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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein?
    An ihre Antwort erinnerte sie sich noch genau. „Den Knall hat der Schlafende vernommen, als neben ihm eine Tür zuschlug. Weil er vor kurzem eine Abbildung von jenem berühmten, historischen Trommelrevolver betrachtet hat, den Perry Rhodan auf Wanderer fand, assoziiert sein Unterbewusstsein das Geräusch mit einem Schuss. Er würde gerne bald wieder verreisen, leidet allerdings unter leichter Flugangst, daher kulminiert der Traum im Absturz des Gleiters."
    Ausgezeichnet!
    Aber können wir deswegen ausschließen, dass nicht doch eine Vorahnung kommenden Unheils involviert war? Woher auch immer diese gekommen sein mag - beispielsweise durch den Empfang einer telepathischen Warnung vor einem geplanten Attentat?
    Der Ausbilder, ein eitles Ekel, hatte es geliebt, rhetorische Fragen zu stellen. Dabei war er vor der Klasse hin und her stolziert und hatte mit dem Zeigefinger Löcher in die Luft gestochen.
    Nein, meine Damen und Herren, das können wir eben nicht. Denn alles - Sinnesreize, Erinnerungen, Wünsche und Phobien wie auch Psi-Perzeption - wird vom selben Gehirn verarbeitet. Merke: Parapsychische Botschaften zu empfangen ist erheblich leichter, als sie unstreitig als solche zu erkennen.
    Diese Szene lag Jahrzehnte zurück. Wenn die Stimme des Ausbilders gegenwärtig zu ihr sprach, dann meist Obszönitäten.
    Damals hatte er ihr ständig auf die Brüste geglotzt. Bei einem Institutsfest waren sie zu vorgerückter Stunde, beide betrunken, auf der Matte gelandet. Noch Wochen danach hob es ihr den Magen, wenn sie an seine Schnapsfahne dachte.
    Nicht das erste fragwürdige Ruhmesblatt in der Chronik ihrer Kontakte mit dem männlichen Geschlecht. Und bei weitem nicht das letzte.
    Sie hätte gern vergessen. Geschlafen. Richtig, nicht bloß dahingedämmert. Während ihr altes Gehirn halluzinierte, weil das neue sich keine Sekunde lang abschalten ließ.
    Wenn ihre Konzentration ermattete und die Gespenster kamen.
    Und die Engel sangen ...
    Hörst du sie denn, meine Schönste? „Ganze Chöre. Mit Harfen und allem Drum und Dran."
    „What is a man for but to please the women?" - Lord Byron. Auf Interkosmo heißt das, dass ich dir jetzt ein Frühstück machen werde, Schätzchen.
    Eine andere Stimme, rauchig, guttural, vor Testosteron triefend. Und, wie sich herausstellen sollte, vor Eyemalin...
    Spezialagent Corg Sonderbon. Der vermeintliche Supermann, der ihr Herz gebrochen und wegen seiner Drogensucht die Position ihres Geheimstützpunkts preisgegeben hatte. „Geh weg!", schrie sie. „Lass mich in Frieden!"
    Sie spürte seine Hand an ihrer Wange, schlug mit aller Kraft danach. „Geh weg!", schrie sie. „Lass mich in Frieden!"
    Sie spürte seine Hand an ihrer Wange, schlug mit aller Kraft danach. Im letzten Moment konnte Sto-Vauzech dem plötzlichen Hieb ausweichen, sonst hätte sie ihm die überaus empfindlichen Finger gebrochen. „Sedativ!", rief der Ära im Zurückspringen.
    Die Medos reagierten sofort. Aus sicherer Entfernung beobachtete Sto-Vauzech, wie der Körper der athletischen, für seinen persönlichen Geschmack viel zu üppig gebauten Frau sich aufbäumte und gleich darauf erschlaffte. „Erneute Wahrnehmungstrübung", diktierte er dem Servo. „Sehr bedauerlich, jedoch nicht gänzlich überraschend. Schade, ich war zuversichtlich, dass wir das Schlimmste ausgestanden hätten. - Für sechs weitere Stunden ruhig stellen."
    Er atmete tief durch. Sein Pulsschlag hatte sich gerade wieder normalisiert, als der Türsummer erklang. Sto-Vauzech drehte sich zum Monitor, der den Gangbereich vor der Behandlungskabine zeigte.
    Atlan da Gonozal, mit einem Begleiter. „Einlass gewährt."
    Nachdem sie einander formlos begrüßt hatten, fragte der Oberkommandierende: „Ich hoffe, wir stören nicht. Wie geht es deiner Klientin?"
    Sto-Vauzech registrierte mit Wohlwollen, dass Atlan die unter traditionsbewussten Aras gebräuchliche Bezeichnung gewählt hatte, an Stelle des neumodischen terranischen Ausdrucks „Patient". Eine Kleinigkeit, gewiss, doch sie zeugte von Respekt. „Bis vor wenigen Minuten hätte ich gemeint, in Anbetracht der Umstände erstaunlich gut", antwortete der Stellvertretende Chefmediker. „Ihre Operationsnarben sind verheilt. Auch psychisch wirkte sie zuletzt relativ stabil. Ich wollte sie eben untersuchen, da ist sie unvermittelt aufgewacht, hat die Kontrolle verloren und mich attackiert, sodass ich sie erneut betäuben lassen musste."
    „Inwiefern >Kontrolle verloren