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229 - Flashback

229 - Flashback

Titel: 229 - Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard und Michael Schönenbröcher
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sein, dass wir momentan noch eine zu geringe Mannstärke haben, auch wenn die U-Men in ihrer Kampfkraft drei normale Soldaten aufwiegen. Nein, ich habe Folgendes beschlossen…« Crow legte eine bedeutungsvolle Kunstpause ein. »Wir werden einen erneuten Vorstoß in die Höhle des Löwen unternehmen! Zwei Warlynnes, einer davon mit einem Spezialauftrag, sollen in das Feindesgebiet vorstoßen und autark handeln.«
    »Aber… ist das nicht viel zu riskant?«, wagte Hagenau einzuwerfen. »Wir wissen nichts über die jetzt herrschenden Verhältnisse in Waashton. Was, wenn dieser Takeo die Rebellen und Präsidentin Cross auf seine Seite gezogen hat? Oder wenn er eine Armee seinesgleichen mitgebracht hat? Seit dem Störsignal wissen wir nicht mehr, was direkt vor unserer Haustür vorgeht…«
    Arthur Crow musste an sich halten, um nicht aufzubrüllen angesichts so viel Kurzsichtigkeit. Im Grunde hätte er seinen ganzen Stab durch die völlig loyalen Warlynnes ersetzen können. Doch so absurd es klang: Er brauchte Menschen an seiner Seite.
    Die U-Men, auch wenn ihr Gedächtnisspeicher gefüllt war und sie eine Persönlichkeit und rudimentäre Erinnerungen erhalten hatten, die sie zu Warlynnes aufwerteten, waren trotzdem nichts anderes als Roboter. Kunstmenschen, die nur zu implantierten Empfindungen fähig waren. Befehlsempfänger, die zwar auf ein reichhaltiges Repertoire an strategischem Denken zurückgreifen konnten, die aber seelenlos und berechenbar waren.
    Bei Hagenau, von Kotter und Laurenzo wusste er wenigstens, wie sie tickten. Und dass sie ihn als ihren Anführer verehrten. Robotische Befehlsempfänger mochten praktisch sein, aber sie deprimierten ihn. Auch wenn sie nicht auf seiner intellektuellen Stufe standen, er brauchte Menschen um sich.
    Noch. Sobald sein Ziel erreicht war, Waashton, das Präsidentenamt und die Reste des Weltrats zu übernehmen, würden diese drei Blindgänger ausgedient haben.
    Crow holte tief Luft. »Eben weil wir nicht wissen, was in Waashton vorgeht, brauchen wir einen Spitzel dort, der es herausfindet«, erklärte er mit erzwungener Ruhe. »Die Sende- und Empfangseinheiten der Warlynnes werden wir natürlich entfernen, damit sie nicht geortet werden können.«
    »Ah!« Hagenaus Miene hellte sich auf. »Und was soll das für ein Spezialauftrag sein?«
    Crow grinste in sich hinein. Genau dafür wollte er Menschen, nicht Roboter um sich; die würden niemals fragen, und er hätte keine Gelegenheit, seine Genialität vor ihnen auszubreiten.
    »Der zweite Warlynne«, verkündete er, »wird in das Pentagon eindringen und Präsidentin Alexandra Cross einen Besuch abstatten, um sie für unsere Pläne zu gewinnen.«
    »Aber können wir ihr denn trauen?«, warf von Kotter ein.
    Natürlich nicht, dachte Crow und seufzte innerlich. Er traute Alexandra Cross keinen Schritt weit über den Weg. Sie war seine Nachfolgerin im Präsidentenamt, und es war nicht zu erwarten, dass sie ihren Posten leichten Herzens aufgab.
    Er kannte sie von früher, wenn auch nur flüchtig. Auf ihn hatte sie immer einen ehrgeizigen Eindruck gemacht: eine Frau, die es unbedingt an die Spitze schaffen wollte und dabei bereit war, sogar über Leichen zu gehen. Eigentlich also ein Mensch ganz nach seinem Geschmack, in dem er sich wieder erkannte.
    Aber sich selbst würde er ebenso wenig über den Weg trauen.
    »Es kommt gar nicht darauf an, ob wir ihr trauen«, erklärte er seinem Kabinett. »Wir spielen ihre Skrupel gegen ihren lebenserhaltenden Instinkt aus, meine Herren. Miss Cross sollte mittlerweile einen Eindruck von unserer Schlagkraft gewonnen haben, auch wenn der Vorstoß letztlich von dem Androiden vereitelt wurde. Sie wird sich ausmalen, was vierhundert U-Men in Waashton ausrichten können. Und dann muss sie sich die Frage stellen, ob sie auf Seiten der Sieger oder auf der der Besiegten stehen will. Ich schätze ihren Überlebenswillen recht hoch ein.«
    Crow genoss die Bewunderung, die ihm von seinen drei Verbündeten entgegenschlug. »Von Kotter, bereiten Sie zwei der Warlynnes vor«, befahl er. »Für den Spezialauftrag nehmen wir ein Alpha-Modell. Geben Sie ihm das Aussehen meiner verstorbenen Tochter.« Er wusste, dass Alexandra Cross mit Lynne bekannt gewesen war; keine besten Freundinnen zwar, aber doch im Geiste verbunden. Er bedauerte, ihr Gesicht nicht sehen zu können, wenn das Warlynne-Modell bei ihr »anklopfte«.
    Aber das konnte man ja nachholen: »Rüsten Sie das Alpha-Modell mit einem Videochip aus«,

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