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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Welt nicht mehr, weil sein Urururgroßvater ihn mit einer Waffe bedrohte?
    Kannte er seinen Urururgroßvater überhaupt? Wusste er, wer dieser Mann war? „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", sagte Rhodan. „Willst du diesen Tag wirklich auf diese Art und Weise begehen?"
    Der Alte winkte ab. „Was weißt du schon?"
    „Wir kennen uns doch, hast du behauptet."
    „O ja, wir kennen uns. Ich kann mich noch daran erinnern, du wohl kaum."
    „Dann hilf mir auf die Sprünge", sagte Rhodan. „Du wurdest noch während der Monos-Herrschaft geboren, nicht wahr?"
    „Ja. Mitte des Jahres 1149 NGZ wurde ich endlich aus dem Simusense-Netz befreit. Das war mein eigentlicher Geburtstag."
    „Und dann?"
    „Was sollte ich dann schon tun... frisch aus der Simusense? Ich musste mich erst einmal in der Wirklichkeit orientieren. Zwei Jahre später bin ich zur Raumflotte gegangen. Kämpfen konnte ich am besten, das hatte ich im Simusense gelernt. Die ersten Jahre verliefen ruhig, aber 1170 NGZ wurde es ernst..."
    „Der Topsider-Konflikt", sagte Perry. „Ich wurde schwer verwundet, bei einem Scharmützel, das niemals öffentlich bekannt gegeben wurde, um die Stimmung gegen die Topsider nicht zusätzlich zu schüren. Ich wurde zusammengeflickt, und man bot mir eine ehrenhafte Entlassung an, doch ich blieb bei der Truppe. Was sollte ich sonst auch tun? Das war mein Beruf. Ich hatte nichts anderes gelernt."
    Rhodan nickte bedächtig. „Aber die nächsten Jahre verstrichen ruhig."
    „Allerdings. Ich heiratete, gründete eine Familie, bildete mich weiter, studierte. Und dann, am 10. Januar 1200, erloschen die Sterne." Er schwieg einen Moment lang. „Im Solsystem versagte schlagartig sämtliche Technik, die auf fünfdimensionaler Basis beruhte ..."
    „Aufgrund der Graceful-Degradation-Mechanismen der Geräte, die sie in dem Sekundenbruchteil desaktivierten oder andere Schutzmaßnahmen einleiteten, in dem ein Defekt auftrat, kam es damals nur zu wenigen Todesfällen ..."
    „Leider benutzten meine Frau und mein ältester Sohn gerade einen Antigravschacht, dessen GD-Mechanismus fehlerhaft war. Ich durfte ihre Leichen nicht mehr sehen. Man hat mir dringend davon abgeraten."
    Rhodan schluckte. Ein bedauerliches Einzelschicksal ... Es lag ihm auf der Zunge, doch er verbiss sich die Bemerkung. Sie wäre bestimmt kontraproduktiv gewesen. „Dein Verlust tut mir Leid", sagte er stattdessen.
    Der Alte zuckte fast gleichmütig, wie es Rhodan schien, die Achseln. „Das Leben geht weiter.
    Ich wurde auf die BASIS versetzt und machte den ersten Flug zur Großen Leere mit. Ich kämpfte auf den Samplerplaneten, überlebte mit knapper Not und kehrte in die Milchstraße zurück. Nun nahm ich endgültig meinen Abschied. Ich heiratete zum zweiten Mal und gründete eine neue Familie. Und dann ..."
    Perry schwante allmählich, dass Neal O'Neils Lebensgeschichte noch längst nicht erzählt war. „Lass mich raten", sagte er. „Die Imprint-Waren der Hamamesch ..."
    Der Alte lachte leise auf. „Genau. Ich war unter den fast vierzig Millionen imprintsüchtigen Galaktikern. Ich ließ Frau und Kinder im Stich und flog nach Hirdobaan. Zwar überstand ich die Sucht, wurde geheilt und in die Milchstraße zurückgebracht, doch mein Leben war zerstört. Es dauerte lange, bis ich endlich wieder Fuß fassen konnte ..."
    „Aber dann folgten doch viele Jahre des Friedens", sagte Rhodan. „Ja, in der Tat. Sechzig Jahre des Friedens. Ich war mittlerweile zum dritten Mal verheiratet, Großvater ... und dann kam der Kritzelwahn."
    Ihm ist aber auch nichts erspart geblieben, dachte Rhodan. „Du wurdest befallen?"
    „Ja. Ich bekam kaum mit, wie die Tolkander zahlreiche Planeten entvölkerten, um für Goedda einen neuen Brutkosmos zu erschaffen, und die Galaktiker Goedda und ihre Kinder dann in ein Schwarzes Loch lockten. Und dann kamen die Heliotischen Bollwerke ..."
    „Sag nicht, du wärest nach DaGlausch versetzt worden ..."
    Der Alte lachte leise. „Mittlerweile war ich über einhundertfünfzig Jahre alt und zum vierten Mal verheiratet. Meine Frau hatte mich immer bedrängt, nach Alashan zu ziehen, aber ich hatte mich standhaft geweigert."
    „Zum Glück", sagte Rhodan. Er musste versuchen, besser mit O'Neil ins Gespräch zu kommen, eine engere Beziehung zu ihm herzustellen.
    Erneut lachte der Alte, diesmal aber heiser, gezwungen. „Meinst du? Kurz darauf materialisierten die barbarischen Horden der Dscherro auf der Erde und zogen brandschatzend und

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