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2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kantiran war sich dessen plötzlich nicht mehr ganz sicher. „Auf wessen Seite stehst du?", fragte er bitter. „Kantiran!", rief Mal Detair. „Hör auf damit! Bleib stehen - sie ist nur ein Trugbild."
    Du musst endlich dein eigenes Leben finden, Kantiran. Aber du darfst dich deiner Mutter nicht vom Hass zerfressen entgegenstellen. Warum willst du nicht sehen, wie sie wirklich ist?
    Er schluckte krampfhaft, seine Kehle war wie zugeschnürt. „Ascari liebt die Macht!", stieß er hervor.
    Dann biete ihr dein Herz. Zeige ihr, dass Arkoniden auch verzeihen können. Selbst Ascari weiß, dass sie Fehler begangen hat, nur wird sie diese nie eingestehen.
    Kantiran hatte Thereme fast erreicht. Allerdings wollte er jetzt nicht über sein Verhältnis zu Ascari nachdenken, sondern einfach ... „Deckung!", gellte Mal Detairs Aufschrei durch die Höhle - und vermischte sich mit einem grellen Blitz, dessen Ursache Kantiran nicht einordnen konnte. Knapp vier Meter von ihm entfernt glühte plötzlich der Boden. Funken wirbelten auf, begleitet von einem zweiten Aufblitzen.
    Von wo der Strahlschuss gekommen war, konnte Kantiran nicht erkennen. Ohnehin ging alles wahnsinnig schnell, zahlreiche Eindrücke, die ihm keine Zeit ließen nachzudenken. Ob die Schüsse ihm gegolten hatten oder Theremes Projektion, spielte keine Rolle. Thereme war noch da, sie schien ebenso verwirrt zu sein wie er selbst. Und endlich wurde sie stofflich. Versprengte Kristallsplitter hatten ihr Kleid zerfetzt. Kantiran sah sie taumeln, die Hand auf die linke Schulter gepresst.
    Blut quoll zwischen ihren Fingern hervor, lief an ihrer Hand entlang und tropfte zu Boden. „Thereme!", brüllte er. „Geh in Deckung!"
    Sie schaute ihn an, wehmütig, wie es ihm erschien, dann warf sie sich herum und stolperte davon.
    Kantiran schaffte es nicht, ihr zu folgen. Der nächste Glutstrahl verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Neben ihm brodelte der Boden, als beginne der Kristall ringsum sich zu verflüssigen. Aufsteigende Blasen zerplatzten mit ungeheurer Wucht. Kantiran wurde von den Füßen gerissen, er stürzte, schaffte es, sich einigermaßen abzufangen - und sah in dem Moment nicht allzu weit entfernt eine schemenhafte Gestalt. Ascari! Ihre Hand mit der Waffe senkte sich. Kantiran glaubte zu sehen, wie sich ihr Gesicht im Triumph verzerrte, als sie abdrückte.
    Der Energiestrahl zuckte auf ihn zu. Gleichzeitig warf sich ein massiger Körper über ihn, und kräftige Pranken zerrten ihn zur Seite. „Willst du dich wirklich umbringen lassen?", keuchte Mal Detair. „Ascari schießt auf dich!"
    Die Energie aus der Strega war über sie hinweggezuckt. Kantiran verstand nicht, weshalb seine Mutter derart unsicher schoss. Nein, sie wollte ihn nicht nur warnen, wenn sie die Waffe in die Hand nahm, dann tat sie das, um zu töten. „Lass den Kopf unten!", fauchte Mal. „Und schalte endlich den verdammten Schutzschirm wieder ein!"
    Sie lagen in der trügerischen Deckung mehrerer großer Kristallbrocken. Vor Äonen mochten diese aus der Decke herausgebrochen sein, womöglich gar beim Absturz des Nocturnenstocks. Kantiran vermutete, dass das letzte lebende Wesen in diesem Labyrinth ohnehin Gon-Orbhon gewesen war.
    Mal Detair hielt seinen Kombistrahler im Anschlag. „Sie steht irgendwo da oben, auf dieser halb umlaufenden Galerie. Vielleicht erwische ich den Dron ebenfalls ..."
    „Das ist nicht dein Kampf!"
    „Doch, Kant. Für mich ist es einfacher ..."
    „Nein!" Kantiran warf sich schier nach vorne, packte mit beiden Händen zu und wollte dem Freund die Waffe entreißen. Der Schuss löste sich dennoch, allerdings traf er nicht sein Ziel, sondern nur eine der Tunnelmündungen, fächerte auf und erlosch.
    Kantiran starrte dorthin, wo seine Mutter gewesen sein musste. Er sah nicht einmal mehr ihren schattenhaften Umriss.
    Und Thereme...? Er warf Mal die Waffe zurück. „Jetzt ist Ascari gewarnt!"
    „Eben", versetzte der Fuertone. „Ich hätte sie erschießen können, aber du ..."
    Kantiran hörte nicht mehr hin. Nebel wogte durch die Halle und kroch an den Wänden empor.
    Von dem Stollen ausgehend, in den die Thermoenergie eingeschlagen war, verdichtete sich die Erscheinung.
    Der Hyperkristall reagierte. Es war Wahnsinn gewesen, in dieser Umgebung ein Feuergefecht zu beginnen. Ascari hatte das wissen müssen. „Mal, wir müssen hier raus!"
    Alles veränderte sich. Rasend schnell, wie im Zeitraffer. Eine Wand wuchs vor Kantiran empor, knisternd, krachend, als wolle sie schon

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