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2284 - Die Fliegenden Rochettes

Titel: 2284 - Die Fliegenden Rochettes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gedanken, mental versklavt zu werden.
    Es muss furchtbar sein, wenn eine fremde Macht von einem Besitz ergreift und man nur mehr willenloses Werkzeug ist, entrechteter Spielball weit höherer Interessen. „Der fährt sowieso Schlitten mit uns, wie er's braucht. Und was unternehmen unsere tollen Aktivatorträger? Sie geben Fersengeld. Feige abgehauen ist der feine Herr Rhodan, mitsamt der ganzen Heimatflotte. Und sein Kumpel Bull treibt sich weiß der Geier wo herum. Dafür schikaniert uns Adams ..."
    „He, mach mal halblang! Was hätte Perry Rhodan tun sollen?", unterbrach Picco, der Jongleur und Messerwerfer, Sirenes Wortschwall. „Gegen diese 49 Riesenraumer hätte die Flotte keine Chance gehabt."
    „Kybb-Titanen", warf Gertraudis ein, die ertrusische Fängerin des Piedestal-Trios. „So werden sie genannt. Kam in den Nachrichten. Jeder davon durchmisst mehr als sechzehn Kilometer und verfügt über ungeheure Feuerkraft."
    „Eben. Die sind unseren Schiffen himmelhoch überlegen. Hätte der Resident Tausende und Abertausende Raumsoldaten in den sicheren Tod schicken sollen? Hätte dir das besser gefallen, Chefin?"
    Sirene zog einen Schmollmund und streifte sich mit spitzen Fingern das Pslso-Netz über. „Ich jedenfalls möchte nicht in Rhodans Haut stecken", sagte Babett. „Vor der Übermacht sang- und klanglos kapitulieren zu müssen ... Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Terra leichten Herzens aufgegeben hat. Und ich bin überzeugt, ihm wird etwas einfallen, wie er Gon-O wieder vertreiben kann."
    „Dein Wort in Gottes Ohr." Gertraudis feixte. „Aber nicht in das dieses Gottes."
    „Was will der Kerl überhaupt von uns?", fragte Fryzzil, der Kapellmeister. „Eine Vernichtung der Erde hätte er leichter haben können. Es hätte ihn nicht mehr gekostet als ein paar Feuerstöße aus dem Orbit."
    „Richtig." Picco rülpste und stellte sein Bier ab. „Also hat er etwas mit Terra und den Terranern vor. Aber was?"
    Matti sah gar nicht gern, dass der Plophoser wieder trank. Ein Messerwerfer mit einem Alkoholproblem...
    Andererseits, in Zeiten wie diesen konnte man es ihm schwer verübeln. Alles ging drunter und drüber. Erst gestern Nachmittag - in Terrania war es bereits Nacht gewesen - war ein ganzer Sternensektor von etwa 65 Lichtjahren Durchmesser in der Milchstraße materialisiert, mit ähnlichem „Donnergetöse" an gewaltigen Hyperstürmen wie damals beim Sternenozean von Jamondi. Die so genannte Paukenwolke enthielt 120.000 Sonnenmassen. Das musste man sich einmal vorstellen!
    Was kommt als Nächstes?, dachte Matti bang. Am liebsten hätte er mit all dem nichts zu tun gehabt. Der Kiwibis oder auch Hagedasch haurakii im Streichelzoo hat's gut, der kann seinen Kopf in den Sand wühlen. Manchmal würde ich gern mit ihm tauschen
     
    5.
     
    Die Nachmittagsshow war gar nicht so schlecht besucht, wenngleich überwiegend von Schulklassen mit ermäßigten Karten. Die Kinder führten sich auf wie üblich, falteten Flieger aus den Programmfolien und bewarfen damit die Artisten.
    Matti machte das inzwischen nichts mehr aus; er hatte sogar eines seiner Clown-Intermezzi darauf aufgebaut, dass er sich von den Wurfgeschossen jagen ließ und dabei durch sämtliche Logen im ersten Rang stolperte. Großes Gelächter, starker Applaus.
    Auch sonst war es eine gute Vorstellung. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase ließen sich die Zuschauer bereitwillig in den Bann der für sie exotischen, weil eigentlich anachronistischen Vorführungen ziehen. Sie gingen mit, von Nummer zu Nummer faszinierter, und das übertrug sich reziprok auf die Artisten.
    Matti beschrieb das in seinen - leider spärlichen - Medien-Interviews immer als „eine Art Welle. Wenn die aus dem Auditorium kommt, dann können wir uns darauf legen, quasi darauf surfen. Dann, nur dann entsteht der >Zauber der Manege<. Eine Gemeinsamkeit, eine ganz besondere Qualität. Ohne Publikum wären wir nichts, bloß zwei Hand voll Verrückter, die es sich in den Kopf gesetzt haben, mit ihren Körpern weit über jedes gesunde Maß hinaus Schindluder zu treiben."
    Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen, dachte Matti, während er sich für seine Taschendieb-Nummer umzog. Wenn die Leute sich nicht von unserem Enthusiasmus anstecken lassen, wird das Ganze eine nicht enden wollende Qual, und jeder Muskel im Leib schmerzt. Aber wenn sie klatschen und johlen, tut unversehens nichts mehr weh, und man ist zu den unglaublichsten Leistungen fähig ...
    An Vorstellungen wie

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