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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sofort getötet, wäre die Epoche der Wesenheit Gon-O jetzt schon vorbei gewesen. So aber hatten sie dem ganzen Unheil Vorschub geleistet, das bald über die Menschheit hereinbrechen würde.
    Die Gedanken des Haluters überschlugen sich.
    Was konnten sie jetzt noch tun? Reichte die Warnung durch Gucky und Bully, um Terra und die anderen Planeten des Solsystems noch rechtzeitig zu evakuieren?
    Fast zu spät bemerkte Tolot, in welchem Gefängnis er sich mit seinen Überlegungen selbst fing. Die Motoklone waren schon in unmittelbarer Nähe. Sie schossen mit allem, was ihre Magazine hergaben.
    Icho vermochte seine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle zu halten. Er reagierte überhaupt nicht auf den Angriff. In einem Akt geistiger Notwehr blockierte er das Ordinärhirn, verwandelte sich übergangslos in eine Kampfmaschine.
    Der Haluter stürzte abwärts, in einen brodelnden, glühenden Magmatopf hinein, als habe sich der Boden unter dem Vesuv extra für ihn geöffnet. Die Lava verschlang ihn, ließ seinen Körper in Sekundenbruchteilen verglühen.
    Es war der Nachhall des Ordinärhirns, der durch sein Bewußtsein trieb. Übergangslos schälten sich andere Gedanken aus dem glühenden Fels heraus.
    Falltiefe fünf Meter. Kaverne mit zwanzig Metern Durchmesser. Deckung suchen!
    Er spurtete los, setzte in weiten Sprüngen über die Splitter und andere, noch glühende Teile des psionischen Materials hinweg. Das Planhirn lenkte seinen Körper mit der Präzision einer syntronisch gesteuerten Maschine.
    Der Haluter verschmolz mit einem Teil der Kristallwand zu einer dunklen Masse.
    Die Motoklone kamen. Sie verteilten sich noch im Flug, jeder nahm sich eine Hälfte der Kaverne vor.
    Tolots Sinne arbeiteten jetzt so präzise wie eine Uhr. Sie nahmen jeden Reflex und jeden Schatten wahr.
    Schräg unter ihm lag ein Kristallfelsen in Prismaform, ein Zufall, der ihn so geformt hatte. Durch Prismen lenkte man Licht um, spiegelte dem Gegner eine Position vor, die nicht stimmte. Wer das Prisma erkannte und die Winkel richtig berechnete, wußte genau, wo der Gegner tatsächlich stand.
    Tolot wartete, bis die Motoklone seine Position hinter sich gelassen hatten.
    Das Stock-Relais erhöhte ein weiteres Mal den mentalen Druck. Tolot erkannte es am Toben seines Ordinärhirns. Die Positronik führte dem Gehirn ein Beruhigungsmittel zu, um es vor Schaden zu bewahren.
    Die Motoklone schienen viel über Haluter zu wissen, aber wenig über das Zusammenwirken der beiden Gehirne oder besser über die Trennung der beiden.
    Langsam sank Tolot nach unten, bis er in der richtigen Position stand. Die Kristallwand verbarg seinen. Körper teilweise, aber über das Prisma spiegelte er sich an eine andere Stelle auf der gegenüberliegenden Seite der Kaverne.
    In Sekundenschnelle rechnete das Planhirn durch, welche Positionen die beiden Motoklone einnehmen mußten, damit es funktionierte. Geduldig wartete er, bis es so weit war. Sie wußten, daß er hier war, es gab keinen Ausgang außer dem Loch, das sie selbst oben in die Decke geschossen hatten.
    Für die beiden Echsen schien es eine sichere Sache.
    Jetzt!
    Tolots Positronik projizierte ein Geräusch an exakt die Stelle, wo das Prisma ihn abbildete. Der erste Motoklon schoß sofort, weil er den Haluter sah. Den zweiten Motoklon, der soeben diese Stelle passierte, bemerkte er zu spät.
    Gleichzeitig feuerte auch Tolot dorthin.
    Die Energien reichten aus, den Schirm der Echse zu durchschlagen. Der Motoklon explodierte in einem gewaltigen Feuerball.
    Icho Tolot startete durch. Im Schutz der Explosion raste er davon, stieg im Zickzack nach oben durch die Öffnung. Erst jetzt schlugen die ersten Strahlen des ersten Motoklons in seinen Schirm ein.
    Tolot orientierte sich. Der Seitengang hatte sich geschlossen, eine mehrere Meter dicke Kristallschicht versperrte den Weg.
    Tolot fräste eine Öffnung in die linke Seitenwand, fand dahinter einen Lagerraum mit Behältern. Rechts führte eine weitere Tür in einen schmalen Gang und von dort in einen Korridor. Von links drang Licht herein.
    Der Haluter beschleunigte. Er folgte der Krümmung des Korridors, bis er die Halle mit dem Licht sah. Die Positronik stellte seltsame Abweichungen der Schwerkraft fest. Augenblicke später drangen die Emissionen starker Kraftwerke und Projektoren durch.
    Tolot fuhr herum und raste zum Ausgang.
    Aber der existierte nicht mehr.
    Der Haluter saß in der Falle.
     
    *
     
    Links und rechts zweigten Spalten und schmale Gänge ab, die in

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