderte den Gruß, wandte mich um und ging. Obwohl die Sonne sich hinter dichten Wolken verbarg, war es heiß. Sechsunddreißig Grad zeigte mein Armband. Das war 'allerdings eine Temperatur, bei der Ferronen noch fröstelten.
    Die Space-Jet stand auf einer Landeplattform im Schatten des hoch aufragenden Verwaltungstrakts. Farnbäume bildeten einen ausgedehnten Park, der sich über mehrere Etagen erstreckte. In bestimmten Bereichen des Palasts konnte man durchaus den Eindruck gewinnen, von allem Trubel abgeschottet zu sein.
    Die Hauptpositronik der Jet registrierte meine Annäherung und öffnete das Bodenschott.
    In dem Moment, als ich mich unter dem Rumpf noch einmal umwandte, sah ich das silberne Glitzern in der Luft, das geradewegs auf mich zuraste und einen kaum merklichen Rauchstreif hinter sich herzog. Zwei, allerhöchstens drei Sekunden blieben mir, viel zu wenig, um noch irgendwie sinnvoll reagieren zu können.
    In einem grünen Aufwallen explodierte das Geschoss. Ein Raumtorpedo mit Desintegratorsprengsatz. Aber da stand bereits der HÜ-Schirm um die Space-Jet, und die freigesetzten Energien verpufften, ohne mich zu gefährden. Auf dem Landefeld klaffte indes ein gewaltiger Krater, so sauber wie mit dem Zirkel gezogen.
    Alarm heulte auf. Thort Kelesh hetzte im Dauerlauf auf mich zu, und in einiger Distanz stiegen Polizeigleiter auf und sicherten das Umfeld. „Bei allen Raumgeistern, Perry, bist du verletzt?" Keleshs Blick pendelte zwischen dem Krater und mir hin und her. Er hatte sich tiefblau verfärbt, seine Hände zitterten. Nein, das war nicht gespielt und schon gar nicht perfektes Timing. „Mir fehlt nichts", sagte ich scharf. „Nur mein Vertrauen in die ferronische Sicherheit schwindet."
    „Aber ..." Er starrte mich immer noch entgeistert an. „Ich werde dafür sorgen, dass sich das nicht wiederholt. Wir werden die Attentäter fassen."
    „Das hoffe ich."
    Als dann das Schott hinter mir zuglitt, fragte ich mich ernsthaft, ob mein Leben wirklich in Gefahr gewesen war. Wenn jemand versucht hätte, mich zu töten, hätte er nicht zu warten brauchen, bis ich unter der Space-Jet in Sicherheit gewesen war. Vor allem hätte er gewiss keinen Desintegrator-Torpedo benötigt.
    Jemand wollte Aufmerksamkeit wecken. Aber darum sollten sich die Ferronen selbst kümmern.
    Das Panoramaholo vermittelte den Eindruck, auf den von Spezialtruppen und Robotern wimmelnden Dachterrassen des Roten Palasts zu stehen. Ein Spiel von Licht und Schatten, das von den schnell ziehenden Wolkenbänken ausgelöst wurde, lag über dem Areal. Über alldem hingen wie ein Schwärm fetter Insekten die Gleiter der Wachmannschaften und des Sicherheitsdienstes. „Ausgerechnet Rhodan", sagte Thort Kelesh bebend. „Wer immer dafür verantwortlich ist, nimmt bewusst in Kauf, dass Ferrol zwischen zwei Giganten zerrieben wird."
    „Ich glaube nicht, dass so etwas geschehen wird", erwiderte Mühlar. „Ganz im Gegenteil. Je eher die Terraner fort sind, desto besser für uns." Der untersetzte Mann war einer der wenigen schon am Vormittag im Palast eingetroffenen Minister. „Du glaubst es nicht?" Kelesh löste sich von der Projektion und wirbelte auf dem Absatz herum. „Ich habe mit Rhodan gesprochen und erkannt, wie verzweifelt die Terraner tatsächlich sein müssen."
    „Was hat Rhodan gesagt?" Die Frage kam von Tormasch. Er und Mühlar waren nicht nur für die Sicherheitsorgane auf Ferrol zuständig, sondern schon immer unzertrennlich gewesen. Kelesh entsann sich, dass sein Vater oft von den beiden gesprochen hatte.
    Zumeist hatte er sie verdächtigt, sich für die Erreichung ihrer Ziele unkonventioneller Methoden zu bedienen, die keineswegs immer mit den Prinzipien der Monarchie vereinbar waren. „Perry Rhodan hat..." Kelesh unterbrach sich sofort wieder. „Das ist weitaus mehr ein Thema für die Vollversammlung. Außerdem müssen wir bis dahin die Attentäter aufgespürt haben."
    „Die Fahndung ist kein Problem", versicherte Mühlar. „Warum liegt dann noch keine Erstauswertung vor?"
    Die beiden Minister warfen einander einen bedeutungsvollen Blick zu. „Bald", versicherte Mühlar. „Ich glaube nicht, dass Rhodans Leben wirklich bedroht war ..." '„Sondern?"
    „Eine Warnung - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Anwesenheit der terranischen Flotte

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