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231 - Der Preis des Verrats

231 - Der Preis des Verrats

Titel: 231 - Der Preis des Verrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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finden«, wich er aus. Die Information, dass der Mann, den er suchte, nicht mehr in der Stadt war, warf seine Pläne über den Haufen. Er musste umdisponieren. »Dieser Mann ist nämlich im Besitz wichtiger Unterlagen für eine Geheimwaffe der Hydriten am Nordpol«, log er weiter. »Sie sind in einem Kristall gespeichert. Ich brauche eure Hilfe, um ihm diesen Datenkristall abzunehmen. Ihr müsst mir zeigen, wo er sich aufhält!«
    ***
    23. Oktober 2524, Appalachen
    Wer auch immer sich an seinem Plysteroxkörper zu schaffen machte, er verstand etwas von Androiden! Miki Takeo stellte fest, dass sein akustisches Sensorium hochgefahren wurde. Sämtliche andere Funktionen waren noch abgeschaltet. Das Erste, was der Android hörte, war ein metallisches Klappern. Das zweite ein Fluch: »Kuso! (jap.: Scheiße!) Musste man bei diesem Körper ausgerechnet an einer vernünftigen Ausstattung sparen?«
    Miki Takeo registrierte verblüfft das japanische Schimpfwort. Und welchen Körper meinte sein unbekannter Helfer? »Das Feinwerkzeug befindet sich in meinem linken Unterarm«, meldete sich Takeo zu Wort. Das Klappern verstummte. Stille. Schließlich hörte er so etwas wie einen Seufzer.
    »Ah, deine Systeme fahren langsam wieder hoch, sehr gut«, sagte die Stimme dann. Sie klang leicht übersteuert, wie von einem minderwertigen Sprachmodul. »Tja, danke für den Tipp, aber der Arm wurde leider abgerissen. Ich habe ihn unter den Felsen noch nicht gefunden. Sei froh, dass deine Optik noch keine Bilder liefert; du gibst momentan ein ziemlich trauriges Bild ab. Einige Teile habe ich schon wieder zusammengeschweißt – mit den Laserfingern dieser Killer-Robots!« Er lachte kurz und blechern. »So sind sie doch noch zu etwas nütze.«
    Miki überprüfte sein autarkes Chronometer. Wenn es ihm diesmal keinen Streich spielte, waren seit seinem Shutdown einunddreißig Stunden vergangen.
    »Ich muss mich bei dir bedanken«, modulierte Miki Takeo. »Wer bist du?«
    Keine Antwort.
    »Ich habe einige Teile deines Körpers wieder erkannt«, fuhr Takeo schließlich fort. »Du kommst aus Amarillo, richtig?«
    »Ich doktore schon eine halbe Ewigkeit an dir herum«, erwiderte die Stimme jetzt, ohne auf seine Frage einzugehen. »Aber es sieht ganz gut aus. Ich denke –«
    »Wer bist du?«, wiederholte Miki Takeo, diesmal energischer.
    Wieder verstrichen wortlose Sekunden, aber dann: »Ich bin mir nicht sicher. Nicht wirklich… Aber ich weiß, wer du bist… Vater.«
    Vater? Miki Takeo glaubte sich verhört zu haben. Es gab nur einen, der ihn »Vater« nennen konnte… aber der war nach seinen Informationen am Kratersee zerstört worden. »Das ist nicht möglich…« Seine Stimme schnarrte wie ein rostiges Räderwerk.
    »Darum zweifle ich ja auch selbst daran«, antwortete sein Retter. »Mein Verstand – oder das, was noch davon übrig ist – sagt mir, dass ich Aiko Tsuyoshi bin! Mein Körper aber ist der eines Cyborgs… nein, eines Androiden. Er besteht zwar aus Prothesen, aber ohne jede organische Komponente. Ich… ich weiß nicht, was mit mir geschehen ist.«
    Hätte Takeo ein menschliches Herz besessen, es wäre gestockt bei diesen Worten. »An was erinnerst du dich?«
    »Vor meinem Erwachen?«, fragte der künstliche Mensch, der behauptete, sein Sohn zu sein. »Ich war… erkrankt. Mein Gehirn hatte sich durch eine Verletzung entzündet. Ich verlor immer mehr die Kontrolle. Mutter überredete mich zu der Operation…« [2]
    »Naoki?«, echote Takeo. »Wann war das?«
    »Ende Januar 2520«, sagte Aiko.
    Vor fast fünf Jahren!, durchfuhr es Takeo. Er hatte damals keinen Kontakt zu seiner Frau gehabt und erfuhr erst jetzt von der Operation. »Berichte weiter.«
    »Da gibt es nicht viel zu berichten«, sagte Aiko. »Es sollte nur der Teil meines Gehirns entfernt und durch einen Massenspeicher ersetzt werden, der nicht mehr zu retten war. Ich stimmte dem Eingriff zu und wurde narkotisiert… und wachte an einer anderen Stelle in Amarillo wieder auf. Erst war ich taub und blind und konnte mich nicht rühren, während endlose Systemchecks vor meinem inneren Auge abliefen. Ich dachte, es wären nur Stunden vergangen und die Medibots würden den kybernetischen Teil meines Gehirns überprüfen. Dann, als die Checks beendet waren, stellte ich fest, dass nicht nur mein organisches Hirn komplett ersetzt worden war, sondern gleich mein ganzer Körper. Das war ein ganz schöner Schock, das kannst du mir glauben.«
    Miki Takeo konnte die Emotionen, die

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