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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Raum, der ziemlich eindeutig so etwas wie ein echtes Vorzimmer darstellte. Angehörige verschiedener Völker arbeiteten konzentriert an ihren Plätzen, es gab keine Besucher und keine Hektik.
    „Drück jetzt die Daumen!", sagte Inez, als sie vor der vermeintlich letzten Hürde standen.
    Er antwortete nicht. Es war zu einfach! Er wollte nach Hatchers Arm greifen, sie nehmen und zurückziehen.
    Etwas sagte ihm, dass es besser sei, umzukehren.
    Doch da fuhr die Tür vor ihnen in die Wand – ohne dass jemand herausgekommen oder hineingegangen wäre.
    Die Männer und Frauen an den Tischen und Pulten drehten sich zu ihnen um.
    Eine Stimme ertönte, eher die Stimme einer Maschine als eines Menschen, und forderte sie zum Eintreten auf.
    „Wir sind ein ganz tolles Team, oder?", sagte Inez sarkastisch. „Das haben wir wirklich hervorragend hingekriegt. Er hat uns die ganze Zeit beobachtet."
    „Dafür sind wir jetzt da", antwortete er ohne richtige Überzeugungskraft.
    „Also, lassen wir den Herrn nicht warten."
    „Du bist echt peinlich", sagte Inez und schritt durch die Tür. Gill schüttelte den Kopf und folgte ihr.
    Der Kämmerer stand hinter einem riesigen Arbeitstisch und winkte sie zu sich. Hinter ihnen schloss sich die Tür.
    Inez Hatcher und Solomon G. Gill kamen der stummen Aufforderung nach. Gill hatte bereits den Befehl an den Anzug auf den Lippen, das Deflektorfeld abzuschalten. Die Tarnung war nicht mehr nötig. Es war Zeit, sich zu erkennen zu geben.
    Zwischen den beiden Terranern und dem Kämmerer flackerte die grüne, flirrende Wand eines HochenergieÜberladungsschirms auf.
    Und hinter ihnen schob sich eine Batterie schwerer Kombistrahler aus der Wand.
     
    *
     
    Es waren ganz einwandfrei zwei Echos gewesen, denen Quergelqoonilaxyolqoor gefolgt war. Bis vor einer Stunde, da war es wieder nur eines gewesen.
    Der Matten-Willy befand sich jetzt tatsächlich bereits einen halben Kilometer tief im Sektor Rot – und näherte sich allmählich der Stelle, wo aus den beiden Echos das eine geworden war, das sich immer noch weiter entfernte.
    Er hatte aufgeholt und spürte die Strapazen am ganzen Leib. Er war den Gebrauch seiner Füße einfach nicht mehr gewohnt!
    Quergel rollte ein Stück, ehe er aus der Kugelform wieder in den Fladen wechselte und neuerlich seine diamantharten Füßchen einsetzte.
    Ein Gleiter kam ihm entgegen. Vor kurzem noch wäre er dankbar gewesen und hätte gefragt, ob er mitgenommen werden könne, mindestens bis zu einem der Hauptverteiler. Aber nun wollte er das letzte Stück auch noch aus eigener Kraft schaffen. Er wusste nicht, was hier geschah, und er würde keine Ruhe finden, bis er wusste, was mit seinem Posbi passiert war. Wieso war er auf einmal zwei gewesen und nun wieder eins, das sich zu allem Überfluss beharrlich dem Tabusektor Gelb näherte, wo er absolut nichts zu suchen hatte?
    Oder?
    Inzwischen hielt Quergel alles für möglich. Ihn wunderte nichts mehr.
    Aber er würde sich ewig Vorwürfe machen, wenn er seinen Posbi, der nichts mehr von ihm wissen zu wollen schien, jetzt im Stich ließ. Posbis konnten furchtbare Dummheiten anstellen, wenn man nicht auf sie aufpasste.
    Er fand ihn eine halbe Stunde später, nachdem er gezwungen gewesen war, einige Umwege zu machen. Hier lagen die Depots, die bereits vermietet waren. Galaktiker aller Herren Planeten waren jetzt unterwegs, zu Fuß, auf Gleitbändern oder mit Fahrzeugen.
    Einmal musste Quergel einem ganzen Transport ausweichen.
    Dennoch folgte er genau dem Weg, den sein Posbi genommen hatte, und er fand ihn exakt an der Stelle, an der aus den zwei Echos wieder eines geworden war.
    Der Posbi lag in unnatürlich verrenkter Haltung vor einer Schachtöffnung. Er war eines der nach menschlichem Vorbild gebauten Modelle. Der rechte Arm war weit ausgestreckt. Die fünffingrige Hand schien sich am Einstieg des nach unten führenden Schachts festzuklammern.
    Und er war ganz offenbar tot.
    Quergel beobachtete eine Körperreaktion an sich, die er noch nie bemerkt hatte: Er transpirierte in sprudelnden Strömen und schuf eine süßlich riechende Wolke aus verdunstender brauner Körperflüssigkeit um sich herum.
    Das Plasma spielte völlig verrückt. Für einen Moment glaubte er, das Bewusstsein verlieren zu müssen. Alles drehte sich um ihn herum und verschwamm zu einer grauen Masse. Doch als er wieder klar sehen konnte, war sein Posbi immer noch da, unnatürlich verrenkt und zweifellos tot.
    Quergel schnürte das Entsetzen

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