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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energie schlug in das Metall ein. Gleichzeitig reagierte der Technite auf die zweite Bewegung und schoß ebenfalls.
    Millitron fuhr herum. Er benötigte keine ganze Sekunde, um den Sachverhalt zu kapieren. Bully hatte ihn vor der Mündung.
    Mit beiden Waffen konzentrierte er sich auf eine bestimmte Stelle im Schirm des Roboters. Der Terraner schoß beidhändig und mit maximaler Leistung. Der Impulsstrahler und der Desintegrator verrichteten beinahe lautlos ihre Arbeit. Gleichzeitig schoß der Technite auf den Roboter, eine positronische Fehlleistung. Sie verhinderte, daß der Roboter sich auf den einen Gegner konzentrierte.
    Der Punktbeschuß hielt an. Millitron wollte ausweichen, aber zu spät. Sprühkaskaden flirrten durch die Luft, die Energien schlugen an der vermutlich empfindlichsten Stelle des Roboters in den Körper, an der Nahtstelle zwischen Schulter und Oberarm.
    Der rechte Waffenarm Millitrons löste sich aus der Verankerung, fiel dann herunter.
    Bully hielt einfach nur drauf. Durch die Öffnung im Schirm und im Körper pumpte er in den Roboter hinein, was ging. Millitron setzte zur Flucht an, doch er kam gerade einen halben Schritt weit. Aus seinem Körper stieg blauer Rauch auf. Augenblicke später ereigneten sich die ersten Explosionen. Der Roboter platzte auseinander. Der Technite sah sich bemüßigt, sinnlos in die Decke zu ballern.
    Bully wartete eine Weile. Es blieb still.
    Vorsichtig schlich er nach vorn, sicherte durch die Tür nach draußen. Dann umrundete er die Kammer. Erst als er auch die beiden hinteren Zugänge geprüft hatte, richtete er sich auf und trat vor.
    Der Technite funktionierte nicht richtig.
    Sein Oberkörper steckte in der inzwischen wieder kristallisierten Wand, halb zerquetscht und offenbar von der Energieversorgung abgeschnitten. Die Augenlinsen waren dunkel und stumpf. Die Waffe war der metallenen Hand entglitten, das Gußgesicht grinste irgendwie entschuldigend zu Bully herauf. Er trat es mit dem Stiefel weg, um es nicht länger ansehen zu müssen.
    „Und nun zu dir, mein Freund!"
    Millitron rührte sich nicht mehr. Die roten Augen flackerten mal hell, mal dunkel.
    „Du wirst keine unschuldigen Lebewesen mehr quälen." Bully zerschoß ihm den zweiten Waffenarm. „Und jetzt gehe ich und hole den Schutzherrn."
    „Dlasu isles ssu splätt ...", rumpelte es aus Millitrons Mund. „El iss wlegg!"
    Bully rannte hinaus in den Korridor und zu der Öffnung, die Tolot mit seinem Kopf geschlagen hatte. Er spähte hindurch, wollte sich dann entschlossen durch die Öffnung zwängen.
    Millitron folgte ihm. Der Roboter schleppte sich hinter ihm her. Mitten im Korridor blieb er liegen.
    „Almel Bully. Gon-O isselwlacht. Hlattich schlon!"
    Es krachte und zischte ein paarmal im Innern der Maschine, dann endete ihre Existenz in einem Scheppern und Rasseln, das gut von einer antiquierten Uhrfeder hätte stammen können.
    Eine Jahrzehntausende dauernde technische Existenz war zu Ende.
     
    8.
     
    Warten auf das Ende Bully zwängte sich durch die Öffnung. Es war stockdunkel. Er lauschte eine Weile, dann schaltete er den Helmscheinwerfer ein.
    Der Seitengang, in dem sie Gon-Orbhon abgelegt hatten, war verschwunden. Geradeaus gähnte ein Loch im Boden, aus der Decke waren mehrere Klumpen herabgefallen und bildeten Schutthaufen aus Kristall, die noch immer Wärme abgaben.
    Hier hatte eindeutig ein Kampf stattgefunden.
    Bully sah ein, daß er hier nichts ausrichten konnte. Auf dem schnellsten Weg kehrte er zum Ausgang zurück. Die ersten Techniten „sickerten" durch die Wände. Diesmal fielen sie nicht um.
    Tut mir Leid, Tolotos!
    Der Haluter hatte gegen die zwei Motoklone nur eine geringe Chance. Aber vielleicht gelang es ihm, sie wenigstens abzuschütteln, bis er in der Nähe des Ausgangs war.
    Bully schaltete sein Schirmsystem auf Höchstlast. Anschließend aktivierte er das Flugaggregat und sah zu, daß er so schnell wie möglich ins Freie kam.
    Noch machten die Techniten keine Anstalten, ihm zu folgen. Das würde sich bald ändern.
     
    *
     
    Die Halle besaß sechs Ausgänge. Jeder war ein Blindgang, der nach spätestens zwanzig Metern endete. Es gab Querverbindungen zwischen den Gängen. Egal, welchen Icho Tolot benutzte, der Motoklon hatte ihn sofort im Visier.
    Das Planhirn des Haluters rechnete die einzelnen Möglichkeiten durch. Als Konsequenz daraus begann er, Löcher in die Wandungen der Korridore zu schießen und sich Möglichkeiten zu schaffen, in Deckung zu gehen.
    Dann

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