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2304 - Schatten über Atlan-Village

Titel: 2304 - Schatten über Atlan-Village Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Sarg. Neugierig, verstohlen und verschämt. Die Techniker, die Transportfachleute, das einfache Bodenpersonal des Terrania Space Port.
    Längst hatte er sich daran gewöhnt, im Mittelpunkt allen Interesses zu stehen, sobald er sich irgendwo blicken ließ. Was ihm allerdings gehörig auf die ... auf die ... Nervenreste ging, war das bemüht freundliche Gelaber Rudnors, der neben ihm hermarschierte und sich redlich anstrengte, ihm die Reaktionen anderer Menschen verständlich zu machen. Dabei hatte er seine Position in der ach so modernen und vorurteilslosen Gesellschaft längst verinnerlicht.
    Er war ein Krüppel, und das sollte niemals jemand vergessen, der mit ihm in Interaktion trat.
    Lediglich sein Intellekt bewahrte ihn davor, in irgendein Pflegeheim abgeschoben, den Augen der Öffentlichkeit entzogen zu werden; damit sie die hässlichen Seiten eines Lebens nicht zu Gesicht bekamen.
    Was man nicht sieht, jagt einem keine Angst ein, dachte Daellian, während ein Zollbeamter ratlos den Siegelverschluss der USO am Container begutachtete. Aber mich werdet ihr nicht mehr so rasch los! Ihr seid auf mich angewiesen, weil mein Geist besser, klarer, schärfer ist als der eure. Daellian musste innerlich lachen. Kein Wunder, dass ich besser bin! Schließlich habe ich nichts anderes als meinen Verstand, auf den ich mich konzentrieren kann.
    Während ihr euch mit Fleischesgelüsten, Freizeitvergnügungen, Essen, Trinken, Trivid-Schauen und sonstigem Schabernack abgebt, arbeite ich. Pausenlos.
    „Wie ... wie öffnet man dieses Ding?", fragte der Zollbeamte.
    „Geht dich nichts an", sagte Daellian laut. „Verschwinde und lass mich und meine Männer die Arbeit erledigen!"
    „Entschuldige mal!", empörte sich der Mann und rückte die Dienstkappe zurecht. „Auch wenn du Minister für Wissenschaft sowie Technik und in Perry Rhodans Auftrag unterwegs bist; ich bin vereidigter Zollbeamter Terras.
    Dieser Container muss vor meinen Augen geöffnet und ordnungsgemäß registriert werden; schließlich stammt er von einer nicht der LFT zugehörigen Staateneinheit ab."
    Er wandte sich einem grauhaarigen Mann zu, der ihn mit verkniffenem Gesichtsausdruck zugehört hatte. „Du bist also der Kapitän der FEARLESS, ja? Dieses Transportschiff gehört zur Flotte der USO, ja?"
    Der Grauhaarige verkrampfte noch mehr und ballte die Hände.
    „Genug!", rief Daellian. Er sandte einen Befehlsimpuls aus. Zwei seiner Begleitroboter setzten sich augenblicklich in Bewegung. „Schleppt diesen Narren ab und setzt ihn irgendwo aus, wo er uns nicht mehr in die Quere kommen kann! Wir können das jetzt nicht brauchen, und spätere Beschwerden gehen bitte direkt an mich."
    „Ich protestiere!", rief der Beamte.
    Die Roboter packten ihn von zwei Seiten und hoben ihn hoch in die Luft. „Ich werde mich in einer persönlichen Note an die Regierung wenden; wenn dies die Art und Weise ist, wie man staatstragende Beamte behandelt ..."
    Das Gekeife wurde unverständlich, als der Zollbeamte aus der Halle schwebte.
    „Es tut mir Leid", sagte Daellian, ohne näher auf den Vorfall einzugehen.
    „Hallo, Axl."
    Die Körperspannung seines Gegenübers ließ allmählich nach, wie Daellian anhand der Messgeräte im Sarg feststellte.
    „Hallo", grüßte der Grauhaarige kurz und bündig zurück. „Ich bringe dir die angeforderten Waren."
    Das Dossier, das man ihm über den Terraner übergeben hatte, war nicht besonders ausführlich. Axl Snortpod war Waise, seit frühester Jugend bei der USO, extrem zielorientiert agierend, Asthmatiker und für seinen kleinen, aber prägnanten Wortschatz bekannt. Er gehörte zum inneren Kreis der USO. Axl war ein QuinTech.
    Das war’s an offiziellen Informationen.
    Daellian wusste weitaus mehr; schließlich hatte er nahezu zwei Jahre mit dem Mann zusammengearbeitet.
    Doch die Erinnerungen an frühere Zeiten hatten hier und jetzt keinen Platz.
    „Gab es Probleme bei der Anreise?", fragte Daellian höflichkeitshalber.
    „Kleinigkeiten."
    Er konnte sich gut vorstellen, dass die Nerven des QuinTechs gehörig strapaziert worden waren. Die Sicherheitskontrollen waren seit dem Systemalarm bis aufs Äußerste intensiviert.
    Und der übereifrige Zollbeamte mochte das Tüpfelchen auf dem i gewesen sein.
    „Habt ihr die Baugruppen wie gewünscht zusammengestellt?"
    „Ja."
    „Bleibst du, oder musst du gleich wieder weg? Ich arrangiere dir und deinen Männern gerne Quartiere."
    „Keine Zeit, Malcolm. Monkey wartet auf uns. Hier ist

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