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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich, was Enkrine jetzt gesagt hätte.
    Dann kommt mir die erlösende Idee, nach der ich so lange gesucht habe, und ich richte mich mit schmerzverzerrter Miene auf, schiebe den Baldachin zur Seite. „Technische Abteilung!", befehle ich.
    An der Wand leuchtet ein Monitor auf, der bisher das Zeichen Gon-Orbhons gezeigt hatte.
    Ein Trake ist zu sehen, der langsam den Kopf mit dem schütteren Hauptfell hebt, als wäre er in eine wichtige Angelegenheit vertieft.
    Er wird blass, als er mich erkennt. „E-Erhabener, was kann ich für dich tun?"
    So lob ich es mir. Sie wissen also noch, wer in dieser Flotte das Sagen hat. Zumindest hier, auf der TITAN-09. Auch wenn Deitz Duarto, dieser Usurpator, sich mit Hilfe seines göttlichen Steigbügelhalters in den Sattel geschwungen hat.
    Aber nicht hier, nicht auf diesem Schiff. Hier habe immer noch ich das Sagen!
    Ich mustere den Kybb eine Zeit lang. Nach außen hat es den Anschein, als weide ich mich an seiner Ängstlichkeit, doch in Wahrheit ringe ich verstohlen nach Atem.
    Geklonte neue Lungen wären vielleicht keine schlechte Idee. „Ich habe einen Auftrag für euch", verkünde ich. „Aber behandelt ihn vertraulich. Kein Wort darüber nach draußen. Nur eure Abteilung darf Bescheid wissen."
    „Aber wir ...", stammelt der arme Kybb. „Vergiss nicht, mit wem du sprichst!", drohe ich und habe Mühe, den Arm zu heben.
    Er gibt nach und fragt, was ich denn genau wünsche. „Einen Schwebestuhl", sage ich. „Konstruiert mir ein Gebilde, das an die Stelle meiner Krücken treten kann. Sie sind mir zu unbequem, ich brauche Handlungsfreiheit, muss die Arme benutzen für die Waffen, die ihr einbauen sollt..."
    „Einen Schwebestuhl?"
    „Mit jeder Menge Bewaffnung. Ich will, dass mein neues Transportmittel ein Symbol für unsere Macht in Arphonie wird. Schafft mir eine Legende !"
    Er bleibt skeptisch und teilt meine Begeisterung nicht. Das verstehe ich, denn ich spiele sie ihm nur vor. Er muss nicht wissen, wie sehr ich auf diesen Schwebestuhl angewiesen bin, wie wichtig es für mich ist, dass ich mich wehren kann. „Bewaffnung?"
    Ich nicke bestätigend und lege meine ganze Würde und Kraft in das Unterfangen, die Arme zu verschränken. Es schüchtert ihn sichtlich ein. „Wie lange wird es dauern?"
    Die Antwort kommt kurz und knapp. „Zu lange", erwidere ich. „Aber wir sind nur zu dritt. Selbst wenn wir alle anderen Aufgaben stehen und liegen lassen, muss erst die Programmierung für die Fertigung erfolgen. Die Produktion der Einzelteile ist nicht das Problem, sondern ihre Organisation und Montage."
    „Ich erwarte, dass ihr so schnell wie möglich handelt."
    Damit unterbreche ich die Verbindung. Ich bin zu erschöpft. Das Gespräch hat mich schon wertvolle Reserven gekostet. Und noch will ich keine Medikamente nehmen. Der Geist allein soll mich rege erhalten, meine Willensstärke, meine innere Kraft.
    Zu diesem Zweck strecke ich mich wieder auf der Liege aus.
    Ich mache einige Atemübungen, die mir die Schildwachen vor langer Zeit beibrachten, als ich mich auf die Weihe vorbereitete. Seit Jahrtausenden habe ich sie nicht mehr gemacht, im sicheren Zuhause. Im Schloss Kherzesch ...
    Die nächsten paar Stunden verbringe ich damit, Pläne zu schmieden. Ich habe mich wieder auf der Liege ausgestreckt und male mir die Rückkehr in den Stock aus, nach Satrugar, wo die Unsterblichkeit auf mich wartet. Man wird sie mir nicht verwehren. Jetzt nicht mehr.
    Aber meine Gedanken schweifen auch in andere Richtungen ...
    Warum höre ich nichts von Rektan Orr?
    Ich bin versucht, ihn anrufen. Ich will wissen, ob die Klonversuche erfolgreich sind. Nicht, dass ich daran zweifeln würde, aber es dauert mir alles zu lange.
    Gerade will ich eine Verbindung zu Orr verlangen, als die säuselnde Stimme von sich aus ertönt. Nein, nicht von sich aus. Ich habe einen Anrufer.
    Der Trake von vorhin will mich sprechen. „Wir sind fertig", sagt er. „Das ging aber schnell", schauspielere ich. „Du hast es dringend gemacht, Erhabener Herr", entgegnet er mit undurchdringlicher Miene.
    Seine Stimme zittert ein wenig. Er hat ungeheure Angst. „Ich komme gleich", sage ich.
    Die Verbindung erlischt, und ich stehe vor dem Problem, mich von der Energieliege zu erheben. Nach einigen Anläufen gelingt es mir.
    Ich atme in einer bestimmten Reihenfolge ruhig ein, dann kurz und hart aus. Meine Kräfte kehren einigermaßen zurück, und es gelingt mir, mich auf die Krücken zu stemmen.
    Der Hut! Ich angle nach meinem

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