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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Decke von Raumschiffskabinen heftete ... oder später vor die Fenster auf Schloss Kherzesch ...
    Achtzehntausend Jahre der Symbiose forderten schließlich ihren Tribut. Im Stock Satrugar spürte Enkrine erstmals, dass Kharzani hoffte, ihn für alle Zeit loszuwerden. Er sah andere Möglichkeiten, seine Langlebigkeit zu sichern. Die Unsterblichkeit lockte.
    Aber daraus wurde nichts, und Enkrine war gewarnt.
    Es dauerte lange, bis der Symbiont wieder seine Stimme der Moral erhob. Es geschah zaghaft und blieb zaghaft, und einzig die Notwendigkeit hielt ihn bei seinem Wirt. Er kannte nur seinen Wirt, ein anderes Leben war ihm nicht möglich.
    Aber je mehr Kharzani zerfiel, desto größer wurde Enkrines Verzweiflung. Warum versagten die Kräfte des Sekrets, das er aus den Giftstoffen in Kharzanis Haut gewann? Warum war er dazu verdammt, mit Tagg Kharzani in den Tod zu gehen?
    Welche Wahl er auch traf - sie führte ins Verderben.
    Enkrine behielt seine Verzweiflung für sich. Kharzani brauchte nichts davon zu wissen. Und dann befreite ihn Kharzani persönlich von seiner verzehrenden Qual. Durch seinen Wutausbruch. Indem er ihn packte und zu Boden riss und zertrampelte.
    Enkrine spürte, wie das Leben aus ihm wich.
    Aber er wusste, etwas von ihm war erhalten geblieben und würde Kharzani alles mitteilen. Er brauchte nur auf Kharzanis Rufe zu warten. Seine mentalen Rufe. Das flehentliche Schreien.
    Dann würde er wieder erwachen, ihm alles erzählen und endgültig von ihm gehen.
    Und jetzt war es so weit ... das Schicksal wiederholte sich ...
    Kharzani hatte eine Positronik geschaffen, die Enkrines Platz einnahm. Ein verzweifelter Versuch, mit seiner Abwesenheit fertig zu werden," sich das bisschen geistige Gesundheit zu bewahren, das er in seiner Lage ohne Hilfe des Symbionten noch aufrecht erhalten konnte.
    Aber die Kopie war zu gut geraten, fast austauschbar mit dem Original, so dass er alles, was er an Enkrine gehasst hatte, bald auch auf die Positronik übertrug. Aber damit übertrug sein Wirt auch die Angst, ihn vielleicht zum zweiten Mal zu verlieren. Und zum zweiten Mal handelte er panisch und unbeherrscht, ohne jedes Bewusstsein für sein Tun.
    Er dachte: Ich warne dich, Enkrine II. Wenn ich sterbe, stirbst du mit mir! Er griff in seinen Nacken, dorthin, wo Enkrine sich immer verborgen hatte, und ertastete die Plasmaschicht, die Positronik, die ihm das Vorhandensein des Symbionten vorgaukelte. Er verkrallte sich darin, spürte, wie sie nachgab, wie sie sich abhob, als er daran riss, immer heftiger riss, bis sie sich wie an tausend Fä. den von seinem Hals löste.
    Er sprang von der Liege auf, warf die Bioplastfolie auf den Boden und trampelte darauf Herum. „Du willst mich wieder verlassen?", brüllte er wahnsinnig vor Zorn. „Gut, ich helfe dir!"
    Wieder und wieder trampelte er auf Enkrine II herum und kam erst zur Besinnung, als er vor Anstrengung keine Luft mehr bekam. Stumpfsinnig blickte er auf die schmierigen Überreste der Biopositronik. Er hatte auch seinen Ersatz für Enkrine verloren. Aber das machte nichts.
    Er war wirklich nur ein Ersatz gewesen, nicht annähernd das Original - nicht sein Enkrine.
    Schließlich wusste Tagg Kharzani, wie er wirklich in den Besitz des Symbionten geraten war - die Techniker hatten also doch nicht so gute Arbeit geleistet. Spätestens nach diesem Fehler hätte er sie exekutiert.
     
    7.
     
    Der neue Befehlshaber Kaum zu glauben, Deitz Duarto knurrte leise. Aber ich darf nicht zu früh jubeln.
    Selbstzufriedenheit macht unvorsichtig.
    Eine gewisse Genugtuung konnte er trotzdem nicht unterdrücken, als er den Blick durch die Zentrale schweifen ließ. Niemand konnte sehen, wie stolz er war. Für sie alle blieb er der unheimliche, emotionslose Prim-Direktor. Es war ein rauschhaftes Gefühl, in der Zentrale des einzigen Kybb-Titanen zu stehen, der nicht aus Arphonie oder Jamondi ins Solsystem der Terraner gekommen war, sondern aus Parrakh, und zu wissen, dass dies sein neues Flaggschiff war, dass er von hier aus die gesamte Flotte befehligen würde.
    Er hätte nie gedacht, dass er einmal diesen Rang bekleiden würde. Befehlshaber der Flotten von Arphonie. Er gehörte nicht dem Zwölferrat an, und jedem einzelnen Mitglied dieses Gremiums hätte er größere Chancen eingeräumt.
    Andererseits waren die zwölf Prim-Direktoren, die permanentes Bleiberecht im Palast des Lebendigen genossen hatten, Kharzanis engste Vertraute gewesen. Gon-O musste ein Interesse daran haben, dass

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