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2286 - Triptychon

Titel: 2286 - Triptychon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    2.
     
    TRIPTYCHON
     
    Vor ihnen lag ein verschnörkelter, von golden schimmerndem Pomp überladener Gang, eine kaum glaubliche Pracht, die eine Ewigkeif an dieser Stelle überdauert hatte. Worum auch immer es sich bei dieser Station gehandelt hatte, eine normale Raumstation war TRIPTYCHON nie gewesen.
    Orren Snaussenid war wochenlang durch die Station geirrt, zu der er wohl eher zufällig Zutritt bekommen hatte. Mehr tot als lebendig war er dann zum Hangar mit der INTRALUX zurückgekehrt.
    Zurückgebracht worden, korrigierte Myles sich, auf einer ovalen Scheibe von etwa zwei Metern Länge. Der Zentralrechner hatte sie ihm zur Verfügung gestellt.
    Orren hatte sich schnell wieder erholt, nachdem er zu essen und zu trinken bekommen hatte. Einige zusätzliche Infusionen hatten ein kleines Wunder bewirkt.
    Doch sein Bericht war verworren und unzusammenhängend gewesen. Kein Wunder, dachte Myles. Zu beeindruckend waren die Impressionen gewesen, die die Inkarnationen ihm vermittelt hatten, die versteinerten Statuen von Schohaaken, die dem, der sie berührte, ihr Leben aufprägten.
    Sie gingen weiter. Nach einhundert Metern mündete der Gang in einen kreisrunden, großen Raum, von dem mehrere andere Gänge abzweigten. Myles hob die Hand, und sie blieben stehen.
    Wie lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet und wie ... ja, wie enttäuschend war er nun. Am 6.
    März hatte der Traktorstrahl die INTRA-LUX in den Hangar von TRIPTY-CHON geholt, und fast einen Monat lang waren sie dort gefangen gewesen. Abgesehen von Snaussenid natürlich.
    Myles zögerte und sah Orren an. Doch der Schohaake öffnete in einer anrührend hilflosen Geste den Mund und schloss ihn wieder. „Du weißt es nicht mehr?", fragte Myles. „Nein. Es tut mir Leid. Ich weiß nicht mehr, für welchen Gang ich mich damals entschieden habe. Geschweige denn wo sich die Zentrale mit dem großen Schohaaken befindet."
    „Niemand macht dir einen Vorwurf", sagte Inshanin. „Das ist nicht verwunderlich, wenn man drei Wochen durch ein solches Labyrinth irrt."
    Manchmal kann sie richtig nett sein, dachte Myles und musterte dann wieder den Schohaaken. Zu allem Überfluss hatte sich der Großteil der Ortungs- und Aufzeichnungssysteme seines Raumanzugs als funktionsunfähig erwiesen. Wahrscheinlich waren sie beschädigt worden, als die IN-TRALUX beim Anflug auf die Station fast vernichtet worden war.
    Aber Orren hatte auch gar nicht daran gedacht, sie zu aktivieren. Er war eben kein ausgebildeter Raumfahrer oder Wissenschaftler, sondern ein Projektionskörper ohne genaue Kenntnis über seine Herkunft oder sein früheres Leben. „Geht es dir wirklich wieder gut?", erkundigte sich Attaca Meganon.
    Einen Augenblick lang dachte Myles, der ehemalige USO-Major hätte die Frage an den Schohaaken gerichtet. Erst dann wurde ihm klar, dass er damit gemeint war.
    Der auf Terra geborene Hyperphysiker, Kybernetiker und Koko-Interpreter war nicht nur ein wertvoller Mitarbeiter von Myles' Team, sondern auch das, was der Unsterbliche am ehesten als Freund bezeichnet hätte. Die Siganesin Aileen Helsin, die Swoon-Frau Tyun-Theris und der Venusgeborene Kyran Anteral waren ebenfalls Experten auf ihren jeweiligen Fachgebieten, doch Myles hatte kaum eine persönliche Beziehung zu ihnen entwickelt. Es fiel ihm noch immer schwer, auf Menschen und Außerirdische zuzugehen.
    Myles dachte kurz an Rui Agh'anas, der nicht so viel Glück wie sie gehabt hatte. Der schwierige Querdenker und vielleicht auch -treiber hatte den gefährlichen Anflug der INTRALUX' nicht überlebt.
    So viel zu Inshanins Behauptung, wir Unsterblichen würden von jeder Mission zurückkehren, möge sie auch noch so gefährlich sein.
    Nun ja... von Rui Agh'anas hatte sie ja nicht gesprochen, sondern von ihm. Und sie hatte das nur gesagt, weil sie ihn durchschaut hatte. Er hatte sie auf dem Flug in die Sonne nicht mitnehmen wollen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Weil sie mit ihm geschlafen hatte, dachte sie.
    Weil ich sie liebe, dachte er. „Ja", antwortete er schließlich. „Der Takvorianismus-Anfall hat keinerlei Nachwirkungen hinterlassen."
    Attaca musterte ihn skeptisch. „Du wirkst zerstreut und geistesabwesend."
    „Wirke ich das nicht immer?"
    „Und etwas ... unentschlossen."
    Myles lachte leise auf. Um anzudeuten, dass das Gespräch beendet war, betrachtete er eindringlich eine der Statuen, die ihren Weg säumten.
    Dutzende davon hatten sie bislang entdeckt, und Orren hatte von Zehntausenden

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