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2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan
Autoren: Unbekannt
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stehen geblieben.
    In dem Moment zerschlug Ascari die dünne Kristallmembran mit der Faust. Sie schoss
     
    5.
     
    Das Gefühl, sich nur im Kreis zu bewegen, wurde unerträglich. Kantiran war schweißgebadet.
    Er glaubte zu spüren, dass seine Mutter sehr nahe war. Aber das mochte ebenso gut Einbildung sein. „Was ist los?"
    „Wieso?" Kantiran stutzte. „Du bist abrupt stehen geblieben ..."
    Benommen massierte er seine Schläfen und blickte den Freund an. „Hast du das gehört?"
    „Was? - Was soll ich gehört haben?"
    „Jemand hat nach Gon-0 gerufen."
    Mal Detair blickte ihn forschend an. „Jemand?"
    „Sie.' Ascari."
    „Du fantasierst. Kant, du willst sie hören, du bist geradezu begierig darauf. Aber so kommen wir wirklich nicht weiter."
    Kantiran war sich nicht mehr sicher. Dabei hätte er eben noch schwören können, dass er Ascaris Stimme vernommen hatte. „Im Grunde irren wir doch nur durch den Stock", fuhr Mal unbeirrt fort. „Bislang haben wir keine Spur von deiner Mutter und Qertan gefunden, von Gon-O ganz zu schweigen."
    „Wir finden sie!"
    „Und dann?" Mal Detair stutzte. „Ich fürchte, du weißt selbst nicht, was geschehen soll."
    „Ascari wird niemanden mehr töten!" Kantiran schlug mit der flachen Hand auf seine Waffe. „Sie oder ich, nur einer von uns kann den Kristallberg lebend verlassen."
    „Sie!", rutschte es Mal heraus. Zu spät biss er sich auf die Zunge, da war es schon passiert.
    Kantiran hastete weiter. „Warte!", rief der Fuertone ihm hinterher. „Ich meine, du bist nicht wie sie. Du bist kein Mörder, Kant. Verdammt, wo willst du ohne mich hin?"
    Kantiran da Vivo-Rhodan stürmte weiter. Sie!, dröhnte es in ihm wie ein gewaltiger, düsterer Pulsschlag. Sie wird überleben, denn du bist nur ein Bastard, kein Arkonide, kein Terraner, sondern ein Nichts. Du bist eine Plage. -Wieder glaubte er, ihre Stimme zu hören. Aber diesmal war er sich nicht mehr sicher, ob es wirklich so war. Die Stimme kam aus seinem Unterbewusstsein. Er hasste Ascari, und mit diesem Hass verzehrte er sich selbst.
    Vielleicht hat Mal Recht, ich bin wirklich kein Mörder. Ascari wird jede Schwäche ausnutzen, sie wird mich eiskalt lachend töten ...
    Eine Halle öffnete sich vor ihm. Auf Anhieb registrierte Kantiran mehrere Zugänge. Einige führten schräg in die Tiefe - wie weit der Nocturnenstock in die Planetenkruste eingedrungen war, wusste er nicht -, ein einziger Stollen wand sich allem Anschein nach der Bergspitze entgegen.
    Kantirans Blick huschte weiter ...
    Sein Herzschlag stockte. Er glaubte eine eisige Hand unter seiner Brustplatte zu spüren.
    Ungläubig hielt er den Atem an, aber er riss die Augen weit auf und starrte die Gestalt an, die in der Mitte der Höhle auf ihn gewartet hatte.
    Es konnte gar nicht anders sein, sie hatte ihn erwartet.
    Kantiran registrierte, dass Mal Detair hinter ihm abrupt stehen blieb. Der Freund sah sie also ebenfalls. Demnach träumte er nicht.
    Die schlanke braunhäutige Gestalt schwebte wenige Zentimeter über dem Boden. Sie trug das weiße Kleid, das er an ihr stets bewundert, das sie selbst entworfen und genäht hatte. Ein fahler Schimmer umfloss sie. „Thereme", seufzte Kantiran.
    Nur wie ein Hauch glitt der Name über seine Lippen. Trotzdem verstand sie ihn. Mit einer knappen Kopf bewegung schüttelte die junge Frau ihr Haar in den Nacken zurück. Sie lächelte, immer noch die Göttin, als die er sie schon bei ihrer ersten Begegnung angesehen hatte.
    Thereme! Er liebte sie immer noch. Sie hatte ihn vergessen lassen, wie kalt es draußen war, wie sehr ungebremstes Machtstreben und gegenseitiges Misstrauen die Galaxis beherrschten, als müsse es so sein und Intelligenz sei nur Mittel zum Zweck, die eigene Art an die Spitze allen Denkens zu stellen.
    Thereme war mit ihrem einfachen Leben glücklich gewesen, und er hatte sich bei ihr geborgen und wirklich verstanden gefühlt. Ein schöner, aber leider nur kurzer Traum war das gewesen. Shallowain der Hund hatte ihn zerstört, hatte Thereme in Ascaris Auftrag ermordet.
    Weil seine Mutter keinen verliebten Schwächling wollte, sondern eine schlagkräftige, für ihre Zwecke einsetzbare Waffe.
    Wie vieles hatte er Thereme noch sagen wollen. Aber nun brachte er kein Wort über die Lippen. Er starrte sie nur an, ging langsam auf sie zu.
    Sein Verstand warnte ihn, aber die Alarmsignale drangen nicht durch. Dass Thereme tot war, dass nichts und niemand sie ihm wiedergeben konnte. Dass diese Gestalt nicht real,
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