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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesundheitszustand, ich möchte nicht schon wieder als ›Rhodans Reha-Spross‹ im Trivid auftauchen wie seinerzeit in der Reportage Jahrhunderte der Verirrung – Rhodans Reha-Spross und Shabazzas Todeschip."
    Nun war es an Gill, Inez zurückzuhalten, die bei dem Journalisten-Vergleich empört aufschnaubte. „Netter Versuch, Kämmerer. Aber du lenkst uns nicht ab. Komm schon, wir stehen auf der gleichen Seite, und alles wird streng vertraulich behandelt. Professionell. Deine Heilung macht rasche Fortschritte, wie ich sehe?"
    „Zellschwingungsaktivatoren und Klonrepliken sind etwas ungemein Praktisches", antwortete Danton ausweichend.
    Jeder Anwesende wusste, dass er dem Gemetzel in der Solaren Residenz nur mit Mühe entkommen war. Im Feuergefecht mit den Assassinen des Chaos Anfang Februar dieses Jahres hatte er einen Fuß verloren – und beinahe auch das Leben. Dass er schon wieder im wahrsten Sinne des Wortes auf den Beinen war, war erstaunlich.
    Andererseits war er ein Unsterblicher mit Zugang zu den besten medizinischen Einrichtungen der Galaxis. Ein einfacher TLD-Agent konnte von einem derartigen Behandlungs- und Heilungstempo nur träumen.
    „Also, wie lange bist du schon Kämmerer?", fragte Inez.
    „Von Anfang an, also seit dem 1. September 1337 NGZ. Und nun, sechseinhalb Jahre später, steht die Plattform im Mittelpunkt eines unglaublichen Status quo: LEprachtvoll kontrolliert den Großteil des Hyperkristall-Handels, und das aus gutem Grund: Der Mangel an Hyperkristallen rangiert derzeit an hoher Position im Ranking der potenziellen Kriegsgründe."
    „Die Kristallbörse wirkt also als ein wichtiges, den Frieden erhaltendes Regulativ?", hakte Inez nach. „Du kultivierst ein starkes Selbstbewusstsein. Dabei könnte jede Großmacht die Station übernehmen, wenn sie wollte."
    Dantons verbindliches Lächeln übertünchte die Kälte seiner Stimme nur ungenügend. „Kaum. Das brächte niemandem einen Vorteil, der über den Moment hinausgeht, im Gegenteil. Zudem haben wir bestens geschützte und durchschlagskräftige Verteidigungseinrichtungen aus USO-Labors, sämtliche Truppführer der Börsen-Garde sind USO-Spezialisten, und die Garde selbst besteht aus ehemaligen Raumfahrern der Organisation Taxit."
    „Daher vertraust du deinen Leuten", sagte Gill.
    „Deshalb vertraue ich ihnen. Aber, wie gesagt, es war gut von euch, zu mir zu kommen. Denn nun scheinen die Dinge hinsichtlich der Unbekannten endlich in Bewegung zu geraten. Die Spionage in euren Depots deutet darauf hin, dass diese Leute ein Interesse an eurem für Terra bestimmten Howalgonium-Vorrat haben."
    „Aber weshalb?", fragte Inez Hatcher. „Wer außer uns sollte sich mit derart großem Aufwand auf Howalgonium stürzen? Die ganze Kristallbörse ist schließlich voll mit viel höherwertigem Material."
    „Drei Tage ...", murmelte Solomon Gill. „Der Abtransport des gesamten Vorrats ist in drei Tagen avisiert, spätestens vier ..."
    „Du kannst es ruhig aussprechen", sagte Danton. „Eine mögliche Aktion gegen das Depot wird – muss – in dieser Frist stattfinden. Wer immer auch unsere Freunde sind, in dieser Zeit werden sie zuschlagen. Ich werde zwei Drittel meiner Garde in den Rot-Sektor verlegen, zu euren Depots. Wir werden warten. Nun ist die Gegenseite am Zug."
    Gill nickte. Er spürte ein merkwürdiges Ziehen im Magen, das normalerweise kein gutes Zeichen war. Und sein Magen irrte sich nicht.
     
    7.
     
    Todsicheres Blatt
     
    Die Dinge hatten sich anders entwickelt als gedacht. Gestern hätte sie sich alles Mögliche vorstellen können, nur nicht, dass sie wieder an diesem Tisch sitzen würde, zwischen diesen Männern, umringt von einer gaffenden Horde.
    Und nun war sie hier und mischte die Karten.
    Tyler war es gewesen. Mophem Tyler, ihr hundstreuer Leibwächter, mit 34 Jahren der Benjamin in ihrer Truppe – und der Letzte, der noch geblieben war.
    Sie hatte kein Geld mehr, keinen Galax. Sie konnte die Söldner nicht mehr bezahlen. Sie musste froh sein, dass sie sie nicht umgebracht hatten – einigen war das durchaus zuzutrauen gewesen. Sie hatte keine Ahnung, wo sie jetzt waren und was sie planten.
    Mit ihrem technischen Knowhow und ihren Mitteln konnten sie jede denkbare Dummheit machen, um sich das Geld zu sichern, das sie von ihr nicht bekamen.
    Sie wusste nicht, wo sie waren, sondern nur, wo sie nicht waren: hier bei ihr. Sie saß an diesem verdammten Spieltisch wie auf dem Präsentierteller. Der Killer, den sie nicht

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