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2302 - Die Mikro-Bestie

Titel: 2302 - Die Mikro-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herrschende Anspannung schier greifen zu können.
    „Was ist das?", raunte Fogel.
    Die Schwärze schien sich zu verdichten. Luke glaubte nun tatsächlich, eine vage Bewegung außerhalb des Prallfelds erkennen zu können. Etwas pulsierte. Zumindest zog es sich zusammen und dehnte sich wieder aus.
    Keineswegs gleichmäßig, eher in völlig willkürlicher Abfolge.
    Das Unheimliche drang in den Hangar ein.
    Obwohl es keineswegs materiell stabil zu sein schien, durchdrang es das Prallfeld. Zuckend, wie eine riesige Amöbe, erschien es Luke.
    Die Schwärze kam näher.
    Eigentlich war sie nur ein dunkler Fleck, der sich aufreizend langsam durch die Energiesperre hindurchschob. Ein Fleck, dessen Konturen sich unaufhörlich veränderten und den Demetrius Luke in seiner größten Ausdehnung auf gut zweihundert Meter schätzte.
    Er konnte den Blick nicht von dem unheimlichen Gebilde lösen. Über die Hälfte hatte es sich bereits in Hangar hereingeschoben.
    In die Reihen der Mor’Daer kam Unruhe. Ein verhaltenes Zischen erfüllte die Luft. Luke verstand nicht, was die Stimmen sagten, ob das überhaupt Worte der fremden Sprache waren. Der Klang schien sich zu wiederholen, schien anzuschwellen, abrupt auf ein fast unhörbares Niveau zurückzufallen und gleich darauf erneut lauter zu werden.
    „Ein Dunkler Ermittler!", flüsterte Dani Queenz in dem Moment. „Sie sagen nur diese drei Worte."
    „Schalt das Übersetzungsprogramm aus!", brauste Luke auf.
    Wie gebannt beobachtete er die pulsierende Dunkelheit, die noch immer nicht vollständig in den Hangar eingedrungen war. Vorübergehend war er selbst versucht, den Armbandorter zu benutzen, er hatte den Arm schon angewinkelt, aber dann riskierte er es doch nicht. Wahrscheinlich, sagte er sich, würde er herzlich wenig anmessen können. Dieses Objekt erschien nach wie vor immateriell.
    Erst Minuten später schwebte es in voller Ausdehnung im Hangar.
    Langsam sank es tiefer, aber es berührte den Boden nicht. Und weiterhin veränderte sich seine Kontur permanent.
    Ein Dunkler Ermittler, wiederholte Luke in Gedanken. Der Aufmarsch der Mor’Daer wirkte bedeutungsvoll. Die Bezeichnung, sofern sie überhaupt wörtlich zu nehmen war, ließ jedoch die unterschiedlichsten Deutungen zu.
    War ein Kontrolleur eingetroffen, der den Baufortschritt des Kolonnen-Forts TRAICOON 0098 überwachte? Den Gedanken, dass die wogende Schwärze ihretwegen gekommen sein könnte, schob Luke weit von sich. So viel Bedeutung würde niemand drei Siganesen zumessen.
    Nichts geschah.
    Träge dehnten sich die Minuten.
    Aber möglicherweise war der Dunkle Ermittler schon in Tätigkeit getreten.
    Jeden Moment konnten sich Mor’Daer aus der Formation lösen und heranstürmen.
    Wenn er schon sterben musste, dachte Luke, dann würde er sein Leben so teuer wie möglich verkaufen und einige Soldaten des Gegners mit sich nehmen. Seine Rechte glitt zur Waffe.
    Das Vorgehen der Angreifer auf Terra verdiente keine andere Antwort als ebenfalls Waffengewalt. Auge um Auge, Zahn um Zahn – mit terranischen Friedensgedanken allein würde sich das Chaos nicht aufhalten lassen.
    Aber mit arkonidischen Schlachtschiffen ebenso wenig.
    Die Mor’Daer erstarrten jäh zu völliger Reglosigkeit.
    Luke konnte nicht erkennen, was geschehen war. Er gewann jedoch den Eindruck, dass sich die Aufmerksamkeit der Soldaten dem inneren Hangarbereich zuwandte.
    Jemand hatte den Hangar betreten.
    Dieser Jemand kam näher.
    Demetrius Luke schob Dani Queenz zur Seite und nach ihr Ashlon Fogel. Er machte noch zwei schelle Schritte nach vorne, um wieder einen besseren Überblick zu gewinnen. Mittlerweile glaubte er schon nicht mehr, dass eine große Ortungsgefahr bestand. Hier spielte sich etwas gänzlich anderes ab.
    Zwischen den Reihen der Soldaten hindurch fiel sein Blick auf eine der seltsamsten Gestalten, die er jemals gesehen hatte. Dieses Wesen, das mit holperigem Gang auf die wogende Düsternis zuschritt, schien einem Albtraum entsprungen zu sein.
    Luke konnte beileibe nicht alles sofort erkennen.
    Der Unbekannte war nur wenig kleiner als die Mor’Daer zu beiden Seiten.
    Zwei Köpfe ragten aus seinen breiten Schultern hervor – zwei Schädel, wie sie unterschiedlicher kaum hätten sein können.
    Eine künstlich erschaffene Kreatur!, durchzuckte es den Siganesen. Zumindest glaubte er nicht, dass die Evolution, gleich auf welcher Höllenwelt, ein solches Wesen als überlebensfähig hervorgebracht haben könnte.
    Er zuckte zusammen, als

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