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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts mehr zu tun."
    London erbleichte. Er stieß einen unterdrückten Schrei aus. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er den Ilt an. „Ich habe nichts getan, du musst mir das glauben. Ich bin doch kein Monster!"
    Der Ilt fasste ihn an der Hand. „Du bist ein normaler Mensch. Und das, was da in dir steckt, kriegen wir in den Griff.
    Okay?"
    Marc London gab keine Antwort. Mit hängendem Kopf folgte er Gucky zu ihren Appartements. Von dort holte ein Roboter den Studenten ab und führte ihn ins Zentrum jenseits des Quintatron-Rings.
    Gucky sah ihn auf dem Bildschirm weggehen. Der Ilt war längst nicht mehr so zuversichtlich wie noch vor ein paar Stunden. Das Erlebte hinterließ einen schalen Geschmack in seinem Mund.
    Was ist es?, fragte er sich. Gibt es Facetten an Marc Londons Fähigkeit, die erst nach und nach zum Vorschein kommen?
    Das unbestimmte Gefühl einer drohenden Gefahr ließ ihn nicht mehr los.
     
    7.
     
    Der Alarm riss Turb Cartheon aus seinem Grübeln.
    „Überlastung in Wandler Eins!", quäkte es aus dem altersschwachen Lautsprecher. „Überlastung in Wandler Eins!"
    Der Akone wusste aus Erfahrung, dass eine Unterbrechung des Quintronenstroms zu unvorhersehbaren Effekten im Speicherring führen konnte.
    „Verstärkt die Schirmfelder am Ausgang!", riet er dem Wallon-Team. „Benutzt sie als Weiche und blast einen Teil der Energie in den Mondhimmel!"
    Theoretisch war das möglich, sie mussten lediglich eine der alten Abgasleitungen des früheren Industriekomplexes benutzen und mit Energiefeldern eine Art Verbindungsschlauch schaffen.
    Wie so vieles in HWG-01 war auch das eine Notlösung. Wenn sie funktionierte, umso besser.
    Turb Cartheon schickte ein Signal an den Schießstand. Camaro stoppte die Vorbereitungen, hängte sicherheitshalber die Zuleitung ab. Die Männer und Frauen räumten die Versuchshalle, der Käfig mit dem Howalgonium versank im Boden.
    Das Team von Wandler 1 arbeitete wie besessen. Sie brachten Projektoren in Stellung, nahmen Änderungen an der Konfiguration vor und schufen einen zweiten Ausgang. Dann pressten sie einen Teil des Quintronenstroms in den Energieschlauch, bis er sich explosionsartig seinen Weg in das Abgasrohr suchte. Aus der Umgebung des Zwiebus-Kraters schoss übergangslos eine Fontäne fremdartiger Energie, bildete bizarre Verästelungen und löste in den Stationen der Umgebung Raum-Zeit-Alarm aus. Das Quintronen-Bombardement führte zu einer säulenartigen Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum, durch das einige Tonnen Mondstaub und Geröll ins Nichts abflossen. Dann versiegte der Strom. Zurück blieb ein Loch mit einem Durchmesser von zweihundert Metern.
    Staub- und geröllfrei präsentierte sich nackter Fels, wie es ihn vermutlich seit dem Einschlag des Meteoriten hier nicht mehr gegeben hatte.
    „Der Druck normalisiert sich", meldete Wandler
     
    1.
     
    „Danke für die Unterstützung, Cartheon."
    „Keine Ursache", sagte er und hoffte, dass sie die Ursache nicht so schnell herausfanden. Eine Manipulation wie diese ließ sich nicht so leicht vertuschen oder nur so lange, wie der Verursacher das Kommando hatte.
    Sein Name lautete Abdamol. Turb Cartheon war es egal, ob es sich um einen Kollegen vom Energiekommando handelte oder um einen kleinen Fisch, der gegen viel Geld ein wenig herummanipulierte und seine Karriere aufs Spiel setzte. Allein das Ergebnis zählte.
    Am Ende der Schicht, seiner vorletzten übrigens, meldete sich erneut Abraham Camaro bei Turb.
    „Wandler 4 macht unvorhergesehene Schwierigkeiten. Ich habe Zweifel, ob wir ihn bis zum nächsten Versuch flottkriegen."
    „Soll ich ihn mir in meiner Freizeit mal ansehen?", erkundigte sich Cartheon scheinheilig.
    „Wäre das möglich?"
    „Nun ja. Der Erfolg des Projekts liegt uns doch allen am Herzen. Und über die Bezahlung können wir später reden. Sozusagen Honorar auf Erfolgsbasis."
    Natürlich würde er nichts dafür verlangen, er bekam dabei alles, was er brauchte. Aber im Gespräch machte es sich gut.
    „Einverstanden, Cartheon. Ich leite alles Nötige in die Wege."
    Eine Weile stand Turb nur reglos da.
    Niemand sah ihm an, was in dieser Zeit in ihm vorging. Der Auftrag ermöglichte ihm Zugang zu den wichtigen Speichereinheiten, weil er alle bisher gespeicherten Daten bis in die letzte Dokumenteneinheit benötigte.
    Es bedeutete Zugang zu den Daten des Quintatrons ...
    Am liebsten hätte er seinen Triumph laut hinausgeschrien. Aber er beherrschte sich meisterlich.
    „Wir sehen uns dann

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