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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Fehler nicht noch einmal begehen. Er wird für die Ziele des Ordens einstehen."
    Die Energiespirale schwebte zu Gon-Orbhon und umfloss ihn. Eine Kaskade kalten Lichts hüllte den Humanoiden ein, und Zephyda spürte einen psionischen Pulsschlag, der sie bis ins Mark erschauern ließ.
    Sie hatte den Eindruck, in eine Ewigkeit zu blicken, die im Gleichklang aller Gefühle endete.
    Ein zweiter Pulsschlag folgte. Zephyda spürte, dass er den Planeten einhüllte, im gesamten Tan-Jamondi-System zu fühlen war. Er kündete von einer friedvollen Berührung, die sie mit höchstem Glück erfüllte. Das Paragonkreuz verstärkte Gon-Orbhons Aura noch, und diese Ausstrahlung würden von nun an wieder alle Motana wahrnehmen.
    Es war geschafft. Es gab nun wieder einen zweiten Schutzherrn, der sein Haupt in Demut beugte, denn er hatte in unglaublicher Weise versagt und das Vertrauen der Völker enttäuscht, die ihm anvertraut waren.
    Gon-Orbhon war ein Diener, der eine Menge gutzumachen hatte. Und er hatte in diesem Augenblick die Gelegenheit dazu bekommen.
    Nun fragte Zephyda sich nicht mehr, ob die Schildwachen in Absprache mit ihr richtig gehandelt hatten, als sie Gon-Orbhons Status als Schutzherr wieder erneuern wollten.
    Und als hunderttausend Motana zu singen aufhörten, fragten sie sich auch nicht mehr, ob diese Entscheidung richtig war... .
    Die Modul-Arme des Prim-Direktors waren so kunstvoll gefertigt, dass Zephyda sich trotz der Perversion, die in ihren Augen dem gesamten Konzept anhaftete, einer gewissen Bewunderung nicht verschließen konnte. So filigran gearbeitete Geräte hatte sie bei einem Kybb-Traken noch nie gesehen.
    Nicht, dass sie darauf geachtet hätte. Bei ihren bisherigen Begegnungen mit den ehemaligen Herrschern des Sternenhaufens Jamondi hatten ästhetische Details nicht einmal eine untergeordnete Rolle gespielt. Da war es ums nackte Überleben gegangen.
    Als sie den ranghohen Vertreter seiner Zivilisation betrachtete, verspürte sie eine Mischung aus Hass, Zorn, Angst und Beklemmung. Sie musste sich eingestehen, sie wusste nicht, wie sie reagiert hätte, wäre sie allein mit Skrinde Kosfisk in diesem Raum gewesen. Es fiel ihr unsagbar schwer, das Geschehene zu verzeihen, und vergessen konnte und durfte sie es wohl niemals. Allein Gon-Orbhons Anwesenheit garantierte, dass sie sich einer gewissen Zurückhaltung befleißigte, und die erforderte fast mehr Kraft, als sie aufbringen konnte.
    Ihre Reaktion machte ihr deutlich, wie schwer der Weg war, der vor ihnen lag. Aber einen anderen gab es nicht, wollten sie die Fehler der Vergangenheit nicht unter umgekehrten Vorzeichen wiederholen.
    Kybb-Traken sind anders, sagte sie sich, und das müssen wir zu akzeptieren lernen. Bei ihnen war es ganz normal, dass sie sich nach dem Abschluss ihrer ersten Ausbildungsstufen die Arme amputieren und durch Implantat-Manschetten ersetzen ließen. Und mit dem Trakensinn stand ihnen eine zweite Sicht auf die Dinge zur Verfügung, in der insbesondere technische Gegenstände fast zum Leben zu erwachen schienen; anders konnte Zephyda es weder beschreiben noch sich vorstellen. Für Kybb-Traken hatten Maschinen eine Seele, insbesondere hoch entwickelte Apparaturen. Für die Kybb waren sie so viel wert wie ein belebtes Wesen. Daher war es für sie nur normal, sich kybernetisch aufzurüsten.
    Und für uns Motana eine Perversion, dachte sie. Wie können wir jemals Verständnis dafür aufbringen?
    Und dann der Trakensinn... Kybb-Traken verfügten über einen Organcluster, der elektrische Ströme und elektromagnetische Felder wahrnahm. Rezeptoren, die an Dutzenden Stellen des Körpers angeordnet waren, erzeugten Nervensignale, die im Gehirn zu einem Bild zusammengesetzt wurden. Hatte der Prim-Direktor jetzt auf den Trakenmodus umgeschaltet, um ihre Gefühlslage zu ergründen und auf diese Weise vielleicht herauszufinden, was ihn erwartete? „Ich protestiere schärfstens dagegen, dass die Kybb im Tan-Jamondi-System noch immer streng überwacht werden. Das ist unwürdig für unser gesamtes Volk ..."
    Gon-Orbhon ging mit keiner Silbe darauf ein. „Ich habe eine Botschaft für die Kybb, die du umgehend an dein Volk weiterleiten kannst."
    Gespannt sah der Prim-Direktor ihn an. „Die Besetzung des Systems ist ab sofort aufgehoben", fuhr Gon-Orbhon fort. „Wir werden die militärische Kontrolle über die Kybb aufgeben und ab sofort zu einer Koexistenz übergehen."
    Zephyda glaubte zu spüren, dass die Arme des Prim-Direktors

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