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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erst in dem Moment schien ihm richtig bewusst zu werden, wie schlagkräftig ein einziger Titan wirklich sein musste. „Dann erst recht, Perry!", rief er. „PRAETORIA greift an. Unsere Paratronwerfer haben eine Kernschussweite von neun Millionen Kilometern. Insgesamt 702 Werferbatterien, auch wenn nicht alle gleichzeitig feuern können ..."
    „Der Kybb-Titan!", hallte ein mehrstimmiger Aufschrei durch die Zentrale der ELEBATO. „Er ist verschwunden!"
    Die Ortung war erloschen.
    Ich hielt den Atem an. Dass dieses gigantische, organisch anmutende Raumschiff das System verlassen haben sollte, konnte ich nicht glauben. „Ferrol?", fragte Tiff tonlos.
    Ich schüttelte den Kopf. Obwohl, sicher war ich mir dessen keineswegs.
    Sekundenbruchteile später war die Ortung wieder da. Der Kybb-Titan lag weiterhin exakt auf Kurs. Er stand jetzt nur etwas mehr als eine Lichtstunde näher an der Wega.
    Die Ortung zeigte ein kleines Geschwader der Heimatflotte Sol wenige Millionen Kilometer neben dem Kurs des Titanen. Die Schiffe reagierten schnell auf die Rematerialisation des Riesen, aber dennoch nicht schnell genug. Während die NOVA-, ODIN- und PROTOS-Raumer ihre Formation auflösten, explodierten bereits die ersten von ihnen im Feuer der Kybb.
    Erneut war alles sehr schnell vorbei. Zurück blieb das bedrückende Gefühl, für jedes Schiff dankbar sein zu müssen, das diesem Überraschungsschlag entkommen war. „Tiff", sagte ich schwer. „Du hast freie Hand. Aber ich will eine koordinierte Aktion gemeinsam mit meinen Einheiten. PRAETORIA ist mir zu wichtig, als dass wir sie leichtfertig gefährden dürfen."
    „Mir auch", sagte er. „Aber leichtfertig wäre es wohl, nichts zu unternehmen."
    Die Flotte griff in mehreren Wellen an. Jeweils zu Dutzenden beendeten ENTDECKER und BOXEN ihren Linearflug innerhalb der Drei-Lichtsekunden-Grenze, feuerten aus allen Projektoren auf den Kybb-Titanen und zogen sich ebenso schnell zurück.
    Schon jagten die nächsten Schiffe heran. „Feuern und abhauen", so hatte Tiff es ausgedrückt. Aber blieb uns eine andere Taktik?
    Trotzdem breiteten sich die Glutwolken explodierender Schiffe aus.. Der Titan setzte unterschiedliche Waffensysteme ein. Da war dieses grelle Flackern wieder - eine irrlichternde Energieflut, die sich wie eine Membran über Schutzschirme legte und sie übersättigte. Die davon betroffenen Schiffe verloren innerhalb kürzester Frist ihren besten Schutz. Und während der Paratronschirm zusammenbrach, sprangen fünfdimensionale Entladungen auf die Schiffshülle über und reagierten mit ihr in einem unglaublich schnellen Auflösungsprozess. Es hatte den Anschein, als würden die betroffenen Raumer regelrecht aufgefressen - bis der Vorgang die Nugas-Reaktoren und Speicherbänke erreichte und eine Gluthölle entfesselte.
    Dann kam PRAETORIA. Die Paratronwerfer hüllten den Kybb-Giganten in ein wahres Feuerwerk aus Ableitungs-Aufrissen, die im Grunde nicht sehr viel anders strukturiert waren als die Erscheinungen, die unsere Schiffe ins Verderben rissen. Doch der Kybb-Titan zeigte keine Beeinträchtigung, sein Schirmfeld ließ bestenfalls partiell eine leichte Verfärbung erkennen.
    Langsam näherte sich PRAETORIA dem Riesen.
    Ich zuckte zusammen, als ich Tiffiors Absicht erkannte. PRAETORIA lag auf Kollisionskurs.
    Der Zusammenprall der Giganten würde beide in Atome zerreißen und herzlich wenig zurücklassen.
    So verrückt konnte Julian Timor nicht sein.
    Oder doch?
    Für einen Moment zweifelte ich sogar. Aber ein solches Opfer, nur um einen einzigen Kybb-Titanen zu besiegen ...?
    Das Abwehrfeuer der Kybb wurde heftiger. PRAETORIAS Paratronschutzschirm, diese gewaltige, blau schimmernde Blase, verschmolz beinahe mit dem Schwarz des Weltraums. PRAETORIA schien sich aufzulösen ... ... und war im nächsten Moment tatsächlich verschwunden. In einem Gewaltakt mussten die in Kreuzform zusammengekoppelten 116 Würfelsegmente in die Transition gezwungen worden sein.
    Tiff zog sich dennoch nicht zurück.
    Rund zehn Millionen Kilometer vor dem Kybb-Titanen materialisierte PRAETORIA erneut.
    Mit einiger Erleichterung registrierte ich, dass sich der Paratronschirm wieder stabilisierte.
    Julian Tifflor wollte die Entscheidung erzwingen.
    Wir hatten keine andere Wahl.
    Bislang hatte ich das Gros unserer Kampfflotte noch zurückgehalten. Nun gab ich den Befehl zum Generalangriff. Der Kybb-Titan oder wir, eine andere Option stand nicht mehr offen.
    Sie verließen gleichzeitig den

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