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231 - Der Preis des Verrats

231 - Der Preis des Verrats

Titel: 231 - Der Preis des Verrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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ihm um. »Hey Buck, du Sau! Wirf rüber den Stoff!«
    Mr. Black schaute ungeduldig von einem zum anderen. »Ja – und weiter? Ihr solltet Informationen beschaffen. Bis jetzt klingt das eher dürftig.«
    Loola beugte sich vor. Der Blick aus ihren dunklen Augen glitt über den muskulösen Körper des Hohen Richters. »Wir ham die Wachen belauscht. Irgendwas is im Busch. Miss Präsidentin hat alle in Alarmbereitschaft versetzt, aber kein Schwein weiß, warum.«
    »Was haste angestellt mit ihr? ‘n Date versäumt?« Der Führer der Kid-Gang lachte spöttisch und setzte den Flachmann an, den Buck ihm zugeworfen hatte.
    »Fuck Dates!«, bemerkte der schwarzhäutige Hüne im Hintergrund. »Fuck das alles!« Er rülpste geräuschvoll.
    Black fluchte innerlich. Das alles ergab keinen Sinn! Welchen Grund sollte Präsidentin Alexandra Cross haben, eine solche Maßnahme zu ergreifen, noch dazu, ohne ihn zu informieren? Persönliche Rache, weil er sich nicht die Zeit für einen ausgiebigen Rapport genommen hatte? Blödsinn! Sie war zu vernünftig, zu überlegt, wenn es um die Sicherheit von Waashton ging. Aber was war es dann?
    Vom Treppenaufgang her wurden Stimmen laut. »Lasst mich vorbei! Ich muss zu Mr. Black!« Stiefelschritte, begleitet von merkwürdigen Knack- und Schnalzgeräuschen, kamen die Treppen herunter.
    Die Anwesenden blickten neugierig zum Eingang des Vorraums. Sie staunten nicht schlecht, als Sigur Bosh, einer der engsten Mitarbeiter Blacks, mit einem gefesselten Kind erschien. Zumindest war die vermummte Gestalt nicht größer als ein Kind.
    Während Bosh seinen Gefangenen vor sich her zur Sitzgruppe stieß, sprangen Loola und Trashcan Kid auf und griffen nach ihren Waffen. Auch Dirty Buck hatte plötzlich seine Magnum in der Hand. Nur zu gut erinnerten sie sich an die drei Kindergestalten, die beim Überfall auf die Rev’rends unzählige Menschen geschlachtet hatten.
    »Shit, was schleppste hier an?«, fuhr Trashcan Kid auf. »Is das einer von den verfluchten Robotern…?«
    Bosh funkelte ihn wütend an. »Ihr habt es gerade nötig! Lasst euch beschatten und merkt es nicht mal! Dieses… Ding ist euch hierher gefolgt! Die Wachen haben es geschnappt, als es durch ein Fenster ins Capitol einsteigen wollte!«
    Mr. Black hob die Hände. »Ruhe jetzt!«, brüllte er, dass es im Raum widerhallte. Dann senkte er die Stimme auf ein erträgliches Maß und wandte sich an Sigur Bosh: »Wer oder was ist das, Mr. Bosh, und warum nennen Sie es ›Ding‹?«
    Der Britanier packte die Kapuze der Gestalt und schlug sie nach hinten. »Deshalb!«
    Loola stieß einen spitzen Schrei aus, und Trashcan Kid fiel in die Polster zurück. Dirty Buck ließ vor Schreck seine Waffe fallen. Was gut war, denn sonst hätte er vermutlich geschossen.
    Auch Black war für einen Moment fassungslos, aber er fing sich schnell wieder. Weil er die Gestalt kannte! Nun, nicht sie selbst, aber die Rasse, der sie entstammte.
    Das war ein Hydrit! Auch wenn er zwei Flossenkämme auf dem Kopf trug anstatt nur einen. Nun erkannte er auch im Nachhinein die Knack- und Schnalzgeräusche, die das Wesen vorhin auf der Treppe von sich gegeben hatte. Zweifellos gehörte es dem Unterwasservolk an, zu dem Matthew Drax enge Kontakte unterhielt. Von ihm wusste er, dass die Hydriten kein kriegerisches Volk waren. Wenn sich einer von ihnen zu den Menschen wagte, musste das einen triftigen Grund haben.
    »Befreien Sie ihn von seinen Fesseln, Bosh!«, befahl er laut. »Das ist ein Freund, kein Feind!«
    Verdutzt starrten ihn die Anwesenden an. Sigur Bosh zögerte. »Sind Sie sicher, Sir?«
    »Selbstverständlich! Er ist ein Hydrit«, erklärte Mr. Black. »Sie haben uns beim Krieg gegen die Daa’muren geholfen, indem sie uns ihre unterseeischen Röhren für Waffen- und Equipmenttransporte zur Verfügung stellten.« Er räusperte sich. »Nur wenige wussten davon. Commander Drax hat damals als Vermittler darauf bestanden, dass ihre Existenz geheim gehalten wurde.«
    Täuschte er sich, oder war der Hydrit beim Namen »Drax« zusammengezuckt? Kannte er ihn also?
    Während der Britanier sich daran machte, die Fesseln des Gefangenen zu lösen, trat der Hohe Richter vor die vermummte Gestalt. Er legte seine linke Hand auf sein Herz, um seine friedlichen Absichten zu demonstrieren. »Ich hoffe, du verstehst unsere Sprache, denn ich spreche kein Hydritisch. Ich glaube aber, du kennst einen gemeinsamen Freund: Matthew Drax, den ihr auch ›Maddrax‹ nennt. Habe ich

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