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2308 - Die Schattenlosen

Titel: 2308 - Die Schattenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgewaschen worden und die Schnittwunden bereits im Heilen begriffen waren. Selbst die grässliche Fleischwunde hatte sich geschlossen. Nur die dunklen Stellen der Ergüsse waren geblieben.
    Welcher Zauber war das?
    Jetzt bewegte der Mann die Lippen.
    Er sprach wieder zu ihr, in fremden Worten, die sie nicht verstand. Aber auch er lächelte. Seine Stimme klang ruhig, und obwohl misstrauisch, fühlte sie, wie sich ihr Körper entkrampfte.
    Die beiden hatten sie gerettet, so viel schien festzustehen. Aber warum? Hatten sie ihre Schreie gehört? Woher waren sie gekommen?
    Wohin hatten sie sie gebracht?
    Wieder sprach der Mann, dann auch sein kleiner Freund. Er zeigte auf seine Lippen, dann auf ihre. Immer wieder wiederholte er es – sprach, zeigte, sprach und zeigte. Dabei nickte er ihr zu. Eine Aufforderung?
    „Wer seid ihr?", fragte sie. „Wo bin ich hier? Warum habt ihr mich nicht sterben lassen?"
    Der Mann nickte heftig. Es sah aus, als wolle er sagen: „Mach weiter!"
    Langsam und vorsichtig streckte er eine Hand nach ihr aus. Er wollte ihren Arm berühren. Ela schrak zurück.
    „Lass das! Sagt mir, wo ich bin! Was ist das für eine fremde Welt? Oder bin ich ..." Sie verstummte für einen Augenblick. Konnte das sein? „Bin ich ...
    tot? Seid ihr Boten, die gekommen sind, um mich zu Ona zu holen?" Sie musste Luft holen. Panik stieg in ihr auf. „Das ist nicht Ona!"
    Das kleine Wesen gab seinem großen Freund ein Zeichen. Dann trat es einen Schritt näher an Ela heran und sagte – in ihrer Sprache: „Es wird alles wieder gut. Wir sind deine Freunde, und du bist nicht tot. Du kannst uns vertrauen, Ela."
    Sie starrte das Wesen an. Woher kannte es ihren Namen? Und dass sie geglaubt hatte, gestorben zu sein?
    Konnte es ihre Gedanken lesen?"
    „Ja, Ela", sagte es. „Das kann ich.
    Das hier ist übrigens Jan, und ich bin Gucky. Und wie gesagt – wir sind deine Freunde, wenn du es willst."
     
    10.
     
    BUENOS AIRES „Hübsch", sagte der LFT-Minister, nachdem er die Holo-Projektion ausgiebig betrachtet hatte. „Sogar eine richtige Schönheit. Wenn die Haut braun wäre anstatt blau, könnte man sie für eine Indianerin halten."
    „Du und deine steinzeitlichen Klischees", rüffelte ihn Gucky.
    „Was kein Nachteil sein muss", sagte Jan Shruyver. „Ganz im Gegenteil."
    Bull sah ihn an, lange und misstrauisch. „Ausgerechnet du nimmst ein Relikt in Schutz?"
    „Ein Relikt zu sein bedeutet nicht zwangsläufig, mit allem Unrecht zu haben. Der Verstand neigt zu Analogiebildungen, und wenn es dir hilft, in ihr eine Art Pocahontas zu sehen – bitte."
    „Ohne deine Erklärung hat’s mir besser gefallen", brummte Bully. „Also, Gucky: Was kannst du uns über sie sagen?"
    Der Mausbiber grinste. „Sie ist sinnlich, lebt in und mit ihrer Welt, ist eins mit dem Universum und begreift es als Alleswasist."
    Bull nickte. „Also genau das, was unserem Naturphilosophen als perfekte Welt vorschwebt – oh, immer vorausgesetzt, das Relikt versteht ihn richtig.
    Was nicht besonders wahrscheinlich ist, schließlich meckert er ständig an ihm herum und erklärt dessen Unzulänglichkeit."
    „Das ist doch unter deinem Niveau", seufzte Shruyver.
    „Willst du es bestreiten? Die Technik ist doch nur Teufelswerk, der homo technicus ein Fehler der Evolution."
    „Das sagst du."
    Bull kniff die Augen zusammen. „Nein, das sagst du oder denkst es zumindest. Was ich dich immer schon fragen wollte: Weshalb wolltest du eigentlich auf Raumschiffen fliegen, wo Raumfahrt doch etwas so Verwerfliches ist? Warum bist du nicht auf deiner Öko-Scholle geblieben, auf der guten alten Erde, und baust Cannabis an?"
    „Bully!", fuhr Gucky dazwischen, ehe Shruyver etwas erwidern konnte.
    „Das ist jetzt wohl wirklich nicht der Moment, um zu streiten! Darf ich dich daran erinnern, warum wir hier sind und dass wir gleich wieder zu den Obelisken müssen?"
    „Die Cynos, ja." Bull warf Shruyver noch einen bösen Blick zu. Dann nickte er. „Du glaubst, dass du dieses Mal mehr von ihnen erfährst? Und bevor du gehst, soll ich ihm da die Erlaubnis geben, sich um die Eingeborene zu kümmern."
    „Ich wäre dir ewig dankbar", versetzte Jan Shruyver.
    „Und warum sollte ich das tun?
    Warum du und nicht unsere Ärzte?"
    „Das ist ungerecht, Bully!", sagte Gucky. „Das weißt du genau. Als wir auf Äon landeten, hat Jan sich um den kleinen Feigling Jerofe Gangan Ouwmar gekümmert und das Vertrauen des Cortezen gewonnen. Ich sehe hier durchaus mögliche

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