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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiterhin."
    Gill nickte unwillkürlich. Natürlich, GWK und GATT waren nach wie vor in Kraft, doch aus den einst großen Wirtschaftssphären waren viele kleinere geworden – weil die Reichweiten eben beschränkter waren als früher.
    Wie zur Bestätigung seiner Gedanken fuhr Danton fort: „Ich gebe zu, am besten funktioniert derzeit der private und staatliche Handel mit hochpreisigen Technologie-Gütern und Hyperkristallen."
    „So ist es", fiel ihm Inez ins Wort.
    „Hyperkristalle, das knappste und prachtvollste Gut von allen, legen als Spekulationsobjekte mittlerweile oft riesige Distanzen zurück. Durch die rasche Auslaugung und verminderte Wirksamkeit dieser Kristalle müssen alle galaktischen Blöcke – vom Großreich über Mittel- und Kleinstaaten bis hin zum Einzelsystem – derzeit kaufen, was immer sie bekommen und bezahlen können, egal von wem."
    „Und ihr kauft als Beauftragte der Liga", sagte Roi Danton leidenschaftslos.
    „Deswegen hast du uns beim Etoto-Geschäft geholfen?", vermutete Gill.
    „Gewissermaßen", gab Danton zu.
    „Aber verwechselt es nicht mit Loyalität oder einseitigen Ausrichtungen.
    Wir hier sind neutral mit Ausnahme unserer eigenen Position. Ihr dient ihr derzeit, mehr nicht. Verstehen wir uns?"
    Gill wollte auffahren, doch Inez übte sanft Druck auf seinen Oberarm aus. „Selbstverständlich, Kämmerer. Niemand hier zweifelt die Neutralität der Kristallbörse an. Sie ist schließlich Dreh- und Angelpunkt eures Geschäfts."
    Danton lächelte flüchtig. „Wir liegen hier im Firing-System verkehrsgünstig zwischen Arkon, Terra, Olymp und anderen wichtigen Welten. Außerdem kreist LEprachtvoll um die neutrale Freihandelswelt Lepso und ist selbst ebenfalls völlig neutral. Nicht einmal das Kristallim... Verzeihung: Ich meinte natürlich das Göttliche Imperium ... hat bisher gewagt, dieses Einkaufsparadies zu zerstören, indem es Anspruch darauf anmeldete. Allerdings haben diverse galaktische Gruppen mindestens ein – inaktives – Kampfschiff im Orbit stationiert. Mit unserem Einverständnis selbstverständlich."
    Gill nickte. Er hatte längst begriffen, worauf der Sohn Perry Rhodans hinauswollte, und ging auf dessen Spielchen ein. Selbstverständlich kannten alle Anwesenden die Besonderheiten der Kristallbörse, aber offenbar wollte Danton sie noch einmal präsent machen.
    Als jener ein Holo aufrief, das die stellare Umgebung der Station zeigte, begann Gill zu sprechen: „Einen solchen Wettbewerbsvorteil konntest du handelspolitisch leicht in klingende Münze umsetzen. Die zentrale Position ließ sich relativ leicht ausweiten und spezialisieren: Mittlerweile sind Spekulationen mit Hyperkristallen, die Verladegeschäfte und Auktionen rund um den wertvollsten Rohstoff der Gegenwart ohne LEprachtvoll praktisch nicht mehr denkbar. Und das alles auf dem Good Gambler."
    „Du kennst sogar den ehemaligen Spitznamen der Station, der TLD hat euch also ausreichend gebrieft", zollte Danton dem Terraner Anerkennung.
    „Freilich ist der Spielbetrieb, früher Hauptzweck der Station, längst kaum mehr als ein Zubrot, während Hyperkristalle aller Art und zumeist dubioser Herkunft geradezu hierher strömen. LEprachtvoll, der Good Gambler, wurde zur Kristallbörse."
    „Nicht zuletzt dank des ominösen und berüchtigten Kämmerers und seiner Börsen-Garde", warf Inez ein.
    „Seine eiserne Hand garantiert eine stabile Ordnung."
    Galant verbeugte sich Roi Danton, der als König der Freihändler von Olymp seine Karriere begonnen hatte, vor vielen Jahrhunderten. „Ich bin entzückt, wenn meine Bemühungen entsprechend gewürdigt werden, meine Dame. Tatsächlich ist es neben der Exterritorialität gerade diese scheinbar willkürliche Handhabung unseres Hausrechts, die dazu führte, dass wir jedem ›zivilisierteren‹ Handelsplatz vorgezogen wurden. Sehr bald fingen die galaktischen Großmächte an, sich selbst bei Engpässen via LEprachtvoll zu versorgen. Und das war der endgültige Ausschlag, der Schritt hin zu einer Institution."
    „Der Kämmerer warst von Anfang an du?", erkundigte sich Inez.
    „Und du arbeitest wirklich für den TLD und nicht etwa für einen Boulevardsender oder die Inquisition?", kam Dantons Gegenfrage. Das lausbübische Grinsen, das den Unsterblichen so jungenhaftsympathisch machte, blitzte dabei kurz auf. Langsam und schleifend, als litte er an Schmerzen, ging er ein paar Schritte und setzte sich dann in einen Sessel. „Aber bitte keine Gerüchte über meinen

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