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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ruhig und überlass mir das Reden", forderte Kempo, als sie die locker gefüllten Sitzreihen und -bänke erreicht hatten. Wie zersauste Vögel aussehende Tiere zwitscherten in einzeln stehenden schlanken Bäumen ihr Gutenachtlied. Die Sonne ging soeben unter, der gewaltige Schatten der VERACRUZ wurde immer länger und griff nach dem Versammlungsplatz im Hain. „Du bist hier nicht willkommen!", rief ein älterer und beleibter Charonii in Kempos Richtung. „Verschwinde und ..."
    Er brach ab, blickte erschrocken auf Atlan. „Der Rat hat sich in letzter Zeit in der Einschätzung der politischen Situation mehrmals geirrt", begann Kempo, ohne auf den Zwischenruf des Fetten zu achten. „Er negierte jedwedes Leben außerhalb der Charon-Schranke. Er bestritt die Gefährlichkeit einer ersten Gruppe von Eindringlingen. Trotz unserer Warnungen, trotz der Vernichtung der Strukturdolbe SMIHEL. Er hielt es für unwichtig, mit Atlan und den Terranern Kontakt aufzunehmen und ein Bündnis mit ihnen zu suchen. Dennoch ist mein ... Freund heute als Zeichen seines guten Willens hier.
    Doch die schlimmste Fehlentscheidung des Rates ist, sich in seinem Schneckenhaus zu verkriechen. Jegliche Entscheidung angesichts der vielfachen Änderungen im Charon-Haufen wird auf die lange Bank geschoben. Das ist unverzeihlich!"
    Kempo hieb mit der Faust auf das hölzerne Rednerpult, bei dem er mittlerweile angelangt war. Er schob einen Charonii mit langem grauem Bart beiseite, der ein gutes Dutzend Papiere vor sich liegen hatte, von denen er offenbar seine Rede abgelesen hatte. „Weitere Fremde, die sich Charnaz Bakr nennen, sind in unvorstellbar großen Raumschiffen in unser Herrschaftsgebiet vorgedrungen. Mittels ihrer Schwerkraftfelder haben sie die als undurchdringlich geltende Charon-Schranke überwunden.
    Sie nehmen Kurs auf das Goldene System.
    Wenn unsere Vermutungen richtig sind, wollen sie dort das Salkrit rauben, von dem ich euch bei meinem letzten Besuch berichtet habe ..."
    Der junge Charonii brach ab, sah sich kampfeslustig im Rund des Platzes um. Er hatte erschreckende Härte in seine Stimme gelegt. Die Ratsherren wirkten überrascht, teilweise wie gelähmt und eingeschüchtert.
    Reaktionen, die Kempo wohl bewusst herbeigeführt hatte. „Du dringst in unsere Versammlung ein, ohne dich an jegliche Etikette zu halten", sagte jener dickleibige Charonii, der bereits vorher protestiert hatte. Er allein behielt kühlen Kopf und gab Kempo Kontra. Atlan erkannte in ihm Khal Pif Deran wieder; einen führenden Politiker. „Selbst wenn wir dies verzeihen wollten, so bleibt immer noch dieser hanebüchene Unsinn, den du von dir gibst und der den Rat in Angst und Schrecken versetzen soll. Was erwartest du von uns? Dass wir dir, einem Strafversetzten, glauben? Dass wir dir, auf obskure Vermutungen hin, unsere Erlaubnis geben, gegen irgendwelche Feinde, die du dir in Fieberfantasien zusammenreimst, anzugehen? Besitzt du irgendwelche Beweise, die über leicht zu fälschendes Bildmaterial hinausgehen?
    Weißt du, dass diese Gegner, von denen du faselst, tatsächlich das Goldene System angreifen wollen? Hast du eine Art Kriegserklärung oder etwas Ähnliches erhalten? Einen Fehdehandschuh?"
    Gelächter wurde laut.
    Kempo muss ihn abwürgen, wenn er irgendetwas erreichen will!, warnte der Extrasinn Atlan. Er gibt die Initiative vollends aus der Hand, wenn er seinen Kontrahenten weiterreden lässt. Atlan nickte instinktiv. Der junge Charonii gab Khal viel zu viel Spielraum. „Selbst wenn du Recht haben solltest", fuhr der Dicke fort, „wenn diese- ...
    Charnaz Bakr tatsächlich so übermächtig sind und sich auf das Goldene System stürzen: Was geht es uns an? Bereits seit Jahrtausenden kümmern wir uns nicht weiter um die Vorgänge in diesem Sonnensystem. Es interessiert uns nicht, was dort passiert. Wir wollen nichts über dieses geheimnisvolle Salkrit wissen. Es ist für die Charonii von keinerlei Belang.
    Wenn es nach mir geht, könnten die fiktiven Feinde, von denen du schwafelst, machen, was sie wollen - solange sie uns in Ruhe lassen."
    „Das werden sie eben nicht!", brüllte Kempo mit hochrotem Gesicht. „Ja - erwartet ihr denn tatsächlich, dass ein derart aggressives Volk im Umfeld seines Interessengebietes Ruhe geben wird? Ihre Schiffe sind mehr als zehnmal so breit wie eine Pilotenstadt! Stellt euch doch mal die Gefahr vor, die von diesen Kolossen ausgeht, wenn sie in die Umlaufbahn um Ijandor oder einen anderen Planeten gehen.

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