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2304 - Schatten über Atlan-Village

Titel: 2304 - Schatten über Atlan-Village Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten, vorerst zurückstellen. Merkur glich einem aufgeregten Hühnerstall oder Schlangennest; je nachdem, aus welcher Perspektive seiner geteilten Persönlichkeit er die Situation betrachtete. Doch er würde zurückkehren, sobald sich die Lage beruhigte.
    Eine Zeit lang beobachtete er die Truppenaufmärsche und scheinbar sinnlosen Manöver aus einer Entfernung von einigen Lichtsekunden. Er war sich längst nicht zu gut, zu lernen.
    Zu erfahren, wie ein möglicher Gegner seine Taktiken anlegte.
    „Genug jetzt!", sagte Zerbone nach geraumer Zeit. „Wir sollten zurück zur Erde, unsere Suche fortsetzen."
    „Meinetwegen." Aroff keckerte zustimmend. „Wir konzentrieren uns auf Atlan Village. Die Signale, die wir dort empfingen, waren am intensivsten."
    Sie umkreisten die Erde, tauchten mit immenser Geschwindigkeit in die Stratosphäre des Planeten ein. Mochten menschliche Beobachter an einen verglühenden Kometen denken – ihnen war es einerlei. Kein Ortungsgerät dieser Welt würde sie dank des Dunkelschirms erkennen.
    Diesmal achteten sie nicht auf die Vegetationszonen und die Landstriche, die sie überflogen. Hochkonzentriert und zielgerichtet näherten sie sich der Stadt Terrania.
    Hier war von der Nervosität, die rund um den Merkur geherrscht hatte, nichts zu merken. Lediglich aus dem Gebäude des Terranischen Liga-Dienstes sowie Bereichen der Solaren Residenz drangen energetische Impulse, die auf verstärktes Aufkommen schließen ließen.
    „Ich spüre ihn!", züngelte Zerbone.
    Augenblicklich wurden sie eins, verstärkten den Kontakt zu dem Unbekannten.
    „Atlan Village. Wir hatten Recht."
    Zerberoff stieß hinab, so rasch wie möglich. Die Stadt in der Stadt war hell erleuchtet; so wie bereits am Vortag beherrschten Nachtschwärmer sonder Zahl die hell erleuchteten Straßen.
    Die Impulse kamen stärker, drängender. Sie lockten, die Signale, sie erregten, sie forderten ihn.
    In konzentrischen, immer enger werdenden Kreisen grenzte der Duale Kapitän sein Suchgebiet ein.
    „Rasch, rasch, rasch!", flüsterten die beiden Köpfe mit kaum gekannter, ungezügelter Neugierde. „Er darf uns nicht noch einmal entwischen."
    Die Sekunden verstrichen, während sie das Suchgebiet auf einen Villenpark einschränkten. Dann wurde es ein Häuserblock und schließlich ein allein stehendes, mehrstöckiges Wohnhaus.
    „In der obersten Etage!"
    Zerberoff parkte die Dunkelkapsel oberhalb der Wiese eines großzügig angelegten Parks, der lediglich von einem alten, laut krakeelenden Mann und gelangweilten Zuhörern frequentiert wurde. Routiniert und in aller Eile zog er den so ungewöhnlich geschnittenen Schutzanzug über, aktivierte den Dunkelschirm, verließ sein Schiff, schwebte knapp oberhalb der wenigen Menschen dahin.
    Er hatte ihn gleich, den Quäl-Geist ...
    Das Signal erlosch.
     
    14.
     
    Das Signal kehrte wieder.
    EREIGNIS 04.
    Und diesmal gab es präzisere Messungen von mehreren Seiten.
    „Unser Unbekannter ist zur Erde zurückgekehrt und wird augenblicklich aktiv", sagte Daellian, während er einen stillen Alarm auslöste.
    „Die Daten stammen ... aus Atlan Village!" Rudnor beutelte zweifelnd den Kopf. „Was könnte ein Beobachter oder Überwacher der Chaos-Truppen dort suchen? Bislang haben wir ihn lediglich in der Nähe von sensiblen Orten angemessen. Da stimmt was nicht!"
    „Lass die Schwarzmalerei!", rief ihm Daellian zu. „Wir machen uns sofort auf den Weg." Er packte Rudnor mit einer energetischen Klammer, aus Gründen, über die er momentan nicht nachdenken wollte, informierte Bull sowie Noviel Residor vom TLD und machte sich auf dem Weg. Hinauf zum Dach des Tropfens, auf dem ein Spezialgleiter auf sie wartete.
    „Ich will, dass unser Freund auf den Meter genau angepeilt wird!", rief er den Technikern seines Teams zu. „Wir bleiben in kodiertem Funkkontakt."
    Der fliegende Sarg durchhuschte die meist leeren Gänge. Mitternacht nahte. Daellian musste nur wenige übermüdete Studenten, Sicherheitsorgane und Lehrbeauftragte mit Prallfeldern beiseite drängen. Rücksicht war etwas, mit dem er ohnehin seine Probleme hatte. In diesem Fall war sie gänzlich unangebracht.
    „Rhodan kann das Wegasystem nun verlassen", meldete er Bull, dem LFT-Verteidigungsminister. „Er sollte dieses Zeitfenster nützen." Ohne eine Antwort abzuwarten, unterbrach er den Kontakt.
    Er schwebte an Bord des Gleiters, ließ Rudnor unsanft zu Boden gleiten.
    Startete, ohne auf die hier herrschenden

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