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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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System und ziehen Schlüsse daraus."
    Die Symbiose also! Valthero zog Rückschlüsse auf das Verhalten der Schaspaken und spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. „Die Schaspaken verursachen dieses Chaos im Tal?"
    Aya sah ihn aus leuchtend roten Augen an. Das halblange Silberhaar mit den grünen Strähnen zauste um ihr Gesicht und verlieh ihr etwas überirdisch Schönes und gleichzeitig Wildes. Sie streckte einen Arm aus, deutete durch die Kanzel zur Passhöhe. „Dort!"
    Valthero sah schätzungsweise zwei Dutzend Gestalten, die sich gegen die letzten Lichtstrahlen des Tages abzeichneten. Die Silhouetten gehörten eindeutig nicht zu Arkoniden.
    Der Orbton ließ den Gleiter verzögern und die Flughöhe mit der Höhe des Passes synchronisieren. Die Caiwanen hatten die Lichter des Fahrzeugs längst bemerkt. Sie verhielten an der Stelle und sahen dem Gleiter abwartend entgegen. Um sie nicht zu erschrecken, flog Valthero einen kleinen Bogen und setzte dann auf.
    Zusammen mit Aya Progeron trat er ins Freie.
    Die Caiwanen bildeten einen Kreis, in deren Mitte ein einzelner Mann stand.
    Jetzt öffneten sie diesen Kreis. Der Caiwane schritt ihnen langsam und würdevoll entgegen. Sein Augenkranz präsentierte ein halbes Dutzend offener und zwei geschlossene Knopfaugen. Seine Ohrmuschel hielt er als Schutz über den Kopf gestülpt.
    Das musste er sein, Dando Gentury, der den Arkoniden die Stirn geboten und sein Volk aus dem Dasein billiger Bergwerkssklaven geführt hatte. Valthero konnte nichts Ungewöhnliches an dem alten Mann feststellen. Seine Haut war ein wenig dunkler als die seiner Begleiter. Sie wies zudem Risse und Falten auf. Seine Arme zeigten auf ihrer Rückseite keinen Federbewuchs mehr, ebenfalls ein Zeichen hohen Alters.
    Dort, wo ein kostbares Tuch seinen ansonsten nackten Körper verhüllte, entdeckte der Arkonide mehrere feuchte Stellen im Stoff. „Ich grüße dich, Dando Gentury!", sagte Aya. „Das ist Orbton Valthero aus CW-04."
    „Soso, ein Orbton. Sei ebenfalls gegrüßt, Arkoniden."
    Valthero stand noch immer starr. Am rechten Arm spürte er eine leichte Berührung der geliebten Frau, aufmunternd und nachdrücklich. „Bitte, steigt ein", sagte er hastig. „Wir bringen euch in Sicherheit."
    „Wir sind in Sicherheit - noch!" Der Alte sprach das Arkonidisch gebrochen, aber dafür übersetzte das Translator-Medaillon an Ayas Hals umso korrekter.
    Valthero gewann den Eindruck, dass der alte Mann mehr wusste, als er sagen wollte. Der Arkonide kramte sein ganzes Wissen über die Sprache der Caiwanen zusammen. „Aochwa - Weiser Alter", sagte er. „Das freut mich für euch. Wir hingegen sollten möglichst schnell von hier verschwinden."
    „Als ihr damals kamt, hatten wir euch nicht gerufen. Viele Caiwanen mussten sterben, bis ihr uns als Eigentümer dieser Welt anerkannt habt. Wenn sie euch ablehnt, ist das euer Problem."
    Der weiche Grasboden fing an zu beben.
    Gebüsch wackelte, die Bäume in der näheren Umgebung knackten bedrohlich. „Wir wissen das." Valthero gab sich Mühe, möglichst diplomatisch zu sein. „Die Felsstürze werden aber nicht nur uns gefährlich. Beeilt euch!" Er deutete auf den Gleiter. „Wir bringen euch nach Takijon."
    Die ersten Caiwanen setzten sich in Bewegung, erst zögernd, dann mit sichtlicher Eile. Dando Gentury wartete, bis alle eingestiegen waren. Erst dann ging auch er an Bord. Valthero bot ihm den Platz neben dem Pilotensessel an, wo zuvor Aya gesessen hatte. Der Orbton schloss die Tür, während der Gleiter senkrecht nach oben schoss, aus der unmittelbaren Reichweite der Vegetation. „Es setzt eine Schaspakenwanderung ein", murmelte der Caiwane nach einer Weile. „Sie verlassen im Aufruhr ihre Felsennester, wandern von West nach Ost, und sie empfinden starke Schmerzen. Alle Caiwanen in ihrer Nähe müssen ihnen folgen, wenn sie die Nacht überleben wollen."
    „Ja", sagte Valthero. „Ich weiß es. Aber wieso wandern sie? Es kann nicht an uns Arkoniden liegen."
    Mascant Kraschyn hatte vor Monaten schon die Besatzungsstärke der unterirdischen Forts auf ein Minimum zurückfahren lassen. Kein Arkonide wunderte sich darüber. Arkon benötigte seine Truppen an den Brennpunkten des galaktischen Geschehens.
    Caiwan zählte eindeutig nicht dazu. „Es liegt am Energiefeld, das unsere Welt umspannt. Seit kurzem ist etwas Fremdartiges in seiner Nähe." Gentury deutete nach oben. „Irgendwo da draußen.
    Es stört das Feld, in das wir eingebettet sind."
    Valthero

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