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2302 - Die Mikro-Bestie

Titel: 2302 - Die Mikro-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sichtfeld von gut einem Dreiviertelkreis. Dazu trugen sie Körperpanzer, die bedrohlich und abschreckend wirken sollten. Für Zon Facter war das alles aber nur ein müder Abklatsch dessen, was jede Mikro-Bestie von Geburt an aufwies.
    Vorübergehend hatte er sich auf die Mor’Daer konzentriert und nicht mehr auf die Siganesen geachtet. Die drei hatten sich in die Deckung der Dunkelkapsel zurückgezogen. Die Frage war nur, ob sie das sehr lange schützen würde. Die Mor’Daer marschierten ohnehin nicht ein, ohne konkrete Hinweise auf die Eindringlinge zu haben.
    Allerdings sah Zon Facter den Aufwand als völlig überzogen an. Wozu eine Tausendschaft Soldaten aufbieten, wenn ein einziger Assassine den Auftrag ebenso gut erledigen konnte?
    Die Siganesen hatten ihren Helmfunk auf ein Minimum an Sendeleistung zurückgefahren. Zon Facter vernahm nur noch ein schwaches Wispern. Die drei stellten in dem Moment fest, dass sie nicht mehr in ihr Versteck zurückkonnten; der Gleiter, der die Siedlung absicherte, schien unmittelbar vor ihrem Unterschlupf gelandet zu sein.
    „Das ist schon zu viel der Ehre", sagte Demetrius Luke. „Ich kann nicht glauben, dass dieser Aufmarsch uns gelten soll."
    „Wenn sie wüssten, wo wir uns aufhalten, hätten sie uns schon umzingelt."
    „Haben wir eine Chance, in den freien Raum zu entkommen? Oder wird der Hangar von außen ebenfalls abgesichert?"
    „Wir bewegen uns nicht vom Fleck!", bestimmte Luke. „Alle überflüssigen Energieverbraucher abschalten! Und ab sofort Funkstille!"
    Die Mor’Daer waren bereits bis in die Mitte des Hangars vorgedrungen.
    Kurz danach stockte ihr zuügiger Vormarsch.
    Interessiert beobachtete Zon Facter, was geschah. Als wäre er kein Assassine des Chaos, sondern wie die Grünhäutigen ein Eindringling, hatte er sich ebenfalls hinter die Dunkelkapsel zurückgezogen. Er glaubte nicht, dass jemand Anlass hatte, nach einem aktiven Dunkelschirm zu suchen.
    Das Trampeln der Mor’Daer hallte durch den Hangar. Sie nahmen Aufstellung. In Fünferreihen entlang der Stirnwand, die Schuppengesichter dem Hangar zugewandt. Ungefähr nach einem Drittel der Hangarlänge postierte sich eine zweite Fünferreihe.
    Die Soldaten kamen sehr nahe bis an die Dunkelkapseln, achteten aber in keiner Weise auf die Raumschiffe der Bestien.
    Endlich glaubte Zon Facter zu wissen, was geschah. Fasziniert blickte er auf den Einflugbereich. Gleichzeitig hoffte er, dass sich die Siganesen zu keiner Unbesonnenheit hinreißen ließen. Ihre Existenz hing in dem Moment nur an einem dünnen Faden.
     
    4.
     
    Mit einer knappen, aber unmissverständlichen Bewegung bedeutete Demetrius Luke seinen Begleitern, dass sie ihre Helme öffnen sollten. Er selbst griff ebenfalls nach dem Halsverschluss und schob die Transparentfolie in den Nackenwulst zurück.
    „Was immer geschieht, ruhig bleiben!", raunte er. „Das ist unsere einzige Chance, hier wieder rauszukommen."
    „Sie suchen nicht nach uns?", raunte Fogel.
    „Das sieht mir eher nach einem Empfangskomitee aus. Jemand hat sich wohl ausgerechnet diesen Hangar als Landeplatz ausgesucht."
    „Irgendein hochgestellter Chaot", vermutete Dani schnippisch.
    Lukes Hände zuckten vor und schlossen sich um ihre Oberarme. Im ersten Moment hatte er den Eindruck, dass Dani sich seinem Griff entziehen wollte, aber dann machte sie einen halben Schritt zurück und lehnte sich an ihn.
    Wenn Ash seinen Helm ebenfalls zurückgeschoben hatte, konnte er nicht einmal sehen, was dicht neben ihm geschah. Er würde es nicht verstehen, dachte Luke. Er verstand ja selbst noch nicht, weshalb er sich dazu hatte hinreißen lassen, Dani in den Arm zu nehmen. Sie hatten wahrhaft andere Sorgen.
    Dani drückte sich fester an ihn. Zugleich griff sie nach seiner Hand, die auf ihrer Schulter lag, und zog sie weiter nach vorne.
    „Halt mich fest!", raunten ihre Lippen fast lautlos neben seinem Ohr. „Wir kommen hier nicht mehr raus."
    „Unsinn", wehrte er ab und löste sich wieder von Dani.
    Schwärze fiel in den Hangar. Zumindest entstand dieser Eindruck. Demetrius Luke erkannte jedoch ebenso schnell, dass nur einige der ohnehin spärlich stehenden Sterne schlagartig erloschen waren.
    Etwas näherte sich dem Einflugbereich, ohne dass jedoch erkennbar wurde, um was es sich handelte. Vergeblich versuchte Luke, mehr zu erkennen als nur Schwärze.
    Es war totenstill geworden, nach dem eben noch herrschenden Lärm geradezu unheimlich. Der Siganese glaubte, die plötzlich

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