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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekunden vergingen, bis Blasen aufstiegen und an der Oberfläche zerplatzten. Ein unangenehmer Geruch verbreitete sich, der sich schnell verflüchtigte.
    Dann durchbrach etwas die Oberfläche, eine runde Erhebung, ein Oval mit Schlitz und Löchern. Duarto spürte, wie gespannte Erwartung ihn erfüllte.
    Im nächsten Moment drang ein Leuchten aus den Löchern, und der Schlitz öffnete sich, um eine Reihe von Zähnen zu entblößen. Das Gebilde wurde weiter aus der Flüssigkeit gehoben, streckte dabei die breiten Schultern und hob den Kopf.
    Grüne Nährsubstanz troff von seinem Kinn.
    Dann schien es, als stünde die Gestalt mitten auf der Flüssigkeit, getragen von dem Kraftfeld, das sie emporgehoben hatte. Sie wandte sich Duarto in seiner Direktoren-Maske zu. Ihre ganze Haltung drückte Stolz und Selbstbewusstsein aus. „Kharzanis Ebenbild", flüsterte der Prim-Direktor.
    Nicht mehr lange, und auch die letzten, noch bloßliegenden Skelettteile würden mit Fleisch bedeckt sein. Dann wäre der Klon-Cyborg nicht mehr vom Original zu unterscheiden, dann stand ihnen wieder ein lebensecht wirkender, gesunder Tagg Kharzani zur Verfügung.
    Natürlich nur für den Fall, dass es mit den Kybb Probleme gab.
    Aber so weit würde es nicht kommen. Duarto lächelte in sich hinein. Er hatte die Titanen gut im Griff, und es trafen nicht einmal Anfragen nach Kharzani ein. Seiner Einschätzung nach war der ehemalige Schutzherr bereits vergessen. Als habe er nie existiert.
    Ein gutes Gefühl. Nichts und niemand konnte ihm jetzt noch in die Quere kommen. Er, Deitz Duarto, war der uneingeschränkte neue Herrscher über die Truppen von Arphonie, gleich nach dem göttlichen Gon-O. „Gute Arbeit", teilte er dem Gentechniker mit.
    Er lächelte wieder und warf einen letzten Blick auf die mächtige Gestalt des Cyborgs. Irgendwie hatte Kharzani sein Ziel doch noch erreicht. Als Roboter wiederauferstanden, in einer biologischen Hülle, geklont aus den Zellen des Originals.
    Auch das war eine Form des ewigen Lebens, Duarto wollte sich gerade abwenden und das Labor verlassen, als ein ohrenbetäubendes Schrillen den Raum durchdrang. Alarm!
    Er zögerte keinen Augenblick. So schnell wie möglich schwebte er Richtung Zentrale ... und nahm entsetzt wahr, wie ein seltsamer mentaler Einfluss nach ihm griff.
     
    EPILOG
     
    4. Mai 1333 NGZ Vier Tage der Ungewissheit. Vier Tage des Hoffens und Bangens, ob der Tod ihres Freundes Myles sich auf das Groß-Relais im Vesuv auswirkte. Sie waren überzeugt davon, konnten es sich nicht anders vorstellen, aber bisher wies nichts darauf hin.
    Durch fliegende Spionaugen behielt Homer G. Adams die Lage im Blick.
    Mondra und er hatten beschlossen, sich ein Büro in Neapel einzurichten. Sie hatten das Gefühl, schneller aktiv werden zu können, wenn sie dem Gegner so nahe wie möglich waren.
    Homer führte seine Amtsgeschäfte jetzt von dieser provisorischen Schaltzentrale aus.
    Die Zeit verging. Das Groß-Relais ragte ungerührt als Monument göttlicher Macht aus dem Vesuv, und nur hin und wieder wechselten Beiboote zwischen dem Relais und dem Kybb-Titanen, der wie eine Dopplung der Fremdherrschaft über dem Splitter schwebte.
    Homer brütete über ersten Plänen, wie sie die „Bewegung Freier Terraner" in Neapel etablieren könnten. Mochte sie in Rom auch gescheitert sein, geheimer Widerstand war für ihn der einzige denkbare Weg, wie man Gon-Os Joch abschütteln konnte.
    Er war sicher, dass die äußere Ruhe des Relais keine innere Entsprechung fand. Sein in Jahrtausenden gewachsener Instinkt sagte ihm, dass es bald zu einer entscheidenden Wende kommen würde. Er konnte nur hoffen, dass sie positiv für sie ausfiel.
    Mondra kehrte aus der Ecke zurück, in der sie Norman gefüttert hatte, und warf einen Blick auf den Monitor, der das Groß-Relais zeigte. „Homer?"
    Etwas an ihrer Stimme ließ den Residenz-Minister aufmerken. Er hob den Blick.
    Gleißendes Licht erhellte das Stock-Relais, ein Glitzern und Funkeln, das den gewaltigen Hyperkristall wie einen Diamanten erstrahlen ließ.
    Homer verschränkte die Arme und lehnte sich seltsam befriedigt zurück. „Meinst du, das ist das Werk von Myles?", fragte Mondra.
    Er antwortete nicht, sondern legte den Kopf schräg. Anscheinend lauschte er nach etwas, das nur er hören konnte.
    Norman kam aus seiner Ecke herbeigetrabt und trötete aufgeregt. Er drängte sich an Mondras Beine und rieb den Kopf an ihrer Seite. Anscheinend spürte der Klonelefant auch

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