2296 - In der Hölle von Whocain
Knochen. Hajmo hatte Mühe, die Fassung zu wahren. „Ich bin mit meinen Aufgaben ausgelastet", sagte Atlan, hörbar bedauernd. „Die Situation im Tan-Jamondi-System ist trotz des Waffenstillstands zu angespannt, als dass ich mit euch da hinunter könnte. Aber keine Sorge, du bekommst selbstverständlich Rückendeckung." .Sie gingen schweigend weiter. Bis sie den Besprechungsraum erreichten, hatte sich Hajmo wieder so weit gefangen, dass er den Arkoniden an sein Versprechen erinnerte. „Du wolltest mir über die Frau in der Medo-Sektion erzählen."
Ihn schauderte, als er an deren Anblick zurückdachte. Trotz der den Schädel teilweise bedeckenden Bandagen waren die Verunstaltungen deutlich zu erkennen gewesen.
Die faustdicke, an manchen Stellen chromglänzende Geschwulst, die sich vom Hinterkopf über die rechte Schläfe bis zum Kieferansatz zog ... Der zinngraue Zylinder, der aus der linken Augenhöhle wucherte und an ein klobiges Monokel erinnerte ... „Wer ist sie? Was sind das für >Errungenschaften<, die du angesprochen hast?"
„Sie heißt Filana Karonadse", begann Atlan, „und war auf Hayok Expertin des TLD für Bio-Positroniken." [Personaldatenblatt H/Vh/SP/FK/33, Kurzfassung:] Filana Karonadse wurde 1287 Neuer Galaktischer Zeitrechnung an Bord des Handelsraumers LATVIA geboren, irgendwo im Leerraum zwischen der Milchstraße und Andromeda. Ihr Vater war Kapitän und Eigner des Schiffs, ihre Mutter Cheffunkerin.
Kindheit und Jugend hat Filana teils auf der LATVIA, teils in Internaten auf verschiedenen zur LFT gehörigen Planeten verbracht. 1309 NGZ bestand sie die Aufnahmeprüfung für die Akademie des Terranischen Liga-Dienstes, wobei sie nur in den technischen Fächern überdurchschnittliche Resultate erzielte. Das sollte während ihrer gesamten Ausbildungszeit so bleiben. 1316 NGZ wurde Karonadse in ein von Perry Rhodan initiiertes Spezialprogramm übernommen, das sich mit verschiedenen zu diesem Zeitpunkt als veraltet eingestuften Technologien befasste. Dazwischen absolvierte sie einige kleinere Agenteneinsätze im Einflussbereich des Kristallimperiums, welche allesamt unspektakulär verliefen.
Vorgesetzte aus dieser Zeit beschreiben sie als pflichtbewusst und zuverlässig, zugleich kumpelhaft und lebenslustig. Bilddokumente zeigen eine etwas dralle, doch durchtrainierte junge Frau mit leuchtend roten Haaren und auffällig großen Brüsten, entweder vor Rechneranlagen oder, in wechselnder männlicher Begleitung, bei diversen Freizeitbeschäftigungen.
Keine Eheverträge; auch über fixe, länger dauernde Beziehungen ist nichts bekannt - ein bei TLD-Leuten nicht seltener Lebensstil. Weder Belobigungen für herausragende Leistungen noch Verwarnungen oder gar Strafen wegen Fehlverhaltens. In Summe: keine besonderen Vorkommnisse. 1327 NGZ Versetzung nach Hayok. Im November 1331 fällt Filana Karonadse erstmals positiv auf, als es ihr binnen kürzester Zeit gelingt, die Anlagen des dortigen Geheimstützpunkts SPEICHER an die neuen hyperphysikalischen Gegebenheiten anzupassen: Ihre spezielle Ausbildung trägt endlich Früchte.
Einige Monate später wickelt sie, unterstützt von dem auf PRAETORIA stationierten Posbi Zwürbal, die Übersiedlung der Bio-Positronik KHASURN in das Gebäude der Terranischen Botschaft ab. Im Rahmen dieser Tätigkeit wird sie, zusammen mit Mal Detair, von arkonidischen Eindringlingen als Geisel genommen.
Die beiden kommen unter nicht restlos geklärten Umständen wieder frei.
Sie tragen keine bleibenden Schäden davon.
Im Juli 1332 NGZ hilft Filana dem Mausbiber Gucky, eine brisante, an die Mascantin Ascari da Vivo adressierte Funkorder des arkonidischen Imperators Bostich I. auszuspionieren. Außerdem assistiert sie bei der Umrüstung der RICHARD BURTON und der anderen ENTDECKER, die in Richtung Großer Magellanscher Wolke aufbrechen.
Nach deren Abflug nutzt sie die relativ ereignislosen Monate für verstärkte Kontakte mit Posbis von PRAETORIA oder den zahlreichen LFT-BOXEN.
In einem Routineprotokoll gibt vorgenannter Zwürbal an: „TLD-A Karonadse zeigte sich fasziniert von unserer Fähigkeit, uns in Rechner und Netzwerke einzuklinken, also über die hypertoyktische Verzahnung eine unmittelbare Verbindung zwischen der Computermatrix und unseren positronischbiologischen Bewusstseinskomponenten herzustellen. Sie bekundete wiederholt, sie beneide uns um diese Möglichkeit, in digitalen Architekturen quasi >persönlich nachsehen gehen< zu können.. Mehrfach äußerte sie
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