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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gucky ein erstes Resümee. „Er übt auch keinen Sog aus, wie das bei starken Suggestoren manchmal vorkommt."
    „Du sagtest, er besitzt bei der Teleportation keine Masse. Und Telepathie schlägt ebenso wenig bei ihm an wie Telekinese. Dann ist er ein psionisches Phantom. Vielleicht eine Bombe, falls jemand ihn zündet. Wir sollten ihn sofort ins Weltall schaffen."
    „Schimpf nicht gleich, wenn ich völlig anderer Meinung bin, Dicker!", sagte Gucky.
    Bully holte tief Luft. „Du hast Beweise?"
    „Nur Vermutungen. Inzwischen begreife ich die Vorgänge zwischen ihm und mir als eine Art Interaktion. Es ist weder physikalisch noch hyperphysikalisch erklärbar, warum er bei der Teleportation kein Gewicht besitzt. Das kann nur der Fall sein, wenn er mitteleportiert. Gehen wir einmal davon aus, dass er es unbewusst tut. Was geschieht dann bei der Anwendung von Telepathie oder Telekinese?"
    „Ich habe keine Ahnung."
    „Er wendet sie instinktiv ebenfalls an, aber nicht in seinem persönlichen Spektrum als aktiver Telepath, sondern in meinem."
    „Reflexion?"
    „Dann würden mich meine eigenen telekinetischen Kräfte zurückschleudern."
    „Korrespondierende Psi-Gaben", unterstützte Residor den Mausbiber. „Das könnte ein Ansatz sein. Vielleicht hat er ein Echo hervorgerufen, als der Duale Kapitän ..."
    „Ich muss nachdenken", unterbrach Bull.
    Er kratzte sich am Kopf. „Warte mal – er tut es unbewusst. Er ist nicht aktiv dabei. Das, was in ihm steckt, korrespondiert mit deinen Fähigkeiten, ohne dass er es will oder merkt. Dann ist er so etwas wie ein Psi-Korresponder!"
    „Brillant", warf Residor ein. „Habe ich nicht gerade eben ...?"
    In Situationen wie dieser fing Gucky an, den alten Freund zu lieben. „Besser könnte ich es auch nicht formulieren, Bully. Siehst du endlich ein, dass von Marc keine Gefahr ausgeht?"
    Noviel Residor horchte auf. „Diese Schlussfolgerung ist etwas voreilig. Das Interesse des Nukleus und des Dualen Kapitäns zeigt deutlich, dass es sich um ein beachtliches Potential handelt. Wer es einsetzt, verfügt möglicherweise über eine Waffe. Das Beste wäre, wir würden ihn nicht nur ins All, sondern auf dem schnellsten Weg aus dem Solsystem schaffen."
    „Nein. Bully, sag was. Da passe ich lieber noch eine Weile auf ihn auf."
    Der rothaarige Minister warf Residor einen bösen Blick zu. „Du hast es gehört.
    Ich ordne an, dass London weiterhin unter Guckys Fürsorge bleibt. Keine übereilten Aktionen, klar?"
    „Ich ...", fing Residor an, doch Bully sprach weiter, jetzt direkt an Gucky gewandt: „Ich verlasse mich auf dich, Kleiner. Für diesen kleinen Gefallen musst du mir aber auch helfen. Sag Fran, dass ich doch nicht so schnell nach Luna kommen kann. Termine ..."
    Das Hologramm erlosch.
    „Na toll. Die gefährlichen Aufgaben bleiben wieder mal an mir hängen."
    Gucky schnaubte spöttisch und teleportierte, einen durchaus verärgerten Geheimdienstchef zurücklassend.
     
    *
     
    „Und du erkennst tatsächlich jeden einzelnen Gedanken?" Marc London sah ihn an, als sei er ein Wesen aus einer anderen Welt.
    „Das haben geübte Telepathen so an sich", nickte Gucky und blieb stehen. Er deutete auf die Tür am Ende des Korridors. „In der Suite dort hält sich ein Plophoser auf. Er gehört daheim zu einer geheimen Oppositionspartei. Mit dem Geld, das er hier verdient, will er einen Politikwechsel herbeiführen, den Austritt aus der LFT. Mann, auf Plophos fällt den Leuten auch nichts Neues mehr ein."
    Der Ilt drehte sich um neunzig Grad nach links. „Da drinnen ruhen sich zwei Hochenergie-Elektronikerinnen aus, die vom Mars kommen. Sie denken an die neuesten Modemagazine und an ein exotisches Parfüm von Hayok, an das man nur schwer herankommt. Außerdem ist es ist schweineteuer."
    „Mit anderen Worten, wir kommen nicht weiter!"
    Gucky seufzte. „So ungefähr. Aber ich habe nichts anderes erwartet. Kein Saboteur denkt permanent an seinen Plan.
    Und wenn, dann in der Ruhe seiner Unterkunft. Am Arbeitsplatz wird er seine Gedanken unter Kontrolle halten, schließlich ist er darauf trainiert. Nein, potenzielle Attentäter verraten sich selten. Zudem sind sie meist mentalstabilisiert. Ich kann ihre Gedanken nicht erkennen und muss bei 7500 Personen nach dem Gedanken-Ausschlussverfahren arbeiten. Manchmal hilft Kollege Zufall."
    Geheimdienste arbeiteten sowieso mit „Schläfern". Sie erhielten die nötigen Informationen erst in dem Augenblick, wenn ein posthypnotischer Befehl

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