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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sofort reagiert und den gesamten Stadtteil Sirius River City für den Verkehr gesperrt. Doch die Einsatzkräfte waren informiert worden und wussten, wer sich in dem Gleiter befand. Zumal er sich nicht allein näherte, sondern eine ganze Phalanx von Fluggeräten anführte. Wenn der Terranische Resident sich einem Krisenzentrum näherte, war das Sicherheitspersonal niemals weit.
    Der Pilot des Gleiters legte eine weite Kurve ein und begann mit der Umkreisung der verhältnismäßig modernen Wohnanlage. Kanchenjunga war ein achteckiger Bau mit einem Durchmesser von drei Kilometern, dessen terrassenförmig angelegtes Hauptgebäude sich bis in 400 Meter Höhe erhob. An der Außenseite des Gebildes befanden sich die Wohnbereiche, im Inneren erstreckte sich eine Mall über zehn Stockwerke, dann folgten Freizeiteinrichtungen und das als Park angelegte Dach. Aus dieser begrünten Zone erhoben sich im Kreis insgesamt 16 Wohntürme nochmals um 600 Meter. Insgesamt 30.000 Menschen und Menschenabkömmlinge lebten hier.
    Rhodan wusste, dass die für die Anlage verantwortlich zeichnende Architektengruppe 2412 sie bewusst im frühen Imperial-Stil errichtet und damit an den Baustil des Solaren Imperiums angeknüpft hatte, doch waren die inneren Bereiche und Räumlichkeiten weder aufdringlich monumental noch sachlich nüchtern. Das Credo der Bauherren war eindeutig gewesen: Der Mensch als Maß der Dinge bestimmte die Umsetzung, sodass bei der Verwirklichung lichtdurchflutete Räume, organische Formen und großzügige Grünzonen erste Priorität bekommen hatten.
    Vor einem der Wohntürme auf dem Dach standen der Geiselnehmer und sein Unterpfand. Die Sicherheitskräfte hatten einen Energieschirm um die beiden Personen gespannt, aber in psychologisch ausreichender Entfernung Stellung bezogen. Niemand wollte, dass die Situation eskalierte.
    Alle warten auf mich, dachte Perry.
    Der Gleiter setzte auf.
    Drei, vier Angehörige der örtlichen Polizei stürmten auf den Gleiter zu, kaum dass Rhodan und Mondra ihn verlassen hatten. „Gior Dano", stellte sich der Einsatzleiter vor. „Ich habe die nötigen Fakten für dich, Resident!"
    Perry nickte knapp. „Ich höre."
    „Der Kidnapper heißt Neal O'Neil, geboren am zweiten Juni 1133 NGZ ..."
    „Heute ist sein Geburtstag", unterbrach Rhodan. „Sein zweihundertster! Und da entführt er jemanden?"
    Dano nickte. „Sein Opfer ist ein gewisser Dennis Adams, zwölf Jahre alt und verwandt mit ihm. Sein Urururenkel..."
    „Kennen die beiden einander?", fragte Rhodan. „Stehen sie in irgendeiner Art Beziehung, oder sind sie völlig Fremde?" Überrascht sah Dano den Residenten an. „Das haben wir noch nicht eruiert. Aber ich werde sofort nachfragen. Mit etwas Glück ist die Information in den Datenbanken enthalten."
    „Das ist wichtig", sagte Rhodan. „Natürlich. Ich verstehe. Zum Tathergang ..:"
    „Sogar von entscheidender Bedeutung."
    Der Einsatzleiter öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder. Er wandte sich ab und sprach leise in sein Armbandgerät. Dann blickte er wieder auf. „Wir überprüfen es."
    „Die Lage?", fragte Rhodan.
    Dano räusperte sich. „Er hat einen funktionsfähigen Kombistrahler, die Ortung ist eindeutig.
    Darüber hinaus einen ebenso funktionsfähigen Raumkampfanzug, offensichtlich entwendet aus den Beständen der LFT ..."
    „Da bist du ja, Perry Rhodan!", erklang eine dröhnende, künstlich verstärkte Stimme. „Ich habe dich erwartet! Kommst du zu mir herauf?"
    „Was hat die Anfrage ergeben?", fragte Rhodan den Einsatzleiter.
    Dano schüttelte den Kopf. „Noch nichts ..."
    Rhodans Augen blitzten kurz auf. Er gab Mondra ein Zeichen und aktivierte seinen Antigrav.
    Schwerelos schwebte er über 400 Meter in die Höhe und setzte auf der Rasenfläche des Dachs auf. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Mondra ihm gefolgt war, doch seine Aufmerksamkeit galt hauptsächlich dem Kidnapper.
    Neal O'Neil war alt, uralt, stand am äußersten Rand seiner natürlichen Lebensspanne. Perry fragte sich, ob der Mann sich ohne den Kampfanzug, ein gängiges SERUN-Nachfolgemodell, überhaupt noch hätte auf den Beinen halten können. Sein Gesicht war schmal und zerfurcht, die Augen eingefallen, die Haut ledrig.
    Auch die der Hände, die den Kombistrahler hielten. Rhodan fiel auf, dass sie allerdings nicht im Geringsten zitterten. Und der Junge, auf dessen Kopf er den Kombistrahler richtete, zitterte nicht, zeigte nicht die geringste Regung. War er vor Angst erstarrt? Verstand er

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