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2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ascari verantwortlich war und dem sich keiner von ihnen entziehen konnte. Irgendwann musste zwischen ihnen eine Entscheidung fallen.
    Alles in ihm verkrampfte sich. Kantiran wünschte, dass Kehmi, sein Tarox-Marder, Ascari damals auf Arkon die Kehle durchgebissen hätte, anstatt nur ihr Gesicht zu zerfleischen.
    Er spürte die Nässe in seinen Augenwinkeln. Das waren keine terranischen Tränen, das war arkonidische Erregung. Bis zum Äußersten angespannt, ballte er die Hände.
    Im Funkempfang erklang ein gellender Aufschrei: Ein Mensch schrie in höchster Todesnot. „Helft mir!", ertönte ein Flüstern in den Empfängern. Die Stimme eines Mannes, Terraner wahrscheinlich. „Sie starten!"
    Dann etwas Undefinierbares, von einer tieferen Stimme. Ein Ertruser vielleicht oder ein Epsaler.
    Wieder die erste Stimme, leise, kaum vernehmbar. „Simmons, Engk ... alle haben sie erschossen ..."
    „Wo bist du?"
    Kantiran erhielt keine Antwort. Der Empfang war unterbrochen. „Sie starten ...", überlegte er laut. „Ich befürchte, dass ich weiß, wer sie sind."
    „Echse und Hexe vermutlich", brummte Mal Detair. „Es schadet jedenfalls nicht, wenn wir die Hangars der DRAGUUN im Auge behalten."
    Kantirans Blick huschte an der DRAGUUN entlang. Aber keines der vergleichsweise großen Schotten öffnete sich.
    Plötzlich nahm Kantiran ein jähes Aufglühen wahr. Winzig zuerst, doch gedankenschnell anwachsend. Ein Rechteck in düsterem Rot, weit vorne im Rumpf der DRAGUUN. Es verfärbte sich zu fast grellem Weiß.
    Der Stahl explodierte schier. In zähflüssiger Glut zerbarst das Hangarschott unter dem Druck der Atmosphäre. „Ein Kybb-SPORN startet!" Mal Detair stöhnte.
    Nur für Sekunden sah Kantiran das klobig anmutende Beiboot. Kochender, bizarr wieder erstarrender Stahl, dazwischen wirbelnde Materie, die von der explosiven Dekompression aus dem Hangar in den Raum gerissen wurde - und dieser düstere, bedrohliche Schatten.
    Der Kybb-SPORN war heran, bevor Kantiran überhaupt reagieren konnte, jagte nahe vorbei und raste, zu einem winzigen Lichtpunkt schrumpfend, davon. „Wohin will Ascari?"
    „Bist du sicher, dass sie das war?", fragte Mal Detair. „Ich erkenne ihre Handschrift."
    „Dann weißt du auch, wozu sie den Kybb-SPORN braucht?"
    Kantiran gab keine Antwort. Stattdessen beschleunigte er in Richtung des Hangars.
    Was nicht niet- und nagelfest gewesen war, war in den Raum hinausgewirbelt worden. Der Lichtkegel der Scheinwerfer huschte über kahle Wände.
    Hinter ihm setzte Mal Detair auf. „Spuren findest du nur, falls die Kreuzer mit ihren Traktorstrahlen alles Treibgut auffischen."
    „Ich brauche keine Beweise", sagte Kantiran schroff. „Es ist eindeutig, dass Ascari den SPORN entwendet hat."
    „Und wozu?", fragte Mal erneut. „Das ergibt keinen Sinn, wenn sie in die Milchstraße zurückwollte. Aber er wäre perfekt, um ..."
    „... zu Gon-O vorzustoßen. Kontakt herzustellen. Ich bin mir ganz sicher: Sie plant etwas, das Terra mit Sicherheit schaden wird."
    „Ich bin der Letzte, der sich in Familienangelegenheiten einmischt, das weißt du, Kant. Aber vielleicht - und ich sage wirklich nur vielleicht - verdächtigst du deine Mutter zu Unrecht.
    Niemand hat ihren Namen genannt. Denkbar ist doch ebenso, dass einige Techniker durchgedreht sind und dass Ascari und Qertan ebenfalls zu den Opfern gehören."
    „Von der Unschuldsvermutung auszugehen ist viel zu leicht, da stimme ich dir zu. Du kannst denken, was du willst!" Kantiran richtete den Scheinwerfer auf Detair. „Ich lasse nicht zu, dass Ascari alle Hoffnungen zunichte macht. Komm schon, Mal, uns bleibt wenig Zeit."
    Er lief zum Innenschott. Es war unbeschädigt und glitt langsam auf. Viel zu langsam, dachte Kantiran bitter.
    Er biss sich die Unterlippe blutig, während in der Schleuse der Druckausgleich erfolgte. Im Helmfunk redeten mittlerweile Dutzende Stimmen durcheinander. Niemand verstand jedoch wirklich, was geschehen war. „Ich rufe die beiden Kreuzer!", sagte Kantiran. „Kantiran Rhodan hier!" Den Namensteil da Vivo verschluckte er geflissentlich. „Ich brauche eine freie Frequenz ...!"
    „Kantiran ..." Die Stimme erkannte er wieder, sie gehörte der Frau aus dem Kommandoraum der Service-Insel. „Was war los auf der DRAGUUN? Ich habe den startenden Kybb-SPORN erfasst. Hier wird schon von mehreren Toten gesprochen."
    „Wir hatten Verräter an Bord. Ich brauche Kontakt zu den Kreuzern ..."
    Eine dritte Stimme mischte sich ein. Kantiran hatte

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