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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lachte.
    „Aber zuvor musst du Agenten jagen."
    „Du machst Witze, oder?"
    „Nur was das Geld betrifft. Was glaubst du, wie viele Agenten und Spione sich in diesem Bauwerk herumtreiben?
    Der TLD schätzt die Quote auf ein halbes Prozent, also rund 37 Personen. Alle sind hochqualifiziert und haben brav die Aufnahmeprüfung bestanden. Von ihnen sind zwei Drittel in unkritischen Positionen beschäftigt, ein Drittel aber kommt für ein Attentat oder einen schwerwiegenden Geheimnisverrat in Frage. Das ist immerhin ein Dutzend, statistisch gesehen. Es können mehr, aber auch weniger sein. Keiner kennt sie. Das macht unsere Aufgabe ziemlich schwierig."
    Marc London runzelte die Stirn. „Was genau ist denn nun mein Teil der Aufg..."
    „Abwarten. Wer kann das jetzt schon sagen?"
    Ein halblauter Gong wies darauf hin, dass sich das Kommunikationssystem aktiviert hatte. Eine freundliche Männerstimme erklang. „Ich begrüße euch in HWG-01. Mein Name ist PENTA. Ich bin der Hauptspeicher der Anlage. Bitte macht euch zunächst mit den Sicherheitsbestimmungen vertraut."
    Der Rechner projizierte eine Graphik der Nordspitze des Gebäudes. „Die untersten zwanzig Stockwerke sind zugänglich, die Korridore und das Dutzend Antigravs frei verfügbar. Richtung Zentrum der Anlage dürft ihr euch dem Quintatron-Ring bis auf dreißig Meter nähern. Dann beginnen die automatischen Sperren. Die Zone ist an den Wänden durch Farbsymbole gekennzeichnet.
    Akustische Warnsignale sind ebenfalls vorhanden. Neuralgische Zonen sind neben dem Ring die vier Hochleistungswandler, die in den vier übrigen Ecken des Gebäudes untergebracht sind und von dort die Quintronen in den Ring einspeisen; ferner der Schießstand im Zentrum des Gebäudes. Gucky erhält uneingeschränkte Bewegungsfreiheit in HWG01, im Fall von Marc London ist das im Einzelfall festzulegen. Die Entscheidung liegt bei Gucky oder Noviel Residor. Für weitere Fragen stehen der Servo und ich jederzeit zur Verfügung. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt."
    „Danke!" Gucky wandte sich dem Zimmerterminal zu und rief manuell die einzelnen Funktionen auf. „Da haben wir es ja. Es ist gleich um die Ecke. Kommst du mit?"
    „Ich verstehe nicht ..."
    Gucky sondierte kurz nach telepathischen Impulsen am Zielort. Da war nichts. Entschlossen fasste er Marc London an der Hand und teleportierte.
     
    *
     
    „So was nannte sich früher Automatenkantine!" Gucky sah seinen Schützling von unten herauf an. Bemerkte London die leisen Zweifel in seinem Blick?
    Wohl eher nicht.
    Sie sahen sich um. Zwischen exotischen Pflanzenvorhängen erstreckten sich Plattformen in unterschiedlichem Design und mit unterschiedlicher Bestuhlung. Es gab Ertrusergalerien ebenso wie winzige Arrangements für Siganesen. Verschnörkelte Geländer glänzten von Chrom und Messing. An jedem Zugang zu einer Plattform wartete ein Robotkellner darauf, eine Bestellung entgegennehmen zu können.
    Aus unsichtbaren Akustikfeldern säuselte klassische Musik, auf die Anwesenheit des terranischen Besuchers abgestimmt.
    „Whow!" Dem Neunzehnjährigen verschlug es die Sprache.
    „Wir sind nicht zum Essen hier", sagte Gucky. „Noch nicht jedenfalls. Sag mir, wie schwer du bist."
    „Achtzig Kilo unter Standardgravitation."
    „Gib mir deine Hand. Wir wiederholen die Teleportation."
    Sie materialisierten in Londons Kabine. Gucky rieb sich die Samtnase, schüttelte immer wieder den Kopf. Nein, er täuschte sich nicht. Obwohl Marc London das Doppelte wog wie er selbst, musste er nicht mehr Kraft aufwenden, als wenn er allein teleportierte.
    „Du wiegst gar nichts." Gucky sah keinen Grund, dem jungen Terraner die Information vorzuenthalten. „Zurück in die Kantine!"
    Wieder spürte er denselben Effekt. Er musste bei der Teleportation mit Marc London keine zusätzliche Masse bewegen.
    „Ich weiß nicht, was es bedeutet", sagte der Neunzehnjährige auf eine Frage des Ilts. „Vielleicht bilde ich mir mein Gewicht ja nur ein. In letzter Zeit zweifle ich sowieso daran, ob ich das alles tatsächlich erlebe und es nicht nur ein furchtbarer Alptraum ist, den ich im Koma durchlebe."
    „Kannst du dich denn an einen Unfall erinnern?"
    „Nein, aber möglich wäre er schon.
    Ein Defekt im Nahverkehrssystem entlang der Thora Road – warum nicht? 180 Stundenkilometer können tödlich sein."
    „Im Einsteinraum werden wir keine Erklärung finden", sagte Gucky energisch. „Und die parapsychologische ist vorerst nur eine Hypothese.

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